DGL 2023

Mannheim mit souveränem Sieg und Qualifikation für Final 4


23. Juli 2023 , Lars Kretzschmar


Die Mannschaft des GC Mannheim-Viernheim ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Spieltagssieg aufkommen. (Foto: DGV/kretzschmar)
Die Mannschaft des GC Mannheim-Viernheim ließ zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Spieltagssieg aufkommen. (Foto: DGV/kretzschmar)

Mannheim-Viernheim nutzt seinen Heimvorteil, dominiert die Konkurrenz und fährt zum Final 4. München Valley steigt dagegen ab.

Viernheim – Es sei erst die halbe Miete, hatte Mannheims Coach Florian Fritsch im Anschluss an den mehr als beeindruckenden und souveränen Auftritt seiner Mannschaft am ersten Tag mit einem Grinsen im Gesicht gesagt. Den Stolz auf das, was seine Spieler im Kollektiv geleistet hatten – inklusive neuen Platzrekords von Tim Kretschmann – sah man dem ehemaligen Tourspieler förmlich an. In den finalen Einzeln am Sonntag trotzte das Team des GC Mannheim-Viernheim dann den teils starken Winden und ließ sich von selbigem nicht verwehen. Am Ende stand ein Heimsieg mit 37 Schlägen Vorsprung auf den Seriensieger St. Leon-Rot. Viel wichtiger jedoch, dieser Sieg am letzten Vorrundenspieltag ging einher mit der Qualifikation für des Final 4.

„Was die Jungs hier geschafft haben war absolut fantastisch“, freute sich ein glücklicher Florian Fritsch. „Wir sind gleich so rausgekommen, wie wir rauskommen mussten. Das kannst du vorher natürlich nicht kontrollieren, aber es ist genau das passiert, was wir gebraucht haben. Heute war einfach nur die Aufgabe, rausgehen, jeder macht sein Ding, wir schauen nicht auf’s Livescoring, keiner verlässt sich auf den Anderen, jeder bringt seine Leistung und am Ende ist es dann eh zum Teil nicht in unserer Hand.“

Impressionen vom Sonntag aus dem GC Mannheim-Viernheim

Vor Beginn des Spieltags hatte er sich noch zurückhaltend geäußert, ob des Rückstands den es gegenüber dem Münchener GC aufzuholen galt. „Die Ausgangslage mit zwei Punkten und 14 Schlägen Rückstand auf München ist definitiv schlechter, als im vergangenen Jahr“, hatte Fritsch im Vorgespräch gesagt. „Wir müssen also Punkte und Schläge aufholen.“ Auf der anderen Seite könne man aber auch nichts vorhersagen, zu unverhersehbar waren Teile der vorherigen Spieltage abgelaufen. Einen Aspekt, der den Unterschied ausmachen könnte, hatte der Trainer dann aber doch ausgemacht: „Der Platz spielt sich anders als in den vergangenen Jahren. Unsere Mannschaft sollte also Vorteile gegenüber der Konkurrenz haben, da sie den veränderten Platz schon gut kennt.“

Besondere Mannschaftsmomente schweißen die Mannschaft zusammen

Das bewiesen die Mannheimer Spieler dann auch an beiden Tagen. Zusätzlich beflügelt von der kurzfristigen Verstärkung durch Challenge-Tour-Profi Marc Alexander Hammer, setzte sich Fritschs Team schon während der ersten Einzel am Samstag schnell von der Konkurrenz ab und baute die Führungs während der Vierer sogar konstant aus. „Besondere Mannschaftsmomente schweißen die Mannschaft zusammen“, beschrieb Florian Fritsch das Mannschaftsgefüge. Und solch einen besonderen Moment lieferte Tim Kretschmann am Samstag. Als der Spieltag gerade erst begonnen hatte pulverisierte er den bisherigen Platzrekord von 63 und neun unter Par, indem er final zur 61 und elf unter Par lochte.

Am Sonnatg war es Mannschaftskamerad Wolfgang Glawe, der mit einer 67 und fünf Schlägen unter Par die beste Runde des Tages ins Clubhaus brachte. Wenig überraschend fielen die Scores allgemein höher als am Vortag aus, hatte der Wind über Nacht doch ordentlich angezogen und machte das Spiel trotz vieler schützender Bäume im GC Mannheim-Viernheim an diesem Tag zu einer Herausforderung. Als schließlich der letzte Putt am 18. Loch vor den Augen zahlreicher Zuschauer durch Marc Alexander Hammer versenkt wurde, kannte der Jubel der Heimmannschaft keine Grenzen mehr.

St. Leon-Rot spielt den Spielverderber für München

Das Team des Münchener GC hatte zwar nochmal alle Kraftreserven aktiviert und das Rennen um die Qualifikation zum Final 4 lange offen und spannend gehalten, musste sich schlussendlich aber hinter Seriensieger St. Leon-Rot mit dem dritten Platz begnügen. Das Team SLR hatte, da bereits sicher für die Meisterschaftsausscheidung als Tabellenerster qualifiziert, den letzten Spieltag bei den Nachbarn in Mannheim solide runtergespielt. Mit +6 fanden sie sich deutlich hinter den Gastgebern wieder, hielten München (+14) aber dennoch auf Distanz. Damit machte der GC Mannheim-Viernheim eben jene nötigen zwei Punkte auf die bayrische Konkurrenz gut und die Gesamtzahl der Schläge sprach nach diesem Wochenende auch eindeutig für den Spieltagssieger.

Fritsch, der sich für sein Team und den ganzen Club über das Erreichen des Final 4 freute, sieht das komplett andere Spielformat bei dem Turnier Anfang August sogar als Chance. „Matchplay ist eine ganz andere Nummer. Wir werden in den kommenden Wochen viel Matchplay trainieren, um uns da auch mental ein bisschen umzustellen und alle optimal auf das große Highlight, die Deutsche Meisterschaft, vorzubereiten.“

Duell um den Klassenerhalt entscheidet sich am letzten Loch

Während sich die Einen gedanklich bereits mit einem möglichen Meistertitel beschäftigen konnten, ging es für andere um nicht weniger als den Klassenerhalt, um auch im kommenden Jahr in der 1. Bundesliga abschlagen zu dürfen. Und dieses Duell wurde nicht minder spannend und entschied sich erst mit den letzten Putts. Die Akteure des Stuttgarter GC Solitude waren mit einem Punkt Vorsprung auf München Valley in den Spieltag gestartet, hatten aber eine um zehn Schläge schlechtere Bilanz vorzuweisen. Am Samstag hatten die Schwaben sogar mit ansehen müssen, wie Valley zwischenzeitlich auf dem zweiten Platz lag, dann aber doch die Tür für die Stuttgarter wieder öffnete. Im finalen Durchgang am Sonntag entwickelte sich schließlich ein steter Schlagabtausch. Teilweise im Minutentakt tauschten beide Clubs die Position im Leaderboard, immer abhängig davon, welches der beiden Teams gerade zum Birdie lochte, Par spielte oder Schlagverluste hinnehmen musste.

Das bessere Ende hatten im Endeffekt die Stuttgarter. Stand bei ihnen dank Maximilian Holzwarth ein im Alles-oder-Nichts-Prinzip herausgespieltes Birdie in der Scorekarte, verbuchten die Münchener einen finalen Schlagverlust. Zwei Schläge trennte den Stuttgarter GC Solitude (+20) und den GC München Valley (+22) zum Abschluss des 5. Spieltags der Bundesliga Süd der Herren – für die Schwaben gleichbedeutend mit einem Wiedersehen im kommenden Jahr in Deutschlands höchster Spielklasse.