Team-WM Jungen

Guter Start für Deutschland


20. Juni 2023 , Stefan Bluemer



Der erste Tag der inoffiziellen Team-WM der Jungen verläuft in Japan für das deutsche Team sehr gut. Schlaggleich mit den USA sind die ersten Flugversuche der Bundesadler auf dem dritten Rang zu Ende gegangen. Gastgeber Japan setzt mit einem neuen Rekord ein Ausrufezeichen und liegt vor Korea klar in Führung.

Toyota/Japan – Der erste Wettkampftag war für Gastgeber Japan rekordträchtig: Die Jungen aus dem Land der aufgehenden Sonne setzten einen neuen Standard für das beste Ergebnis der Auftaktrunde. Zwei der japanischen Jungen teilen sich mit jeweils 65(-6) Schlägen auf dem Ishino-Kurs des Chukyo GV die Führung in der Einzelwertung.
Als Team hat Japan 14 Schläge unter Par in den Büchern. Das ist mal eine Ansage an die übrigen Nationen.
Korea liegt auf dem zweiten Platz, wobei Jaewon Lee mit seiner 66 zu einem Gesamtergebnis von sieben unter Par beitrug. Deutschland und die USA folgen schlaggleich auf dem dritten Platz. Beide Teams haben einen Schlag mehr in der Wertung als Korea.

Macionga tief

Den tiefsten Score für Deutschland hat Philipp Macionga vom GC Augsburg zum hervorragenden Teamergebnis beigetragen. Der Athlet, der in wenigen Tagen seinen 18. Geburtstag feiert, brachte satte sechs Birdies unter und musste nur ein Bogey notieren. Drei Birdies gelangen ihm in Serie auf den Löchern 16, 17 und 18.
Entsprechend positiv bewertete Macionga seine 66 (-5) und die Lage des Teams nach dem ersten Wettkampftag: „Ich war sehr happy mit meinem Spiel. Es waren alle Bereich sehr gut und ich hatte eine gute Balance. Deshalb habe ich auch nur sehr wenige Fehler gemacht. Auf Japan haben wir zwar etwas Rückstand, aber ich bin guter Dinge, dass wir eine Chance haben, mitzuhalten. Die Japaner hatten einen sensationellen Tag. Wir haben noch drei Tage, vorne anzugreifen und das Ding vielleicht sogar zu gewinnen oder zumindest in der Top 3 zu landen. Es macht soviel Bock, hier zu spielen! Das Fernsehen überträgt das Turnier und für mich ist es eine riesen Ehre, für die Nationalmannschaft spielen zu dürfen. Hier haut jeder alles rein und ackert bis zum letzten Putt. Ich bin froh, dass wir einen guten Start in das Turnier hatten und in den nächsten drei Tagen noch einen draufsetzen können.“
Auch in der Einzelwertung liegt der Augsburger direkt hinter den beiden Japanern mit nur einem Schlag Rückstand auf dem geteilten dritten Platz.

Nils-Levi Bock schaffte es, ein ganz starkes Debüt für das deutsche Team auf so großer Bühne zu geben. Der Youngster vom Wolfpack in St. Leon-Rot startete zwar mit einem Bogey, behielt aber die Nerven und spielte danach cool seinen Streifen runter. Lohn waren vier Birdies, die das zweite Bogey leicht verschmerzen ließen. Mit einer 69 (-2) war der gebürtige Bayer zweitbester Deutscher und liegt in der Einzelwertung auf dem elften Platz.
„Wir fühlen uns alle sehr wohl. Der Besuch in Japan ist eine coole Erfahrung, die Leute sind alle sehr freundlich und als deutsches Team werden wir regelrecht bejubelt. Der Platz ist großartig und macht uns allen richtig viel Spaß. Aus dem Kreis der Athleten hört man einige Mal die Ansicht, dass dies der schönste Platz ist, den die Leute bisher je gespielt haben“, war der aus Füssen stammende Spieler schon vor der ersten Runde völlig überwältigt.
„Von der Teebox habe ich mir heute einige Chancen erarbeitet, konnte diese aber lange Zeit nicht nutzen. Ich bin geduldig geblieben und habe hinten heraus zwei längere Putts gelocht. Damit bin ich erstmal zufrieden. Es hat richtig Spaß gemacht, diesen Platz zu spielen. Perfekte Bedingungen und tolle Grüns“, strahlte der Youngster nach seinem gelungenen Debüt.

Tom Haberer war etwas holperig in den Tag gestartet, glich seine beiden Bogeys aber cool mit drei Birdies wieder aus und kam unter Par auf sein 18. Tee. Leider verschwand ein Ball im Wald und so verhagelte ein Doppelbogey doch noch die Bilanz des Spielers vom GC Hannover.
„Die Bedingungen waren perfekt, um tief zu scoren, aber ich bin leider etwas slow in die Runde gestartet. Am Anfang der Back Nine bin ich in einen guten Flow gekommen und habe mich zurück gekämpft. Am Ende habe ich mit dem Doppelbogey auf der 18 das Erkämpfte wieder verloren. Ich weiß aber, woran ich für die nächsten Runden arbeiten muss. Mit der Teamleistung sind wir sehr zufrieden und haben uns in eine gute Position gebracht. Jetzt gilt es, anzugreifen“, gibt ich der Niedersache kämpferisch.


Emil Albers vom GC St. Leon-Rot glich seine drei Bogeys mit drei Birdies aus, konnte aber nicht auch noch sein Doppelbogey von Loch 1 wettmachen. Die 73 (+2) fällt an diesem Tag aus der Wertung heraus.

Das sagt der Bundestrainer

Christian Marysko, der Bundestrainer Athletik sehr intensiv mit den Athleten zusammenarbeitet, ist mit dem deutschen Team in Japan. Vom Setup und den Gegebenheiten vor Ort ist Marysko ebenso angetan, wie von seiner Truppe: „Heute war ein guter Tag. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Von den Bedingungen her war es ähnlich wie bei den Proberunden, nur etwas windiger. Die Jungs haben das aber gut angenommen. Eine Runde, wie die fünf unter Par von Philipp Macionga, kann man sehr gut nehmen. Nils Bock hat es mit zwei unter Par auch sehr gut gemacht und geholfen, dass wir einen so guten Teamscore haben. Leider hat Tom Haberer auf Loch 18 ein Doppelbogey kassiert, nachdem er seinen Ball links in den Wald geschlagen hat. Wir sind in einer guten Position und können morgen nachlegen.

Das Format

Bei diesem Turnier treten bei den Jungen vier Spieler je Mannschaft an, die drei besten Scores des Tages kommen in die Wertung. Nach vier Tagen Zählspiel steht fest, wer den Titel gewinnt und welche Mannschaft sich über eine Medaille freuen darf.
Der Toyota Junior Golf World Cup wird bereits zum 29. Mal ausgetragen.  

Frühere Sieger

Auf der Liste der Major-Champions, die am Toyota Junior Golf World Cup teilgenommen haben, stehen auch die drei letzten Masters-Champions. Zu Hideki Matsuyama, Scottie Scheffler und Jon Rahm gesellt sich noch Cameron Smith, der Titelverteidiger der Open Championship. Große Namen, die in diesem Turnier frühe Schritte für ihre Weltkarriere gemacht haben.
Weitere große Namen sind Justin Rose, ehemaliger US-Open-Champion und Olympiasieger sowie Danny Willett (Masters 2016), Henrik Stenson (Open Championship 2013), Charl Schwartzel (Masters 2011) und Louis Oosthuizen (Open Championship 2010).


Zwischenstand nach Runde 1
1.  Japan               199 (-14)
2.  Korea               206 (-7)
T3 USA                  207 (-6)
T3 Deutschland   207 (-6)
5.   England           208 (-5)
6.   Kanada            209 (-4)
T7 Paraguay         211 (-2)
T7 Neuseeland    211 (-2)
9.  Südafrika         216 (+3)