DGL 2023

Hösel auf eigenem Platz in eigener Liga


11. Juni 2023 , Christopher Tiess


In voller Stärke und auf eigenem Platz zeigt das Team des GC Hösel, was in ihm steckt.
In voller Stärke und auf eigenem Platz zeigt das Team des GC Hösel, was in ihm steckt. | © GC Hösel

Vor sportbegeistertem Publikum drehen die hochmotivierten Rheinländer voll auf und deklassieren ihre Liga-Wettbewerber. Insgesamt ist eine große Prise Spannung in die Ligagruppe kommen - die meisten Teams stehen dichter zusammen als vorher.

Wiesbaden. Auch in der letzten Wertungsrunde ziehen die Herren des GC Hösel ihr Spiel voll durch und beenden den dritten Spieltag der Deutschen Golf Liga sponsored by All4Golf mit einem grandiosen Tagessieg. Mit 47 Zählern unter Par einem sagenhaften Vorsprung von 39 Schlägen belegen sie Platz eins. Ganze 14 der insgesamt 17 gezählten Scores sind unter Par. Das Geheimnis hinter dem Erfolg: ein nunmehr kompletter Kader und jede Menge Trainingsrunden auf der eigenen Turnieranlage, die die Höseler ohnehin schon besser kennen als ihre eigene Westentasche. 

Trotz Megaerfolg nur Platz vier

Die aktuellen Spielbedingungen bringen ihre Eigenheiten mit sich: der Platz ist trocken und gerade im Spiel rund um das Grün herrschen Besonderheiten, die man besser kennt. Die Herren des GC Hösel haben in ihrem Heimspieltag eine Chance gesehen - und sie haben sie genutzt. Auch wenn sie nach wie vor auf Rang vier der Ligatabelle stehen: Mit den vollen fünf Punkten dieses Spieltags verabschieden sie sich aus der Umgebung des Abstiegsplatzes und schließen mit nunmehr neun Ligapunkten zum Mittelfeld auf. 

Dazu kommt eine deutliche Verbesserung des Höseler Schlagverhältnisses gegen Par. Dieses Kriterium war in der Vergangenheit schon mehr als einmal das Zünglein an der Waage, wenn es um wichtige Entscheidungen ging. Dass sich ihr Spieltagserfolg nicht in einer besseren Tabellenplatzierung niederschlägt, ist dem ebenfalls sehr starken Abschneiden des GC Hubbelrath geschuldet. Das zweite rheinländische Team der Ligagruppe hat ebenfalls sehr bewusst auf diesen Spieltag hingearbeitet und viel Zeit in Trainingsrunden investiert. 

Mit acht Schlägen unter Par bleibt das Team von Coach Roland Becker zwar deutlich hinter den Hausherren zurück. Dennoch ist das Abschneiden für die Hubbelrather ein Erfolg, denn sie stehen in der Tagestabelle klar vor dem Hamburger GC und dem G&LC Berlin-Wannsee. Beide Teams nehmen derzeit die Qualifikationsplätze für das Final Four ein. In der Ligatabelle kann Hubbelrath den Abstand zu einem Play-Off-Platz nun auf einen Punkt verkürzen und das Ticket in die Pfalz ist wieder in Reichweite. Die Hoffnungen auf weitere Erfolge sind durchaus berechtigt: der nächste Spieltag findet nämlich auf dem Sandberg statt. Mit seinen insgesamt zehn Tabellenpunkten hat Hubbelrath die Initiative zu einem guten Teil zurückgewonnen.

Enge Ligatabelle

Mit gemischten Gefühlen dürfte hingegen der Hamburger GC nach Hause fahren. Die Falken schliessen den Spieltag mit acht Schlägen über Par auf Rang drei ab. Dies bedeutet drei Ligapunkte für den Spieltag und insgesamt elf Punkte für die Saisontabelle. Damit verbessern die Herren von der Elbe ihrer Situation gegenüber den Tabellenführern vom Wannsee: der Abstand reduziert sich auf einen Ligapunkt. Andererseits bedeutet das Ergebnis auch einen erhöhten Druck, es überhaupt ins Final Four zu schaffen. Denn die schon erwähnten Hubbelrather haben ihrerseits zu Hamburg aufgeschlossen.

Zu den Verlierern des Spieltags zählen die Tabellenführer vom G&LC Berlin-Wannsee. Bislang waren sie in der Saison noch ungeschlagen - zwei Spieltagsiege konnten sie für sich verbuchen. Der vierte Platz ist zumindest für die aktuelle Saison ein recht ungewohntes Terrain und die Ausbeute von nur zwei Ligapunkten fügt dem Berliner Traum vom Final Four erstmalig einen Schreckmoment hinzu. 

Zudem war die Platzvergabe zwischen Rang drei und vier äußerst knapp: mit neun Schlägen über Par stehen die Berliner lediglich einen Schlag hinter den Hamburgern. Auch die Back-Nine-Birdiejagd des Wannsee’er Schlussspielers Nils Dobrunz (67; -4) konnte daran nichts ändern. Trotzdem bleibt die Mannschaft um Coach Felix Katzy mit nunmehr zwölf Punkten auf Platz eins. 

Hösel mit Drive

Noch konsternierter stellt sich die Situation am Ende der Tagestabelle dar. Da findet sich nämlich das zweite Berliner Team wieder. Die Aufsteiger vom Berliner GC Stolper Heide nehmen mit +38 Schlägen nun zum dritten Mal in Folge den letzten Platz ein. Mit ihren lediglich drei Ligapunkten haben sie nur noch minimale Chancen, die Klasse zu halten. Einmal mehr zeigt sich: der Sprung von der 2. zur 1. Bundesliga ist alles andere als einfach. 

Eine der Mannschaften, die diesen Sprung seinerzeit erfolgreich gemeistert hat, ist der heute so erfolgreiche GC Hösel. Coach David Hahn lässt die vergangenen zwei Tage Revue passieren: „Die Leistungsdichte im Team ist sehr eng. An diesem Wochenende haben alle ihre Leistung abgerufen. Aber das Ergebnis ist wirklich der Wahnsinn.“ 

Und Hahn hat die Devise für die beiden noch ausstehenden Spieltage schon klar definiert: „Wir wussten: wenn alle da sind, können wir vorne mitspielen. Wir waren uns auch bewusst, dass die ersten Spieltage schwer werden. Aber wenn alle da sind, greifen wir an. Für den vierten Spieltag werden wir uns erneut sehr intensiv und fokussiert vorbereiten - wir werden häufig nach Hubbelrath rüberfahren. Was wir heute angefangen haben, wollen wir da weiterführen.“ Der vierte Spieltag der DGL findet am 24. und 25. Juni 2023 statt.