Kurzes Spiel

Chippen mit Routine


30. Oktober 2023 , Felix Grewe


Sicher an die Fahne: Der Chip ist unverzichtbar für das kurze Spiel.
Sicher an die Fahne: Der Chip ist unverzichtbar für das kurze Spiel. | © Gregory Shamus/Getty Images

Der Chip sieht meistens einfach aus, kann Sie jedoch zur Verzweiflung bringen. Mit der richtigen Routine spielen Sie den Ball sicher an die Fahne. Wie das geht, zeigt Marcus Bruns im Video.

Schauplatz Buenavista Golf auf Teneriffa. Ein Par 3, das auf den ersten Blick keine besonders schwierige Herausforderung sein sollte. Trotzdem landet der Abschlag nicht ganz auf dem Grün, sondern etwa 15 Meter daneben. Die Fahne ist kurz und ziemlich weit rechts gesteckt. Nun ist ein präziser Chip gefragt, um die Chance zu wahren, mit dem dritten Schlag das Loch zu treffen. Vor dieser Aufgabe steht – zumindest unten im Video – PGA Golf Professional Marcus Bruns. Er zeigt in einem Clip auf dem Portal golfstun.de, wie Sie in dieser Situation idealerweise vorgehen, um den Ball sicher in Richtung Fahne zu zirkeln.  

Die Lage checken

„Wenn ich meine Tasche vor dem Grün abstelle, achte ich als erstes auf die Balllage“, erklärt Bruns. In diesem Fall (klicken Sie sich gleich nach dem Lesen dieses Textes unten ins Video!) bereitet die Position des Balls keine besonderen Schwierigkeiten. „Jetzt schaue ich mir die Situation zur Fahne an“, erklärt Bruns. Heißt: Er checkt die Länge bis zum Vorgrün ab, die Beschaffenheit des Bodens (trocken oder nass? eben oder wellig?) und natürlich die Besonderheiten des Grüns, inklusive der Fahnenposition. Klar ist: Je genauer Sie die Situation analysieren, desto klarere Entscheidungen können Sie treffen. 

Druck reduzieren

„In diesem Fall würde ich mich für einen flachen Annäherungsschlag entscheiden, weil es bergab geht und ich den Ball so besser kontrollieren kann“, erklärt Bruns. Wenn Sie sich unten das Video anschauen, sehen Sie die entsprechenden Bilder dazu. Interessant: Bruns reduziert in dieser Situation seinen eigenen Druck, indem er nicht das Par anpeilt, sondern bewusst die Aussicht auf ein mögliches Bogey akzeptiert. „Wenn du in dieser Situation einen Chip und zwei Putts machst, ist das völlig in Ordnung“, sagt er.  

Die Schlägerwahl

Nun folgt die Wahl des passenden Schlägers. In diesem Fall greift der Pro aus dem Golfclub Syke bei Bremen zu einem Pitching Wedge, „weil ich einen flachen Chip ins Grün spielen möchte“, erklärt er. „Würde ich den Ball höher spielen wollen, würde ich ein Sandwedge nehmen und ihn entsprechend weiter schlagen.“ 

Richtige Ballposition

Ein häufiger Amateurfehler: In der Ansprechposition liegt der Ball zu weit vorn. Bruns erklärt im Video einen einfachen Trick, mit dem Sie die korrekte Ballposition überprüfen können: Probeschwünge seitlich vom Ball! Liegt der Ball zu weit vorn, erreichen Sie den tiefsten Punkt mit dem Schläger deutlich vor dem Ball. Die Gefahr: Entweder erwischen Sie zu viel Gras oder Sie toppen den Ball. Sie sollten jedoch erst den Ball und dann den Boden treffen. 

Gleichmäßige Schwünge

Bruns rät deshalb, die Ansprechposition so auszurichten, dass der Ball ein wenig rechts von der Mitte zwischen ihren Füßen liegt. Im Video demonstriert er die ideale Lage einfach nachvollziehbar. Was Bruns ebenfalls durch einige Probeschwünge erreicht: Er stärkt seine Vorstellungskraft, indem er den idealen Chip visualisiert. Wichtig: gleichmäßige Schwünge, bei denen Ausholbewegung und Durchschwung ähnlich lang sind.

Dann zirkelt er die Kugel tatsächlich doch so nah an die Fahne, dass ihm der Putt zum Par kaum misslingen kann. Gelingt Ihnen das auch? Schauen Sie sich die Tipps des Pros im Video an – und dann machen Sie es nach! 

 

Im Video: Bruns' Chip-Routine