Einsteiger

Taktik rund ums Grün: Pitch, Chip oder Putt?


3. April 2023 , Felix Grewe


Pitch, Chip und Putt (v.l.n.r.): drei Schläge, ein Ziel – den Ball möglichst nah ans Loch platzieren!
Pitch, Chip und Putt (v.l.n.r.): drei Schläge, ein Ziel – den Ball möglichst nah ans Loch platzieren! | © golfsupport.nl

Wie bringt man den Ball so sicher wie möglich in die Nähe der Fahne? Dr. Claudio Consul, früher bei den Amateuren die Nummer 57 der Welt, erklärt, wie sich insbesondere Einsteiger richtig zwischen Pitch, Chip und Putt entscheiden.

Stellen Sie sich vor, Ihr Ball befindet sich 20 Meter vor dem Grün. Er liegt immerhin auf dem Fairway, aber bis zur Fahne ist es nun mal noch ein ganzes Stück. Zu welchem Schläger greifen Sie und für welchen Schwung entscheiden Sie sich? Für den Pitch, damit die Kugel möglichst hoch fliegt und wenig rollt? Für den Chip, um die Flugkurve flach zu halten und das Risiko eines „Miss-Hits“ zu reduzieren? Oder putten Sie auch aus dieser sehr großen Distanz? 

Abwägungen für die richtige Entscheidung

Dr. Claudio Consul, der früher einmal die Nummer 57 der Weltrangliste bei den Amateuren war, verrät in einem Video-Interview auf dem Portal golfstun.de, wie insbesondere Anfänger rund ums Grün die richtige Entscheidung treffen. „Wichtig ist, sich zunächst bewusst zu werden, dass es unterschiedliche Möglichkeiten gibt, den Ball von A nach B zu bringen“, sagt Consul. Er erklärt: „Die einfachste Bewegung ist das Putten, dann kommt der Chip, der Pitch ist der schwierigste Schlag.“ Deshalb gilt es abzuwägen: Welchen der drei Schläge beherrschen Sie am besten? Was haben Sie am meisten trainiert? Welche Erwartung haben Sie an den Schlag? Also wie nah soll der Ball an die Fahne gespielt werden? Fühlen Sie in sich hinein, versuchen Sie zu spüren, womit Sie sich wohlfühlen. 

Welches Ziel verfolgen Sie?

Consul erklärt weiter: „Oft gibt es eine Diskrepanz zwischen dem Best-Case-Szenario und dem Worst-Case-Szenario. Bedeutet: Ihr bester Pitch könnte deutlich näher am Loch landen als Ihr bester Putt. Auf der anderen Seite birgt der Pitch vielleicht so große Gefahren, dass der schlechteste Pitch Sie in eine wesentlich unangenehmere Situation bringen könnte, als der schlechteste Putt. Umso wichtiger ist innere Klarheit: Wo soll der Ball landen? Muss er wirklich möglichst dicht ans Loch oder reicht es, ihn in eine vernünftige Position auf das Grün zu bringen? 

Die Bedeutung der Intuition

„Hören Sie auf Ihre Intuition“, rät Consul und ergänzt: „Trainieren Sie die unterschiedlichen Situationen.“ Je mehr Erfahrung Sie damit sammeln, beispielsweise vom Fairway zu putten oder einen riskanten Chip aufs Grün zu setzen, desto besser sind Sie auf der Runde auf diese Momente vorbereitet – und desto sicherer fühlen Sie sich. 

Fünf Grundsatzempfehlungen des Experten

  1. Ist das Fairway sehr kurz gemäht, empfiehlt sich häufig der Putt bereits dann, wenn der Ball noch nicht auf dem Grün liegt. 
  2. Aus dem Rough sind die vermeintlich einfachen Varianten, der Putt und der Chip, oft nicht möglich – es bleibt nur der Pitch. 
  3. Nutzen Sie die kleinstmögliche Schwungbewegung – so reduzieren Sie die Gefahr von Fehlern.
  4. Gerade für Einsteiger gilt: Wann immer Sie Putten können, greifen Sie zum Putter. 
  5. Trainieren Sie Ihre Intuition. Lernen Sie also, auf Ihr Bauchgefühl zu hören – das weiß meistens am besten Bescheid. 

     

Im Video: Pitch, Chip oder Putt?