Spanish Int.

Zweimal Top Ten in Spanien


3. März 2023 , Stefan Bluemer


Tessa Kremser (© DGV)
Tessa Kremser (© DGV)

Wegen Frost wird am Morgen der Start verschoben. Helen Briem und Tessa Kremser lassen sich davon nicht beirren und marschieren am Vormittag mit Siegen weiter in die Runde der besten 16.

Sotogrande/Spanien – Eisig waren am Morgen die Temperaturen, cool die deutschen Spielerinnen. Helen Briem und Tessa Kremser zeigten nach 40 Minuten Startverzögerung beide in der Runde der besten 32 bei der 105. Spanish International Amateur Championship am Vormittag in Sotogrande, dass sie ihre Nerven im Griff haben.
Beide machten es spannend, beide setzten sich letztlich durch und zogen so in die Top 16 ein.

Später Ausgleich

Helen Briem ging gegen Valentine Delon direkt auf dem ersten Loch in Führung. Die Solituderin erhöhte auf Loch 6, musste direkt danach aber einem Birdie der Französin Tribut zollen. Ein weiteres Mal zog Helen Briem auf Loch 12 mit 2auf davon, konnte diesen Vorsprung aber nicht ins Ziel bringen, denn Delon glich mit zwei Lochgewinnen auf den Bahnen 14 und 15 aus.
Auch wenn es so schien, als wenn das Momentum nun auf Seiten der Französin war, blieb die 17-Jährige vom Stuttgarter GC cool und machte mit zwei weitere Lochgewinnen am Ende noch alles für den 2auf-Sieg klar.

Im Achtelfinale, das unmittelbar im Anschluss am Nachmittag ausgetragen wurde, traf der Bundesadler auf Constance Foillet, die sich zuvor auf dem ersten Extraloch gegen die Italienerin Paris Appendio durchgesetzt hatte.
Die Französin ging schnell in Führung und lag nach acht gespielten erstmals 3auf. Weiter ausbauen konnte sie ihren Vorsprung aber nicht, weil Helen Briem zu Beginn der Back Nine erst wieder verkürzte, schnell aber wieder 3down lag. Spät im Match gab es noch zwei Lochgewinne für den Bundesadler, aber letztlich rettete Foillet einen Punkt nach Hause und zog mit 1auf in die Top 8 ein.

Favoritin geschlagen

Ein großes Match lieferte Tessa Kremser am Vormittag. Gegen die Nummer 17 des World Amateur Golf Ranking geriet die Spielerin des GC St. Leon-Rot zwar dreimal in Rückstand, glich aber stets wieder aus und konnte selbst dreimal in Führung gegen, wobei die dritte Führung gleichbedeutend mit dem Sieg gegen Meja Örtengren war. Die Schwedin schaffte es nicht, sich von Kremser abzusetzen und so ging es fast schon logisch in die Verlängerung, in der der Bundesadler auf dem ersten Extraloch das bessere Ende für sich hatte.

Am Nachmittag ging es für Tessa Kremser gegen Matylda Krawczynska. Die Polin stellte sich mit der Empfehlung im Achtelfinale vor, zuvor Yana Beeli aus der Schweiz ebenfalls auf dem ersten Extraloch geschlagen zu haben.
In diesem Viertelfinale war alles an Spannung enthalten, was Matchplay so attraktiv macht. Die Polin ging vom Start weg in Führung und baute diese bis zum achten Loch auf deutliche 4auf aus. Dabei machte Tessa Kremser viele sehr gute Schläger, aber der Putter war in diesem Match eiskalt. Dennoch gelang es der Kämpferin des Wolfpacks sich wieder ins Match hinein zu spielen. 3Down dormi waren nicht das Ende der Fahnenstange und so schaffte Kremser tatsächlich auf dem 18. Grün doch noch den Ausgleich.
Das erste Extraloch sicherte sich dann aber doch wieder die Polin mit einem etwas besseren Putt, der aus rund dreieinhalb Metern zum Birdie fiel.

Zweimal T9

Am Ende des vierten Wettkampftages waren damit die letzten Deutschen aus dieser so prestigeträchtigen Meisterschaft ausgeschieden. Helen Briem und Tessa Kremser werden im Endklassement auf dem geteilten neunten Platz geführt.

Fazit

Esther Poburski analysierte das Geschehen in Sotogrande: „Nach dem ersten Match hatte Tessa Kremser nur eine sehr kurze Pause und kam ins zweite Match nicht richtig rein. Das lange Spiel war gut, aber Putter hat eine Eisspur hinter sich hergezogen. Vor allem die kurzen Putts waren nicht gut. Trotzdem hat sie die Tür immer wieder aufgemacht, weil sie echt gute Schüsse gemacht hat. Als die Löcher langsam ausgingen, hat Tessa mutig nach vorne gespielt und auf einmal ging es auf das 19. Loch. Tessa hat toll gekämpft, ist mit ihrer Putt-Performance aber natürlich nicht happy.