Pro Golf Tour

Castanea: De Bruyn nutzt allerletzte Chance und steigt auf


28. September 2022 , Daniel Dillenburg


Ein Sieg zum perfekten Zeitpunkt: Jannik de Bruyn.
Ein Sieg zum perfekten Zeitpunkt: Jannik de Bruyn. | © Pro Golf Tour

Dank einer Traumrunde von 63 Schlägen (-8) am Finaltag der Castanea Resort Championship sichert sich Jannik de Bruyn (-14) im letzten Event der Saison seinen ersten Titel auf der Pro Golf Tour vor Michael Hirmer (-12), der sich als Gesamtsieger der Pro Golf Tour Order of Merit auf die Challenge Tour verabschiedet.

Was zum Auftakt der Pro-Golf-Tour-Saison 2022 Mitte März in Ägypten seinen Anfang nahm fand in dieser Woche im beschaulichen Adendorf bei Lüneburg seinen finalen – und spektakulären – Höhepunkt. Nach zwölf Turnieren in sechs unterschiedlichen Ländern markierte die Castanea Resort Championship den passenden Abschluss einer erfolgreichen Saison, die im Finale einen Turniersieger, den Gewinner der Order of Merit sowie fünf Aufsteiger auf die Challenge Tour suchte.

Eine große Zahl an Spielern hatte vor den drei Runden die Gelegenheit, mit einem Sieg in Adendorf und den damit einhergehenden 7.800 Punkten für die Saisonwertung den Aufstieg auf den letzten Metern klarzumachen. Dazu zählte auch Jannik de Bruyn, der in dieser Saison vier Top-Ten-Resultate in seiner Bilanz stehen hatte – doch für die Top 5 im Gesamtranking fehlte noch ein Top-Ergebnis. Schon im vergangenen Jahr wurde der Mönchengladbacher zwei Mal Dritter. Zum ganz großen Coup auf der Pro Golf Tour hatte es bislang noch nicht gereicht – bis zu dieser wichtigen Woche in Adendorf.

Lieber Jäger als der Gejagte

„Ich habe schon ein paar Mal nach zwei Runden geführt und dann nicht gewinnen können“, so De Bruyn, der es diesmal andersherum machte. Dieses Mal war er mit zwei Schlägen Rückstand auf den Führenden Alexandre Petit aus Frankreich in den Finaltag gegangen – und beendete ihn tatsächlich an der Spitze. Der 23-Jährige vom GC Hösel legte einen sensationellen Start hin und notierte auf den ersten 13 Löchern neun Birdies. „Ich habe gleich zu Beginn sehr konsequent gespielt und sehr gut geputtet. Alles, was halbwegs in Reichweite lag, habe ich gelocht. Das hat mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben.“ Mit einer komfortablen Führung ging es auf die letzten Löcher. Entsprechend entspannt war De Bruyn auch. „Es war echt cool. Ich war die letzten Löcher vergleichsweise ruhig und konnte es genießen. So langsam fange ich an zu realisieren, was dieser Sieg für Auswirkungen hat, deswegen bin ich auf jeden Fall glücklich.“

Der erste Titel auf der Pro Golf Tour kam für De Bruyn zum idealen Zeitpunkt. „Das Saisonziel war auf jeden Fall die Challenge-Tour-Karte und heute war die letzte Chance, dieses Ziel zu erreichen.“ Dank der 7.500 Punkte sprang er auf den vierten Rang in der Saisonwertung. Die Challenge-Tour-Karte ist damit sicher. „Es ist ein logischer und für mich vor allem wichtiger Schritt, weil ich jetzt eine Saison voll planen kann.“

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Eine der ersten Gratulantinnen war De Bruyns Schwester, die am Vorabend des Finaltags anreiste, um ihren Bruder an diesem wichtigen Tag zu unterstützen. „Ich glaube, sie war meine Glücksfee heute. Sie hat mich immer wieder beruhigt, als wir auf der Runde gequatscht haben. Das war sehr angenehm.“ Gemeinsam fahren sie nun in den Urlaub, ehe in der kommenden Woche der Flieger in Richtung England abhebt, wo De Bruyn erstmals mit seiner Spielberechtigung im Gepäck auf der Challenge Tour abschlägt.

Hirmer gewinnt Saisonwertung

Michael Hirmer, De Bruyns Mitspieler und ärgster Verfolger am Finaltag der Castanea Resort Championship, sicherte sich dank seines zweiten Platzes im Saisonfinale den Sieg in der Gesamtwertung. Der 25-Jährige hatte die Gradi Polish Open im Juni gewonnen und das ganze Jahr über konstant Punkte gesammelt – die Spitzenposition ist der verdiente Lohn einer sehr starken Saison.

Sammelte in der abgelaufenen Pro-Golf-Tour-Saison die meisten Punkte: Michael Hirmer.
Sammelte in der abgelaufenen Pro-Golf-Tour-Saison die meisten Punkte: Michael Hirmer. | © Pro Golf Tour


Neben den beiden Deutschen dürfen sich auch Jean Bekirian (Frankreich), Alan de Bondt sowie Yente van Doren (beide Belgien) über die Challenge-Tour-Karte freuen. Sie alle gehen dort ab 2023 in Kategorie 13b an den Start. Philipp Katich (Deutschland), Victor Veyret (Frankreich), Felix Schulz (Österreich), Dario Antonisse und Mike Toorop (beide Niederlande) erhalten im kommenden Jahr ebenfalls einige Starts auf der Challenge Tour (Kategorie 17). Marc Hammer, der die Order of Merit auf Rang acht beendete, sicherte sich seine Karte dank seines Titelgewinns auf der Challenge Tour.

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