Panorama

Golf-Stars nehmen Abschied von der Queen


9. September 2022 , Thomas Kirmaier


Die Welt trauert um Queen Elizabeth II. Zahlreiche Golf-Stars nehmen Abschied von der britischen Monarchin. © Win McNamee/Getty Images
Die Welt trauert um Queen Elizabeth II. Zahlreiche Golf-Stars nehmen Abschied von der britischen Monarchin. © Win McNamee/Getty Images

Queen Elizabeth II. ist tot. Die traurige Nachricht verbreitete sich rasend schnell – auch auf den Sportanlagen weltweit, wo Spiele unterbrochen und Gedenkminuten abgehalten wurden. Zahlreiche Golf-Stars vor allem aus dem englischsprachigen Raum bringen über ihre Kanäle ihre Trauer zum Ausdruck und berichten von unvergesslichen Begegnungen. Die BMW PGA Championship in Wentworth wird am Samstag fortgesetzt und auf 54 Löcher reduziert.

Lee Westwood erinnert sich noch genau an sein Treffen mit Queen Elizabeth II. Vor ziemlich genau zehn Jahren verlieh ihm die Monarchin einen Orden für außerordentliche Verdienste (OBE, Order of the British Empire). Zuvor hatte der Engländer die lange Dominanz von Tiger Woods beendet und den Gipfel der Weltrangliste erklommen, ehe er einige Wochen später von Martin Kaymer abgelöst wurde. Westwood postete nach dem Tod der Queen jenes Foto, als er im Buckingham Palace den Orden aus den Händen der Königin erhielt. „Wir sprachen übers Reisen, wo ich zuletzt war und wohin ich als nächstes muss“, berichtete Englands Golf-Star damals über den Small-Talk mit Ihrer Majestät. Nun verabschiedete sich Westwood von ihr mit den Worten „Rest in peace Your Majesty“.


Mit Justin Rose verabschiedet sich ein weiterer sehr erfolgreicher Golf-Star aus England von der verstorbenen Königin. Auch Rose hatte den Orden OBE von der Queen erhalten, nachdem er 2016 Olympisches Gold in Rio gewonnen hatte. Der heute 42-jährige Rose wurde 1980 in Südafrika geboren, kam aber im Alter von fünf Jahren nach England, wo er eine erfolgreiche Amateurkarriere durchlief. Via Twitter gratulierte er der Queen regelmäßig zum Geburtstag; nun postete Rose zum Tod Ihrer Majestät eine hübsche Fotocollage, die die Monarchin viermal im Lauf der Jahrzehnte abbildet – vom jungen Mädchen zur 90-Jährigen. Dazu findet Rose folgende Worte: „Ein Leben für die Pflicht. Wir sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet und der gesamten Königlichen Familie gilt mein tiefstes Mitgefühl. RIP Eure Majestät.“


Eine ganz besondere Verbindung zur Queen hatte Nick Faldo. Für seine Verdienste wurde der heute 65-jährige, sechsfache Major-Champion im Jahr 2009 von der Queen auf Schloss Windsor zum Ritter geschlagen. Seitdem trug Faldo den Titel „Sir“ als Beinamen. Über Instagram ließ er bewegende Worte mitteilen: „Leider hat die Welt an diesem Tag ihre liebenswerteste und bemerkenswerteste Monarchin verloren, die sie je gekannt hat, Ihre Majestät Queen Elizabeth II. Ihre Größe und ihr Vermächtnis werden auf ewig in unseren Herzen und Gedanken weiterleben. Demütig wollen wir unser tiefstes Beileid und unsere Sympathien für King Charles und die gesamte Royal Family zum Ausdruck bringen. Ihre treuen Diener Sir Nicholas and Lindsay, Lady Faldo.


Mit einer Bilderkombo von einem Besuch der Queen mit ihrem Gemahl Philip, dem Duke of Edinburgh, in Australien erinnert Masters-Sieger Adam Scott an die verstorbene Monarchin. Und vor allem daran, dass Elizabeth II. nicht nur in Großbritannien, sondern überall auf der Welt ein hochgeschätzter und angesehener Gast war. Scott schreibt dazu: „Danke für Ihr Pflichtbewusstsein und Ihren Dienst für Queenslanders und Menschen überall auf dem Globus. Ruhe in Frieden.


An eine besondere Begegnung mit der Queen erinnert sich Gary Player. Der Südafrikaner ist gut zehn Jahre älter als die nun verstorbene britische Monarchin und erlebte sie erstmals kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: „Ich erinnere mich gut daran, als ich 1947 in der Schule war, als die Königin und ihre Familie vorbeifuhren. Ich erinnere mich lebhaft daran, wie sie uns zuwinken sah. Sie hatte Anmut und Tapferkeit als junge Dame, und das blieb während ihrer Amtszeit als Ihre Majestät. Sie war eine feine Führerin und eine noch feinere Frau. Ruhe in Frieden.“


Auch zahlreiche bekannte Golferinnen würdigen die Verdienste der Königin, die am Donnerstag, 8. September, im Alter von 96 Jahren friedlich auf ihrem Landsitz Schoss Balmoral in Schottland eingeschlafen ist. Laura Davies, wohl bekannteste Golferin aus England, schrieb bei Twitter: „Danke Ihre Majestät. Sie waren ohne Zweifel Elizabeth die Große. RIP.“ Ebenso brachte die Schottin Catriona Matthew ihre Trauer zum Ausdruck. Sie sprach der Königlichen Familie ihr Beileid aus „in diesen traurigen Zeiten“ und versicherte, dass die Flaggen in ihrem Heimatclub wie überall im Land auf halbmast hängen werden. Einen der vielleicht bewegendsten Kommentare veröffentlichte die schottische Golferin Carly Booth: Sie postete ein Bild, das die verstorbene Queen mit einem bunten Strauß Blumen zeigt. Dazu einfach nur ein zerbrochenes Herz.


Die R&A drückt ebenso ihre tiefe Trauer und Bestürzung über den Tod der Queen aus. Peter Forster, Captain des R&A Golf Clubs schreibt: „Obwohl sie keine Golferin war, bedeute ihre Schirmherrschaft über unseren Club eine große Ehre für all unsere Mitglieder. Unsere Gedanken sind in diesen traurigen Zeiten bei Ihrer Majestät dem König und der Royal Family.“ Die DP World Tour hat unterdessen entschieden, die zweite Runde der BMW PGA Championship am Samstagmorgen um 6.40 Uhr fortzusetzen. Spieler, die ihre erste Runde noch nicht absolviert haben, tun dies ab 7.30 Uhr an der Stelle auf dem Golfplatz, an der sie am Donnerstagnachmittag aufgehört haben.

Das Event der Rolex Series wird nun über 54 Löcher ausgetragen, mit der Absicht, wie geplant am Sonntag zu enden. Das Turnier soll Spielern, Caddies, Mitarbeitern, Freiwilligen und Zuschauern die Möglichkeit geben, das ganze Wochenende über zusammenzukommen, um nicht nur ihr Beileid auszudrücken, sondern auch das außergewöhnliche Leben Ihrer Majestät zu feiern. Am Wochenende werden in Wentworth schwarze Bänder für die Menschen zum Tragen zur Verfügung gestellt und die Flaggen werden weiterhin auf halbmast wehen.

Darüber hinaus wird es am Samstagmorgen um 9.50 Uhr eine zweiminütige Schweigeminute am gesamten Veranstaltungsort geben, um dem Leben Ihrer Majestät Königin Elizabeth II. zu gedenken, wobei die Proklamation von König Charles III. ab 10 Uhr auf den Fernsehbildschirmen im Championship Village gezeigt wird.