DP World Tour

Unterbrechung in Wentworth nach Tod von Queen Elizabeth II.


8. September 2022 , Thomas Kirmaier


Flaggen auf halbmast in Wentworth: Queen Elizabeth II. ist tot - die BMW PGA Championship ist unterbrochen.
Flaggen auf halbmast in Wentworth: Queen Elizabeth II. ist tot - die BMW PGA Championship ist unterbrochen. | © Andrew Redington/Getty Images

Bei der BMW PGA Championship in Wentworth ist Runde eins am späten Donnerstagabend unterbrochen worden. Grund: Großbritannien und die restliche Welt trauern um Queen Elizabeth II., die im Alter von 96 Jahren auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral in Schottland starb.

Es war eine mystische Stimmung in Virginia Water. Im Wentworth Golf Club südwestlich von London hingen die Flaggen auf halbmast und durch den wolkenverhangenen Himmel zog sich ein Regenbogen direkt über das majestätische Clubhaus. Menschen überall auf der Anlage nahmen ihre Kopfbedeckungen ab - und trauerten. Über die TV-Bildschirme und Leinwände verbreitete sich schnell die Nachricht: Queen Elizabeth II. ist tot. Runde eins wurde mit sofortiger Wirkung unterbrochen. Wie es weitergeht, ist noch unklar. Golf wurde zur Nebensache.

Zahlreiche Stars brachten über ihre Social-Media-Kanäle ihre Trauer zum Ausdruck und verabschiedeten sich von der Queen. Tommy Fleetwood verkündete auf Twitter: „Ruhe in Frieden, Majestät. Du wirst für immer in unseren Herzen sein. God save the King!“ Und Europas Ryder-Cup-Captain Luke Donald, ebenfalls in Wentworth am Start, schrieb via Instagram: „Ein trauriger Tag für unser Land. Danke für deinen unerschütterlichen Dienst. Mögest du in Frieden ruhen und mit deiner Liebe Philip wiedervereint sein.“

Über die Bildschirme auf der Anlage wurde die traurige Nachricht übermittelt: Queen Elizabeth II. ist tot.
Über die Bildschirme auf der Anlage wurde die traurige Nachricht übermittelt: Queen Elizabeth II. ist tot. | © Warren Little/Getty Images


Bis zur Unterbrechung wurde jedoch gespielt. Und an Tag eins der BMW PGA Championship waren zunächst alle Augen auf einen gerichtet: Rory McIlroy hatte in den vergangenen Wochen immer mal wieder für Schlagzeilen gesorgt. Manchmal verbal durchs Mikro, wenn er die zur LIV-Golf-Serie abgewanderten Kollegen kritisierte, mal durch Glanzleistungen auf dem Platz. Dass er nach wie vor zu den Besten der Welt gehört, bewies er, als er vor wenigen Wochen den FedEx Cup gewann. Dass aber auch McIlroy nur aus Fleisch und Blut ist und ihm Dinge passieren, die sonst nur Durchschnitts-Amateure durchmachen, zeigte sich an diesem Tag in Wentworth.

Was war passiert? Auf Bahn acht fand der Drive des 33-jährigen Nordiren das Rough. Der Ball lag zwar etwas eingegraben im „Gemüse“, aber sicht- und spielbar. Eigentlich. McIlroy ging volles Risiko und wollte die Kugel mit einem mächtigen Hit per Wedge Richtung Fahne schießen, aber der Schlag ging komplett schief. Der Kommentator meinte zu McIlroys misslungener Aktion nur kurz: „Er hat sich nicht bewegt, obwohl, er hat sich bewegt, aber nach hinten.“ Tja, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.


Viel interessanter war aber McIlroys Reaktion direkt nach dem Malheur. Er schmunzelte und nahm's mit Humor. Vielleicht die beste und sympathischste Option, mit der Situation umzugehen. Was soll er machen? In den Schaft beißen? Bringt ja nichts. In den Social-Media-Kanälen wird der Weltranglisten-Dritte jedenfalls für seine Geste gefeiert („Beste Reaktion“ oder „Love the reaction“, schreiben User da). Der eine oder andere fühlt sich mit dem Star verbunden, denn eine solche Situation haben Millionen von Amateuren eben auch schon erlebt. Und das vermutlich nicht nur einmal.

McIlroy ließ sich von diesem Lapsus wenig beeindrucken, brachte eine 68 (-4) ins Clubhaus und ist vorne mit dabei. Die Führung hat derweil ein Trio übernommen: Die beiden Engländer Tommy Fleetwood und Andy Sullivan gingen ebenso jeweils mit einer 64 (-8) vom 18. Grün wie am späten Abend der Norweger Viktor Hovland. Nur einen Schlag dahinter: Matthew Jordan (ebenfalls England, 65/-7). Die Ergebnisse der Deutschen: Hurly Long (69/-3) und Matti Schmid (70/-2). Bis zur Unterbrechung lagen Max Kieffer nach 16 Löchern bei Even Par und Nicolai von Dellingshausen bei +5 nach zwölf Bahnen.

Auch am Freitag wird in Wentworth kein Golf gespielt. Die DP World Tour verkündet: „Im Namen unserer Mitglieder und aller, die mit der European Tour-Gruppe und der BMW PGA Championship in Verbindung stehen, haben wir mit großer Trauer vom Tod Ihrer Majestät Königin Elizabeth II. erfahren. Sie war eine Inspiration für Menschen auf der ganzen Welt. Aus Respekt vor Ihrer Majestät und der königlichen Familie wurde der Spielbetrieb bei der BMW PGA Championship im Wentworth Club für den Rest des Donnerstags ausgesetzt und die Flaggen im Wentworth Club werden auf Halbmast gesenkt. Außerdem findet am Freitag kein Spielbetrieb statt und der Golfplatz sowie die Übungsanlagen sind geschlossen.“ Weitere Updates zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs werden zu gegebener Zeit bekannt gegeben.

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