DP World Tour

Kaymer sagt Wentworth ab: ‚Fühle mich nicht willkommen‘


2. September 2022 , Daniel Dillenburg


Schlägt in dieser Woche bei der LIV Golf Series in Boston ab: Martin Kaymer.
Schlägt in dieser Woche bei der LIV Golf Series in Boston ab: Martin Kaymer. | © Andy Lyons/Getty Images

Eine Woche vor der BMW PGA Championship in Wentworth gibt Martin Kaymer seine Absage an dem Flaggschiff-Event der DP World Tour bekannt. Der deutsche Major-Sieger wolle warten, bis sich alles beruhigt hat.

Es sind nur noch wenige Tage bis zum Start der BMW PGA Championship im Wentworth Club. Das vom 8. bis 11. September stattfindende Event ist das Flaggschiff-Turnier der DP World Tour und umso pikanter ist die dort auftretende Konstellation. Denn zum ersten Mal seit dem LIV-Drama werden mehrere Stars von der Saudi-Tour auf die DP World Tour zurückkehren, um die mit acht Millionen US-Dollar dotierte Championship mitzunehmen und wertvolle Weltranglistenpunkte zu sammeln. Dies liegt daran, dass – anders als auf der PGA Tour – hier noch kein Spieleverbot rechtskräftig ist. Und so treffen bald LIV-Stars wie Lee Westwood oder Sergio Garcia auf die LIV-Gegner wie Rory McIlroy und Jon Rahm.

Weiter verschärft wurden die Fronten durch ein Memo von DP-World-Tour-Chef, Keith Pelley, die an die Öffentlichkeit gelang, in der es hieß, dass LIV-Spieler vom Pro-Am sowie den TV-Gruppen ausgeschlossen werden. Ein herzliches Willkommen sieht definitiv anders aus und so zog nun auch ein erster Spieler aus dem LIV-Lager Konsequenzen. Martin Kaymer, eigentlich für das Event in Wentworth gemeldet, zog seinen Start zurück. Dies gab er im Zuge des Pro-Ams vor dem aktuell in Boston stattfindenden LIV-Event bekannt. Bei Golf Digest sagte der zweimalige Major-Sieger: „Natürlich wird es dort Reibereien geben, deshalb werde ich nicht hingehen. Ich muss nicht an einen Ort gehen, an dem man sich nicht so willkommen fühlt. Sie sagen es nicht, aber so ist es.“


Kaymer ist seit Tag eins Mitglied der LIV Golf Series und trat bei bislang allen Events als Team-Kapitän an. Trotz seiner Entscheidung, bei der neuen Tour von Greg Norman mitzuspielen, bekundete der 37-Jährige immer seinen Wunsch, dass alle Parteien zu einem Konsens kommen. Von diesem ist man aber aktuell weiter weg denn je. „Ich liebe die European Tour und ich mag Wentworth; ich denke, es ist ein Vorzeige-Event, an dem die Leute gerne teilnehmen“, so Kaymer weiter. „Aber unter diesen Umständen versuche ich, in der Gegend zu bleiben, wo die Energie hoch ist, wo die Energie positiv ist. Ich wüsste nicht, warum ich nach England fliegen sollte, und vier oder fünf Tage auf dem Golfplatz sein sollte, wo man nicht so willkommen ist.“

Es ist offensichtlich, dass Kaymer nicht einverstanden ist mit der aktuellen Positionierung der jeweiligen Ligen. Auf eine klare Seite will er sich nicht stellen, indem er sagt: „Es hat nichts mit der European Tour oder den Spielern zu tun, aber da, wo wir jetzt im Profigolf sind, versuche ich mich rauszuhalten. Ich werde warten, bis sich alles beruhigt hat.“ Wie viel Zeit es brauchen wird bis es sich wieder etwas beruhigt hat, kann niemand vorhersagen. Gut möglich also, dass Kaymer in der näheren Zukunft also nicht mehr außerhalb der LIV-Tour abschlagen wird.