Final Four

Wölfe aus St. Leon-Rot und Hamburgs Falken ziehen ins Endspiel ein


6. August 2022 , Thomas Kirmaier


Siegerfaust: Carl Siemens lochte den entscheidenden Putt, mit dem Team St. Leon-Rot ins Finale einzog.
Siegerfaust: Carl Siemens lochte den entscheidenden Putt, mit dem Team St. Leon-Rot ins Finale einzog. | © DGV/Kirmaier

In einem packenden Halbfinale des Final Four 2022 schlagen die Herren aus dem GC St. Leon-Rot den G&LC Berlin-Wannsee mit 7:5 und ziehen ins Endspiel um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft ein. Gegner im großen Showdown am Sonntag ist der Hamburger GC, der das zweite Semifinale gegen den GC Mannheim-Viernheim mit 9:3 gewinnt.

Der Felsbrocken war von Garmisch bis Flensburg zu hören: Ein dicker Stein ist Marco Schmuck da vom Herzen gefallen. Endlich haben seine Männer aus dem GC St. Leon-Rot das große Endspiel um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft erreicht. „Wir sind noch nicht am Ziel. Wir haben morgen noch etwas vor. Im Finale gegen Hamburg wollen und müssen wir noch eine Schippe drauflegen, und dann schauen wir mal, wer am Ende die Nase vorn hat“, sagte Moritz Lampert. Für den Pro aus dem GC St. Leon-Rot ist es das erste Final Four – und das bot zum Auftakt am Samstag Spitzensport, Leidenschaft und Emotionen.

Bei optimalen Bedingungen und einem bestens präparierten Golfplatz waren die stärksten vier Herrenteams am frühen Samstagmorgen ins Final Four 2022 im GC Pfalz gestartet. Nervös. Von den ersten Drives landeten so einige im Gehölz. Apropos: „Die Anlage liegt im Wald und hat sehr schwere Grüns. Das liegt uns, weil unser Platz ähnlich ist“, sagte Christian Niemietz. Der Hamburger Kapitän hatte am Samstag in der Pfalz allen Grund zur Freude, denn sein Team zog den Mannheimern eigentlich schon in den Vierern den Zahn. Die Platzkenntnis brachte nach einer langen Anreise der Captain höchstpersönlich mit, denn: „Ich habe hier letztes Jahr die DM AK 30 gespielt, also kannte ich die Anlage schon“, so Niemietz.

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Den Seahawks um Coach Florian Fritsch wurde vor allem Bahn 18 zum Verhängnis, denn auf dieser Schlussgeraden schenkten die Mannheimer durch unnötige Fehler einfach zu viel her. „Das kam uns natürlich zugute, wobei wir eigentlich schon die ganze Saison über starke Vierer spielen“, so Niemietz. Am Ende behielten die Falkensteiner mit 9:3 klar die Oberhand und zogen – wie das HGC-Damenteam – ins Endspiel um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft ein. Niemietz: „Wir haben jetzt noch unseren traditionellen Hamburger Abend im Clubhaus, sitzen zusammen und werden den Plan für morgen besprechen. Und dann werden wir sehen, wer den Pokal in den Händen halten wird.“

Ob der Pott wirklich in Hände wandert, ist unklar, denn die Trophäe war beim Eröffnungsabend am Freitag vom Podest gefallen und kaputtgegangen. DGV-Präsident Claus Kobold versprach, für das Final Four 2023 werde es einen neuen Pokal geben. Den beiden besten Herrenteams Deutschlands wird es egal sein. Am Sonntag geht es um Gold, um den Titel, um die Ehre. Und während der Jubel bei den Männern aus Hamburg und St. Leon-Rot keine Grenzen kannte, war die Enttäuschung auf der anderen Seite natürlich groß.

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„Das war ein sehr spannendes Match. Wir sind enttäuscht, weil wir heute durchaus auch als Sieger hätten vom Platz gehen können. Wir waren auf Augenhöhe, am Ende setzte sich aber die Qualität des Gegners durch. Ärgerlich, denn wir haben nicht gegen ein übermächtiges Team verloren, sondern in den entscheidenden Momenten einfach Fehler gemacht“, gab Felix Katzy ehrlich zu. Der Coach des G&LC Berlin-Wannsee war den ganzen Tag emsig auf dem gesamten Platz unterwegs und peitschte seine Spieler immer wieder an. Und so will er es auch am Sonntag im kleinen Finale gegen den GC Mannheim-Viernheim tun. Katzy: „Ohne Medaille will ich nicht nach Hause fahren.“ Medaillen? Ja, gibt es. Die sind ohne Schaden geblieben.

Für das Team aus dem GC Mannheim-Viernheim, das am fünften und letzten DGL-Spieltag in München auf den letzten Drücker ins Final Four eingezogen war, geht es am Sonntag also im Spiel um Platz drei um Bronze, während mit dem Hamburger GC und dem GC St. Leon-Rot die beiden dominierenden Teams aus dem Norden und dem Süden im Finale um die Deutsche Meisterschaft stehen. Ein würdiges Endspiel, das Spitzensport, Emotionen und Leidenschaft verspricht. Der Eintritt für dieses Highlight zum Saisonfinale ist frei, die Wetterfrösche sagen erneut beste Bedingungen voraus. Man darf gespannt sein, wem dann der dickste Brocken vom Herzen fällt.

Halbfinal-Endstände:
Hamburger GC – GC Mannheim-Viernheim 9:3 (3,5:0,5) -> alle Ergebnisse
GC St. Leon-Rot – G&LC Berlin-Wannsee 7:5 (2,5:1,5) -> alle Ergebnisse

Der Samstag beim Final Four 2022