DGL 2022

Entscheidung aufgeschoben


17. Juli 2022 , Stefan Bluemer


Herren und Damen des HGC Falkenstein siegen in Hubbelrath (© DGV/stebl)
Herren und Damen des HGC Falkenstein siegen in Hubbelrath (© DGV/stebl)

In der Nordstaffel der Herren bleibt es in der 1. Bundesliga der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf bis zum letzten Spieltag spannend. Die Entscheidung, wer zum Final Four fahren wird, ist aufgeschoben. Lediglich die Frage des Absteigers ist beantwortet: Aufsteiger GC Hannover muss nach einem Jahr zurück in die 2. Bundesliga.

Düsseldorf – Bei perfekten Bedingungen konnte der GC Hubbelrath seinen Doppelspieltag in der 1. Bundesliga austragen. Die Sonne war ständig am Himmel, Wind war kaum im Spiel und die Temperaturen waren sehr erträglich.
Kaum zu ertragen war hingegen die Spannung, die bei den Herren an der Spitze zu ständigen Führungswechseln führte, so dass sehr lange völlig offen war, wer sich den Tagessieg schnappen würde.

Dominiert wurde der vierte Spieltag vom Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Gastgeber Hubbelrath und dem Hamburger GC. Spitzenreiter Berlin, der bislang der Liga seinen Stempel aufdrücken konnte, war in Düsseldorf nicht optimal aufgestellt, lang fast ständig auf dem vierten Platz und musste sich am Ende auch mit nur zwei Punkten bescheiden. Zwar verteidigt die Truppe vom Wannsee die Tabellenführung und hat damit weiterhin beste Aussichten, erstmals den Sprung zum Final Four zu machen, aber durch sind die Männer um Coach Felix Katzy noch nicht.

>>>>Bilder des Tages>>>>

„Es kann leider nicht immer so gut laufen, wie an den letzten drei Spieltagen. Wenn Philipp Mejow fehlt, macht dies einen Unterschied. Ob er hier so viel ausgerichtet hätte, weiß man natürlich auch nicht. Wir werden am letzten Spieltag weiterhin alles machen wie bisher, denn wir reisen ja immer noch als Tabellenführer nach Hannover“, bleibt Felix Katzy ganz ruhig und voller Zuversicht.

Hamburger GC mit guten Aussichten

Als erster Verfolger des GLC Berlin-Wannsee hat sich der Hamburger GC in Hubbelrath nicht nur den Tagessieg gesichert, sondern auch mit dem zweiten Platz in der Tabelle beste Aussichten, sich für das Finalturnier am 6. und 7. August im GC Pfalz zu qualifizieren.
Entsprechend zufrieden war Coach Matthias Boje, obwohl er wegen der Spannung einiges an Nerven gelassen hatte: „Das war ein aufregender Tag und alles in allem sehr spannend. Wir sind wie so oft hier hergefahren, um zu gewinnen. Oftmals sind wir daran knapp gescheitert. Aufgrund der Tabellensituation war klar, was hier passieren muss und daher wollten wir bei unbedingt den Sieg holen. Es war ein ewiges Auf und Ab. Am ersten Tag sind wir nicht gut in die Einzel gestartet, haben dafür am Nachmittag starke Vierer gespielt. Heute hatten wir eine super Team-Performance, gerade hinten heraus auf den letzten Löchern haben wir uns richtig reingefightet. Wir sind jetzt glücklich, mit einem Punkt Vorsprung auf Hubbelrath und knapp hinter Wannsee nach Hannover zu fahren. Wir wollen zum Final Four in die Pfalz, keine Frage! Wir werden die nächsten zwei Wochen nochmal richtig Gas geben. Der Platz in Hubbelrath ist schwer, zu spielen. Man muss hier viele gute Schläge machen. Die Jungs haben das hier richtig gut gemacht und als noch die letzten zwei oder drei Prozent rausgeholt. Ich bin wirklich stolz auf meine Mannschaft.“

Hubbelrath mit besten Einzeln

Gastgeber Hubbelrath hatte im Endklassement des Spieltags vier Schläge mehr in der Wertung als die Nordlichter. Dabei hatte das Team aus Düsseldorf, bei dem Meistertrainer Roland Becker aus gesundheitlichen Gründen noch am Rande der Fairways Regie führen konnte, am Sonntag richtig aufgedreht und von allem Mannschaften in Summe die besten Einzel gespielt. Fünf Spieler blieben unter Par und die höchste Zahl in der Wertung war eine solide 74 (+2) von Routinier Frederik Strünker. Dennoch musste der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister seine Träume vom Heimsieg begraben.
Die Stimmung bei der erfolgsverwöhnten Mannschaft des GC Hubbelrath war entsprechend nicht so gut. „Wir wollten auf jeden Fall hier gewinnen. Am Ende ist es bitter verlaufen und wir haben knapp den Sieg verpasst. Die Tabelle ist aber weiterhin eng und es ist noch alles drin. Wenn wir in Hannover gut spielen, können wir es zum Final Four schaffen. Wir haben es zwar nicht mehr ganz selbst in der Hand, aber es ist eng. Das Final Four ist ein geiles Turnier und da hat jeder von uns Bock, dabei zu sein. Wir werden alles dafür tun, um auch in diesem Jahr dabei zu sein“, gibt sich Lius Obiols kämpferisch. Der 24-Jährige hatte am Samstag die beste Runde der Spieltags mit einer 66 (-6) abgeliefert. Auch am Sonntag lag Obiols nach 16 Bahnen wieder fünf unter Par und hatte seine Scorekarte bis dahin blitzsauber gehalten. Auf der 17 kassierte der Hubbelrather dann allerdings ein Quadruple-Bogey und fiel damit auf nur noch „eins unter“ zurück. Stark die Reaktion, auf der 18 noch mal ein Birdie nachzulegen. Die Mannschaft machte dem Athleten für diesen Aussetzer keine Vorwürfe, sondern sah eher, wie stark einer ihrer älteren Haudegen gespielt hatte.

Tabellensituation vorne

In der Tabelle liegt Berlin nun mit einem Punkt Vorsprung auf Hamburg an der Spitze. Einen weiteren Punkt dahinter steht der GC Hubbelrath. Für diese drei Teams geht es in Hannover in zwei Wochen um den Einzug ins Final Four.
Der GC Hösel steht auf Platz vier im Niemandsland der Tabelle, kann mit zehn Punkten weder nach vorne, noch nach hinten etwas bewegen. Aufsteiger Hannover hält mit fünf Punkten Rückstand auf Hösel die Rote Laterne.

Breite fehlte

Aufsteiger Hannover musste bei diesem Spieltag auf Nationalspieler Tom Haberer verzichten, der vor einer Woche mit dem Junior Team Germany die Team-Europameisterschaft gewonnen hatte. Leonhard Studzinski gelang es zwar, in allen drei Runden des Spieltags unter Par zu bleiben, aber in der Breite war Hannover nicht so stark besetzt wie die etablierten Teams der 1. Bundesliga.

Alexander Schmitt, Coach den Neulings, zog dennoch ein positives Fazit und blickte schon weit voraus: „Die Messe ist schon gelesen. Wir hatten und gewünscht, dass wir uns die Chance erhalten, dass bei unserem Heimspieltag in 14 Tagen noch was geht. Der Ausfall von Tom Haberer tat weh, wobei wir eher hinten herum nicht die Ergebnisse gebracht haben, die uns ein besseres Ergebnis an diesem Spieltag gesichert hätten. Wir haben in dieser Saison gemerkt, wo unsere Defizite sind, an denen wir arbeiten müssen und werden. Wir werden uns weiter verbessern, weil die Luft in der 1. Bundesliga ist schon eine ganz andere. Es war traumhaft schönes Wochenende auf einer ganz tollen Anlage. Altehrwürdig und es ging wieder sehr sportlich und fair zu. Das ist wirklich beeindruckend, wie harmonisch das alles in der 1. Bundesliga abläuft. Ich freue mich schon darauf, dass wir 2024 hoffentlich wieder dabei sein dürfen und dann hoffentlich noch besser vorbereitet und mit einem besseren Ergebnis.“

Hannover gibt Abschiedsvorstellung

Am 30. und 31. Juli werden die Herren der 1. Bundesliga Nord der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf beim GC Hannover zu Gast sein. Für die Niedersachsen ist es die erste Visitenkarte auf heimischem Terrain in der Beletage der DGL, allerdings gleichzeitig auch der vorerst letzte Auftritt in der 1. Bundesliga sein.


Endstand 4. Spieltag
1. Hamburger GC        +5
2. GC Hubbelrath        +9
3. GC Hösel        +26
4. GLC Berlin-Wannsee    +43
5. GC Hannover        +52

Tabelle nach dem 4. Spieltag
1. GLC Berlin-Wannsee    16 Punkte      +28
2. Hamburger GC             15 Punkte      +12
3. GC Hubbelrath             14 Punkte      +60
4. GC Hösel                       10 Punkte      +94
5. GC Hannover                  5 Punkte    +181

>>>>Bilder des Tages>>>>