DGL 2022

Doppelsieg für Wannsee


12. Juni 2022 , Stefan Bluemer


GLC Berlin-Wannsee (©DGV/stebl)
GLC Berlin-Wannsee (©DGV/stebl)

Der Heimspieltag des GLC Berlin-Wannsee bringt bei den Herren die Erkenntnis, dass in diesem Jahr der Weg zum Final Four nur über Berlin geht. Der Hauptstadt-Club sichert sich am dritten Spieltag den zweiten Tagessieg und führt nun souverän die Tabelle der 1. Bundesliga Nord der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf an.

Berlin – Am Morgen hatte es ein paar Regentropfen gegeben, aber je länger der Tag dauerte, desto sommerlicher wurde es. Wieder waren die Bedingungen für die Athleten der Beletage des deutschen Mannschaftsgolfsports perfekt.

Nach dem sensationellen Vierer am Samstag-Nachmittag, als Sebastian Sliwka und Tiger Christensen für den Hamburger GC eine alles überragende 60 (-12) in die Wertung gebracht hatten, gingen die Hanseaten als Leader in die abschließenden Einzel. Für Wannsee ging -wie gewohnt- Profi Philipp Mejow in den Einzeln vorweg und zeigte eine nahezu perfekte Leistung. Nach nur sieben gespielten Bahnen lag der Playing-Co-Trainer von Coach Felix Katzy schon fünf unter Par und kam mit -9 auf das 18. Tee. Das Anspiel ins letzte Grün wurde etwas zu lang und so kassierte Mejow auf dem 18. Grün sein erstes und einziges Bogey. Der früh schon tiefe Score war so gut, dass sich das ganze Team des gastgebenden Clubs daran aufrichtete und es nicht lange dauerte, bis Wannsee vom Hamburger GC die Führung übernahm. Je länger die Runde dauerte, desto deutlicher wurde der Vorsprung, so dass am Ende satte 19 Schläge zwischen Berlin und Hamburg lagen.

Aufgeschlossen

Der zweite Platz reichte den Hanseaten aber immerhin, um nach Punkten mit dem GC Hubbelrath gleichzuziehen. Beide Teams haben mit nun zehn Zählern vier Punkte Rückstand auf Berlin und drei Punkte Vorsprung auf den GC Hösel.
Aufgrund der Schlagdifferenz geht Hamburg als Zweiter in den vierten Spieltag, der beim GC Hubbelrath ausgetragen wird, ehe im Saisonfinale der Nordstaffel das Heimspiel von Aufsteiger GC Hannover ansteht.

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Die Niedersachsen waren auch in Berlin recht deutlich abgeschlagen und tragen somit weiter die Rote Laterne, zeigten aber insgesamt eine durchaus bemerkenswerte Leistung. Entsprechend war Coach Alex Schmitt keineswegs enttäuscht: „Ich bin mit der Leistung meines Teams zufrieden. Wir haben uns weiterentwickelt. Das war bisher unser bester Spieltag. In der 1. Liga wird aber so stark gespielt, dass der Abstand trotzdem groß ist. Wir haben heute unser bislang bestes Einzel-Ergebnis erzielt. Jasper Pippig, der erst 14 Jahre alt ist, hat wieder zwei sehr gute Runden abgeliefert. Heute hatten wir durch Leo Studzinski und Tom Haberer vorne zwei tiefe Runden. Beide haben sich etwas zugetraut und sind frech an die Aufgabe herangegangen. Ich bin guter Dinge, dass wir uns zum vierten Spieltag nochmal weiterentwickeln. Wir freuen uns auf Hubbelrath.“
Von der Anlage in Berlin war Schmitt sehr angetan: „Hier zu spielen, macht absolutes Gänsehautfeeling. Die Anlage ist wunderschön und der Club war ein toller Gastgeber.“

60 überragend

Der famose Vierer, bei dem Sebastian Sliwka und Tiger Christensen zunächst gar nicht optimal gestartet waren und der Youngster sogar mit Nasenbluten zu kämpfen hatte, war auch am Sonntag noch Gesprächsthema. Die Art und Weise, wie die beiden Nordlichter den Platz des GLC Berlin-Wannsee bezwungen hatten, nötigte allen Aktiven und Betreuern größten Respekt ab. Miriam Hiller, Sportdirektorin am Wannsee, fasste es sichtlich beeindruckt knapp zusammen: „Krass!“
Auch für die Athleten war diese Runde eine, die noch lange nachhallen wird.
„Der Vierer am Samstag war wirklich sehr stark. Basti und ich sind ziemlich normal in die Runde gestartet. Trotz des Nasenblutens konnte ich auf Bahn drei auf zwei Meter an die Fahne driven. So fing die Eagle- und Birdieschlacht an. Wir sind gemeinsam immer sehr entspannt auf der Runde. Diese Runde war aber schon sehr besonders und hat von vorne bis hinten nur Spaß gemacht“, freute sich Tiger Christensen.
Auch Profi Sebastian Sliwka war mehr als happy: „So eine Runde hat man nur alle paar Jahre mal. Nach dem Eagle und zwei Birdies dachten wir noch, okay, das war ein guter Start. Da war alles entspannt, aber niemand hat daran gedacht, die 60 anzugreifen. Auf der Backnine ging alles super leicht von der Hand. Als dann das Team raus kam, war das sehr schön. Sogar Cedric Otten und Johannes Lube, mit denen wir gespielt haben, haben uns fast schon angefeuert und selbst mit -4 eine super Runde gespielt. Es war eine super coole Runde.“

Berliner Fazit

Bei den Damen war die Entscheidung hauchdünn und der Sieg wurde am 18. Grün entsprechend ausgelassen gefeiert. Bei den Herren war der Vorsprung letztlich so groß, dass die Berliner den Tagessieg fast schon cool zur Kenntnis nahmen. Coach Felix Katzy war von seiner Mannschaft, die an diesem Spieltag keinen Score über Par in der Wertung hat, insgesamt beeindruckt: „Wir haben gestern gut gespielt und wenn man die beiden Streicher mit einrechnet kein Ergebnis über Par. Hamburg hatte einen starken Samstag. Ich glaube, das war der bisher stärkste Samstag überhaupt in der Nordstaffel. Man muss anerkennen, dass man sich hinten anstellen muss, wenn Hamburg in den Vierern eine 60 spielt. Trotzdem waren es nur sechs Schläge Rückstand und wir haben uns eingestimmt, dass wir sechs Schläge easy aufholen können. Dass daraus dann 19 Schläge Vorsprung für uns wurden, ist erstaunlich. Wir spielen die ganz Saison so, dass wir unser Ding machen und nicht so sehr auf die anderen Mannschaften achten. Was die anderen spielen, haben wir nicht in der Hand. Was wir hier zu Hause rausgeholt haben, das war Weltklasse.“

Weitere Stimmen

Miriam Hiller, Sportdirektorin des doppelt erfolgreichen Club aus der Bundeshauptstadt, hatte angesichts des Triumphs nur positive Gedanken: „Wir freuen uns riesig über zehn Punkte und einen großartigen Spieltag. Glückwunsch an alle Spielerinnen und Spieler, an alle Trainer und Betreuer. Wir  sind wahnsinnig stolz. Schön, dass wir unseren allerersten Doppelsieg bei einem Heimspieltag feiern können. Schön war, dass viele Mitglieder das miterlebt haben und sehen konnten, wofür wir kämpfen und das ganz Jahr unterwegs sind. 20 gespielte Runden bei den Herren, von denen 16 unter Par waren. Das ist herausragend. Das war die beste Leistung überhaupt. Die Geschlossenheit war beeindruckend und ich freue mich riesig für die Jungs. In meiner Erinnerung ist die -46 das Rekordergebnis in der 1. Bundesliga Nord.“

Auch beim Drittplatzierten überwog am Ende die Zufriedenheit. David Hahn, Coach des GC Hösel: „Alles in allem bin ich auf jeden Fall nicht unzufrieden. Uns fehlten wieder drei Spieler, aber wir konnten eine sehr geschlossene Mannschaftsleistung zeigen. Ich freue mich, dass jetzt vier Wochen zwischen den Spieltagen liegen, in denen man an dem einen oder anderen Punkt arbeiten kann.“

Hubbelrath wartet

Am 16. und 17. Juli wird die 1. Bundesliga Nord der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf beim GC Hubbelrath zu Gast sein. Auch beim amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister der Herren werden Damen und Herren einen Doppelspieltag haben.


Endstand
1. GLC Berlin-Wannsee  -46
2. Hamburger GC            -27
3. GC Hösel                      -15
4. GC Hubbelrath              -9
5. GC Hannover              +25

Tabelle nach dem 3. Spieltag
1. GLC Berlin-Wannsee    14 Punkte      -15
2. Hamburger GC             10 Punkte       +7
3. GC Hubbelrath             10 Punkte     +51
4. GC Hösel                         7 Punkte     +68
5. GC Hannover                 4 Punkte    +129

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