Regelfrage #11

Das kleinere Übel: Erleichterung durch Penalty Area?


31. März 2022 , Dietrich von Garn


Caddie und Spieler
Caddie und Spieler | © golfsupport.nl/Tyrone Winfield

In der „Regelfrage der Woche“ widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal geht es um den Optimist Steffen Slicer, der erstmal im Rough sucht und den Ball dann doch in die Penalty Area geschlagen haben möchte.

Die Situation:

Steffen Slicer schlägt seinen Ball ausnahmsweise einmal geradeaus und er landet links im Rough. Eine Penalty Area ist dort auch noch in der Nähe. Energiesparend verzichtet er auf einen provisorischen Ball, denn er ist Optimist.

Nach knapp drei Minuten Suchzeit im hohem Rough denkt sich der Spieler, sein Ball sei dann sicher in der Penalty Area, wenn man ihn im Rough nicht findet. Er überlegt sich: „Immer noch besser hier mit einem Strafschlag droppen als zurück zum Abschlag laufen…“. Was erzählt ihm gleich sein regelkundiger Caddie?

Die Lösung:

Der Caddie Charles Carrier hat eine böse Überraschung für den Spieler bereit. Es wurde angenommen, dass der Ball außerhalb der Penalty Area liegen könne - und die Suche außerhalb der Penalty Area dokumentiert das. Wenn der Ball nach drei Minuten nicht im Rough gefunden wurde, bedeutet dies nicht, dass er deshalb in der Penalty Area liegt. Davon dürfte man nur ausgehen, wenn das Gelände um die Penalty Area herum so niedrig gemäht ist, dass man dort jeden Ball finden würde. 

Regel 17.1d erlaubt die Erleichterungsverfahren für einen Ball in der Penalty Area nur, wenn es „bekannt oder so gut wie sicher“ ist, dass ein Ball in der Penalty Area liegt. Der Spieler darf also nochmal zurück zum Abschlag - und er wird seinen Caddie mitnehmen, der ihm nicht energisch genug zu einem provisorischen Ball geraten hat.