DGL 2023

Vorfreude auf den Showdown mit dem Norden


4. Mai 2023 , Matthias Lettenbichler


Der Klassenerhalt in der 1. Bundesliga Süd ist in der Saison 2023 das erklärte Ziel der Damen von Aufsteiger 1. GC Fürth.
Der Klassenerhalt in der 1. Bundesliga Süd ist in der Saison 2023 das erklärte Ziel der Damen von Aufsteiger 1. GC Fürth. | © Foto: DGV/mat

Die Damenteams der 1. Bundesliga Süd der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf fiebern der Saison 2023 entgegen und wollen am Ende, beim Final Four im GC Pfalz, endlich mal wieder dem Norden Paroli bieten.

„Im August wollen wir einen neuen Versuch starten und mit dem Titel beim Final Four die Mannschaft und den gesamten Club für die harte Arbeit belohnen!“ Auch in diesem Jahr ist die Zielsetzung bei den Damen des Golf Club St. Leon-Rot klar: Der Titel soll her am Ende der Saison 2023 der 1. Bundesliga der Damen in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf, alles andere wäre eine herbe Enttäuschung. So klar formuliert es Frederic Fass, Leistungssportkoordinator des Kraichgau-Clubs, dessen Damenteam die Siegertrophäe der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft zuletzt 2019 entgegennehmen durfte; damals setzte sich das Team unter Führung von Trainer Pascal Proske im reinen Süd-Endspiel mit 5:4 gegen die Spielerinnen des Frankfurter GC durch. 2020 pausierte die Liga Corona-bedingt, 2021 gab’s für St. Leon-Rot, nun mit Coach Sebastian Buhl, Bronze, im letzten Jahr war es die Silbermedaille, als das Team im Final-Four-Finale im GC Pfalz in Neustadt an der Weinstraße den Damen des Hamburger Golf-Clubs knapp mit 4:5 unterlag.

Nun also soll im dritten Anlauf das ersehnte Gold her, wenngleich das auch diesmal kein Selbstläufer werden dürfte. „Grundsätzlich steht uns ein spannendes Jahr bevor“, weiß Frederic Fass. „Mit zwei Profis und neun College-Spielerinnen hat sich die Trainings und Wettkampfstruktur in der Damenmannschaft stark verändert. Wir freuen uns, dass so viele Talente den Weg aus der SLR Academy zu einem College in den USA geschafft haben, zugleich freuen wir uns, die Entwicklung vieler herausragender junger Talente in der SLR Academy gezielt zu fördern und sie punktuell an die Damenmannschaft heranzuführen.“ Insbesondere am Heimspieltag, an dem terminbedingt weder der Einsatz von Professionals noch der von College-Spielerinnen absolut gewiss ist, könnten zahlreiche Nachwuchstalente des Clubs an den Abschlag gehen. Fass: „Es ist gut möglich, dass einige Spielerinnen aus der Jugend zum Kader für den Heimspieltag dazustoßen und wir einen guten Mix aus erfahrenen Aktiven und Jugendspielerinnen haben werden. Jedenfalls wollen wir auf dem eigenen Platz dominant auftreten und den Heimspieltag gewinnen.“ Was St. Leon-Rot im letzten Jahr übrigens in recht beeindruckender Manier gelungen war, als die SLR-Damen den Tagessieg souverän perfekt machten.

Grundlage am Heimspieltag

Vorbereitet hat Trainer Sebastian Buhl sein Team diesmal hauptsächlich auf der eigenen Anlage, die bekanntlich exzellente Übungsmöglichkeiten bietet. „Wir freuen uns riesig, dass es endlich losgeht“, so Buhl zum Liga-Auftakt am 13./14. Mai, wenn der Golf Club St. Leon-Rot traditionell Gastgeber für den Start der Südstaffel der 1. Damen-Bundesliga der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf ist. Buhl: „Bei uns liegt der Fokus jetzt erst mal ganz klar auf dem Heimspieltag. Da wollen wir eine gute Grundlage schaffen, um dann im August wieder in die Pfalz zum Final Four fahren und dort um den Titel spielen zu dürfen.“ Als größten Konkurrenten im Kampf um die Deutsche Meisterschaft 2023 sieht er die Titelverteidigerinnen aus Hamburg: „Die Hamburgerinnen sind auch in diesem Jahr ein absoluter Titelaspirant; es wird wie immer ein spannender Kampf!“ Ein Kampf um den DM-Titel, den der GC St. Leon-Rot in diesem Jahr endlich wieder einmal für sich entscheiden möchte.

Das Team des GC St. Leon-Rot: Leonie Harm (Professional), Karolin Lampert (Professional), Paula Schulz-Hanßen, Isabelle Schlick, Jette Schulze, Celina Rosa Sattelkau, Danielle Modder, Stella Jelinek, Maline Kraus, Emily Böhrer, Olivia Bergner, Una Irrgang, Tessa Kremser, Anni Eisenhut, Emelie Edinger, Sophie Böhlhoff, Charlotte Back. Neuzugänge: Sophie Böhlhoff und Una Irrgang, beide aus der eigenen Jugend. Abgänge: keine. Trainer: Sebastian Buhl (Headcoach). Team-Kapitän/Kapitänin: Kapitän noch offen, Co-Kapitän: Marie Bechthold. Athletik-Coach: Jan Knödler. Leistungssportkoordinator: Frederic Fass.

GC München Valley

Geht es allerdings gleichzeitig auch nach Danny Wilde, Head-Coach des Golfclub München Valley, wird dieser Titelkampf 2023 wie schon im Jahr 2019 wieder eine reine Süd-Angelegenheit; damals duellierten sich Frankfurt und St. Leon-Rot im Finale des Final Four mit dem bekannt besseren Ausgang für St. Leon-Rot, diesmal will Valley am Final-Four-Sonntag jedenfalls um die Goldmedaille spielen. „Wir wollen uns für das Final Four qualifizieren und dort am Sonntag um den Titel kämpfen. Die Spielerinnen sind hochmotiviert und wollen ihr bestes Golf zeigen, um dieses Ziel zu erreichen“, so Wilde.

Im letzten Jahr scheiterten Valleys Damen und ihr Trainer Sixten Rigol im Halbfinale des Final Four mit 2,5:6,5 deutlich an den späteren Deutschen Meisterinnen aus Hamburg, und auch im Spiel um Platz 3 musste sich das Team aus Bayern geschlagen geben, da hatten die Damen des Golf- und Land-Club Berlin-Wannsee mit 5:4 die Nase vorn.

Damit das nicht erneut passiert, hat sich der GC München Valley für die Saison 2023 verstärkt: Mit Maxime Holletschek vom „Erster Golfclub Westpfalz Schwarzbachtal“ und Bianca Lohbauer stoßen zwei Damen neu zum Team dazu, aus der eigenen Jugend kommen Nike Niemeyer und Ann-Katrin Krawinkel. „Mit einem Mix aus erfahrenen Spielerinnen und talentierten Neuzugängen möchten wir uns für das Final Four und dort für das Finale qualifizieren. Die Spielerinnen haben sich intensiv auf die Sasion vorbereitet, hart an ihrer Technik und Kondition gearbeitet und sind bereit, auf den Spieltagen ihr bestes Golf zu zeigen und den Golf Club Valley stolz zu repräsentieren“, so Wilde.

Die Saisonvorbereitung fand dabei in den Trainingseinrichtungen des Clubs beziehungsweise der in Valley ansässigen Golfsportmanufaktur statt, Spielerinnen, die sich in den USA bei ihren Colleges aufhielten, wurden per Online-Fernunterricht betreut.

Der Heimspieltag ist für das Wochenende 10./11. Juni terminiert, und da soll dann endlich auch einmal ein Heimsieg her: „Wir möchten in diesem Jahr zuhause unbedingt gewinnen und eine hervorragende und sportlich faire Gastgeberrolle einnehmen“, so Sixten Rigol. „Das Team möchte vor heimischem Publikum eine starke Leistung zeigen und den Spieltag erfolgreich abschließen.“ Und das gilt natürlich auch für die gesamte Saison 2023.

Das Team des GC München Valley: Verena Gimmy (Professional), Maria Anetseder, Barbora Bujáková, Lisa Gillen, Kamila Handrychova, Maxime Holletschek, Chiara Horder, Sonya Knebel, Ann-Katrin Krawinkel, Nina Lang, Kikki Lebova, Antonia Treitinger, Aylin Sommer. Neuzugänge: Maxime Holletschek (vom Erster GC Westpfalz Schwarzbachtal, Bianca Lohbauer, Nike Niemeyer (eigene Jugend), Ann-Katrin Krawinkel (eigene Jugend). Abgänge: Lilian Klug und Theresa Bodensteiner (bleiben beide im Club, konzentrieren sich 2023 aber auf ihr Studium), Lara Ok (Wechsel ins Profilager). Trainer: Sixten Rigol (Mannschaftstraining und Coach an den Spieltagen), Danny Wilde (Trainingskonzeption und Individual-Coach). Team-Kapitänin: Kathrin Pegau. Mentaltrainer: Jürgen Beckmann. Athletik-Coach: Joshua Bail. Physiotherapeut: Jens Messerschmidt.

Stuttgarter GC Solitude

Demnach wären Gold und Silber vergeben, wenn die Sasion 2023 nach der Vorstellung der Süd-Teams der Erstliga-Damen der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf verläuft, und auch für Rang 3 und damit Bronze gibt es einen heißen Anwärter: „Das Final Four und da zumindest Rang 3“ ist nämlich die Vorgabe von Heiko Burkhard, dem Coach der Damen des Stuttgarter GC Solitude. Der karrte sein Team zur Saisonvorbereitung in den Margara Golf & Country Club in Italien, wo sie 36 exzellent gepflegte Spielbahnen haben und auch im April garantiert gutes Golfwetter.

„Wir freuen uns alle auf die Saison und sind sehr motiviert. Die Vorbereitungszeit über den Winter haben wir intensiv genutzt und freuen uns jetzt drauf, die anderen Teams wieder zu sehen, und auf spannende Spieltage“, so Burkhard. Den Spieltag vor heimischem Publikum, der im letzten Jahr mit dem fünften und damit letzten Platz völlig daneben ging, will er diesmal nicht weniger als gewinnen: „Wir wollen zuhause den Tagessieg“, gibt sich Burkhard kämpferisch. Am 24. und 25. Juni müssen seine Spielerinnen daher in Mönsheim absolut stark aufspielen.

Das Team des Stuttgarter GC Solitude: Aline Krauter (Professional), Katharina Anglett, Konstanze Anglett, Helen Briem, Hanne Rieke Gerding, Anna-Lena Kasperek, Meike Leichtle, Nele Mattner, Eva Ringwald, Bianca Ruf, Helen Schenk, Axelle Wille, Jana Wünsch, Sophia Zeeb, Caroline Zolg. Neuzugänge: Konstanze Anglett (eigene Jugend). Abgang: Chiara Jetter. Trainer: Heiko Burkhard. Kapitänin: Sophia Zeeb. Mentaltrainer: Herbert Forster. Athletik-Coach: Samuel Mössner. Physiotherapeut: Anne Krämer.

Münchener GC

Dass es gerade zuhause nicht immer gut läuft, davon können auch die Spielerinnen des Münchener GC ein Lied singen. Denn ebenso wie die Stuttgarterinnen, wurde auch das Team von Coach Pascal Proske letzten Sommer vor eigenem Publikum ganz nach hinten durchgereicht und fiel damit am letzten Spieltag sogar noch auf Rang 3 der Tabelle zurück und damit raus aus dem Final Four. Beides soll in diesem Jahr nicht mehr passieren: Proske und seine Damen wollen sowohl beim Heimspiel überzeugen als auch „in diesem Jahr eine Medaille“ (Proske), was gleichbedeutend ist mit Platz 1 oder 2 in der Endabrechnung der Südstaffel sowie zumindest einem Sieg am Final-Four-Wochenende im GC Pfalz.

Entsprechend intensiv fiel daher das Trainingslager der Münchnerinnen im Februar in Belek aus, in dem „wir uns früh, zielgerichtet und unter guten Bedingungen auf den Saisonstart vorbereiten haben“ (Proske). Gespannt darf man auf den Ligastart im Mai in St. Leon-Rot sein, denn nicht weniger als fünf Spielerinnen befinden sich da noch mitten im bayerischen Abitur – der 13./14. Mai ist das Wochenende vor den mündlichen Prüfungen.

„Es wird spannend und ist schwer einzuschätzen, aber ich denke, dass die bisherigen Final Four Teilnehmer auch dieses Jahr wieder in der Favoritenrolle sind“, so Proske. Damit zumindest aber ein neuer Finalteilnehmer in diesem Jahr aus dem Süden anreist, soll sein Team in jedem Fall auch beim Heimspieltag kräftig punkten, der am 22. und 23. Juli wieder den Abschluss der Süd-Staffel bildet. Proske: „Unser Ziel für den Heimspieltag ist es, diesen genauso vorzubereiten und durchzuführen wie die anderen vier Spieltage. Das ist uns in den letzten Jahren nicht so gut gelungen – diesmal wollen wir unseren Platz mit gewohnter DGL-Routine spielen.“

Das Team des Münchener GC: Antonia Alefeld, Aline Brede, Marie Coors, Lilly Dullinger, Marie-Agnes Fischer, Kira Gyöngyösi, Sydney Harz, Emma Jaczkoviscs, Nicola Janssen, Julia Meindl, Tanja Morant, Sophia Ratberger, Charlotte Ritter, Annabelle Sapper, Theresa Steinberg, Caroline Steingrübner, Vicki Troeltsch, Annika Voll, Silvia Wilms. Neuzugänge: Emma Jaczkoviscs, Lilly Dullinger (eigene Jugend). Abgänge: keine. Trainer: Pascal Proske. Athletiktrainer: Martin Gröbmair.

1. GC Fürth

Beste Erinnerungen an den Platz des Münchener GC im Straßlach-Dingharting haben zweifellos die Spielerinnen des 1. GC Fürth. Bereits zweimal ist dem Team von Trainer Michael Heffner dort der Aufstieg in die 1. Bundesliga geglückt, 2019 in der Relegation gegen den GC Neuhof, und 2022 im Duell mit den Damen des Erster Golfclub Westpfalz Schwarzbachtal. Nach dem Corona-bedingten Ausfall der DGL-Saison 2020 spielte Fürth 2021 erstmals im Oberhaus – und stieg am Saisonende postwendend wieder ab. Das soll nicht erneut passieren, der Klassenerhalt ist diesmal das erklärte Ziel des Teams aus Mittelfranken. „Ich denke, dass als Aufsteiger das oberste Ziel immer der Klassenerhalt sein sollte. Dafür haben wir ein wirklich sehr starkes Team, das nochmal leicht verstärkt wurde. Mit der Erfahrung aus unserer ersten Zeit in der 1. Bundesliga und mit ein paar kleinen Verbesserungen schätze ich unsere Chancen, dieses Ziel zu erreichen, sehr gut ein“, so Michael Heffner. „Wir werden unser Bestes geben, und am Ende schauen, was dabei herauskommt. Das Wichtigste ist mir dabei, mutig zu spielen und selbst alles für eine optimale Saison zu tun. Wir freuen uns auf die Saison und werden am ersten Spieltag in St. Leon-Rot bereit sein.“

Um bestmöglich vorbereitet zu sein, hat das Team Mitte April ein intensives Trainingswochenende im eigenen Club absolviert sowie Ende April an der Bayerischen Mannschaftsmeisterschaft im GC Hohenpähl teilgenommen, und spätestens da bewiesen, dass mit Fürth in diesem Jahr zu rechnen ist: Nach der Zählspielrunde lag Fürth hinter Valley auf Rang 2, vor dem Münchener GC und dem GC Olching. Am Ende holten sich Heffners Damen den Titel „Bayerischer Vizemeister“, unterlagen im Matchplay-Finale gegen Valley. Der Klassenerhalt in der Südstaffel erscheint damit als durchaus realistisches Ziel, insbesondere, wenn es gelingt, die Vorgabe des Trainers am Heimspieltag umzusetzen, der am 27. und 28. Mai angesetzt ist: „Wir wollen den Heimvorteil und die Platzkenntnis nutzen und zuhause möglichst viele Punkte holen“, so Heffner. Womit die Fans der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf auch in Fürth gespannt sein dürfen, ob das in dieser Saison klappt mit dem in der Vergangenheit so oft nur vermeintlichen Heimvorteil.

Das Team des 1. GC Fürth: Eva-Lucia Linder, Jordan Fischer, Lisa Schumacher, Agata Vahalova, Elisabeth Krenovska, Julika Großpietsch, Franziska Bremm, Nina Straßner, Luisa Deutzmann. Neuzugang: Agata Vahalova. Abgänge: keine. Trainer: Michael Heffner

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