DGL 2022

Wannsee mit Sieg per Foto Finish


12. Juni 2022 , Christopher Tiess


Alina Bingel avanciert zum Match Winner für ihren G&LC Berlin-Wannsee (Foto: DGV/stebl)
Alina Bingel avanciert zum Match Winner für ihren G&LC Berlin-Wannsee (Foto: DGV/stebl)

Am letzten Grün des Spieltags entscheidet sich der Sieg für die Gastgeberinnen: die Damen des G&LC Berlin-Wannsee gewinnen nach einer spannenden Aufholjagd im Stechen und verweisen den schlaggleichen Hamburger GC auf Platz zwei. Den dritten Rang sichern sich die Damen des GC Hubbelrath vor dem Düsseldorfer GC.

Berlin. Ganz zum Ende des dritten Spieltags der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf war die Spannung so hoch - man konnte sie förmlich sehen. Nach einer Aufholjagd, die den ganzen Sonntag über andauerte, haben sich die Gastgeberinnen des G&LC Berlin-Wannsee bis auf einen Schlag an den führenden Hamburger GC herangearbeitet.

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Dabei sind die Hansestädter mit stolzen 13 Schlägen Vorsprung in die letzte der drei Wertungsrunden gegangen. Und selbst eine halbe Stunde vor dem Ende, lag ihre Führung noch bei vier Schlägen. Doch das ist nun Geschichte. Denn nun stehen Alina Bingel (G&LC Berlin-Wannsee) und Christin Eisenbeiss (Hamburger GC) auf der 18. Spielbahn des Hauptstadt-Clubs. Sie sind die letzte Gruppe, die noch spielt. 

Alina Bingel hat ihren Ball nach links neben das Grün verzogen. Der nächste Schlag ist nicht leicht: ein kurzer Pitch hinter den Bunker und dann bergab auf die kurz gesteckte Fahne. Bingel lässt den Ball einmal auf dem Vorgrün aufkommen - sie spielt ihn so gut, wie man ihn nur spielen kann. Und verwandelt ihren 1,20-Meter-Putt per Up-and-Down zum Par. Eisenbeiss kann ihren Putt nicht einlochen und muss ein Bogey notieren.

Per Streicher zum Sieg

Beide Teams liegen damit gleichauf bei zwölf Schlägen über Par. Der Spieltagsieg wird nun durch das beste Streichergebnis entschieden. Und das können die Berliner Damen aufbieten: der ursprünglich aus der Wertung genommene Vierer von Rosalie Stadler und Alina Bingel wird nun doch noch relevant. Mit sieben Schlägen über Par schlagen sie die Acht über Par der Hamburger - ebenfalls ein Viererergebnis.

Damit wird Alina Bingel gleich im doppelten Sinne zum Match Winner und beschert den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeistern fünf wertvolle Ligapunkte im Rennen um die Tabellenspitze. Miriam Hiller, Sportdirektorin des G&LC Berlin-Wannsee freut sich über das Ergebnis sehr: „Es war ein unglaubliches Heimspiel-Wochenende für uns. Es ist schon irre, denn schon in Hamburg war es ja unfassbar knapp. Jetzt finden wir es klasse, so knapp um den Spieltagsieg gekämpft zu haben. 

Und wir freuen uns, dass wir dieses Mal das bessere Ende hatten. Wir wollten die beiden höheren Runden vom ersten Tag zu den Streichern zu machen - und das ist uns gelungen. Wir freuen uns über die fünf Punkte auf dem Weg zum Final Four.“ Und was Hiller damit meint, ist vollkommen klar: wer um einen Platz in den Playoffs kämpft, will automatisch den ersten der beiden Qualifikationsplätze einnehmen. Denn dann spielt er im Halbfinale gegen den Zweitplatzierten der Südgruppe, was zumindest in der Theorie das leichtere Los ist.

Hubbelrath dreht auf

So oder so, für Wannsee bedeutet der dritte Spieltag in jeder Hinsicht ein Happy End, denn neben dem knappen Sieg der Damen punkteten die Herren ebenfalls mit einem Sieg - und der fiel sogar richtig deutlich aus. Die Falkensteiner Damen werden die Freude über das Endergebnis nicht ganz teilen können. Und doch sieht Coach Christian Lanfermann die Situation sportlich: „Es sah über weite Strecken gut für uns aus. Man muss aber auch anerkennen, dass wir am Sonntag nicht so zwingende Golfschläge zur Fahne gemacht haben wie noch am Samstag. 

Wir hatten einfach nicht so viele Birdie-Chancen und jene Chancen, die wir hatten, konnten wir nicht in entsprechende Ergebnisse ummünzen. Es ist nie schön, durch ein Streichergebnis zu verlieren. Noch dazu, wenn die Differenz nur ein Schlag ist. Aber unsere Gratulation geht an Wannsee, die sehr gut gespielt haben. Und die ihren Heimvorteil toll nutzen konnten. Das ist Sport - und das ist gut für die Liga. Wir fahren nach Hause in dem Wissen, dass wir noch Luft haben. Und wir werden in unserem Training alles daran setzen, uns demnächst wieder die fünf Punkt zu holen.“

Die Rheinland-Wertung entscheidet der GC Hubbelrath überraschend klar für sich. Nachdem die Quasi-Nachbarn vom Düsseldorfer GC auf Platz drei übernachtet haben, drehten die Damen um Coach Chris Webers am Sonntag auf und spielten sich mit niedrigen Einzel-Ergebnissen und einer überragenden Anna Lina Otten (68; -4) klar vor die Stadtrivalen. Am Ende des Spieltags stehen die Hubbelrather Damen mit +37 Schlägen klar vor dem Düsseldorfer GC mit +56 Schlägen. Den fünften Rang nimmt der GC Hummelbachaue mit +147 Zählern ein.

Die ersten handfesten Vorentscheidungen der Ligagruppe können für den vierten Spieltag erwartet werden. Dieser findet am 16. und 17. Juli im GC Hubbelrath statt.