Regelfrage #19

Karte unterschrieben - aber war es doch kein Birdie an der 18?


25. Mai 2022 , Dietrich von Garn


Gabi Glaubtdasso
Gabi Glaubtdasso | © Golfsupport.nl

In der „Regelfrage der Woche“ widmet sich DGV-Regelexperte Dietrich von Garn einer „Regelproblematik“. Diesmal geht es um Gabi Glaubtdassos abgegebene Scorekarte und Clubsekretärin Susanne Siehtalles.

Die Situation:

Gabi Glaubtdasso bekommt nach der Runde ihre Scorekarte von ihrem Zähler übergeben, unterschreibt diese und geht mit ihren Mitspielern ins Sekretariat, wo die Karten in einen Briefkasten geworfen werden.

Kurz darauf wird sie von der Clubsekretärin Susanne Siehtalles angesprochen, wie sie denn auf der 18 das Birdie gespielt hätte. Die war zufällig kurz auf der Terrasse und hatte gesehen, dass Gabi Glaubtdasso zwei Putts gemacht hat. Der Drive wird doch nicht bis auf das Grüns gerollt sein?

Gabi Glaubtdasso sagt sofort, dass sie keinen Birdie hatte, sondern nur ein Par. Und das mit viel Glück und einem Putt aus fünf Meter Entfernung. Diesen habe ihr Zähler dann wohl fälschlich als Birdie-Putt angesehen. Sie habe das nicht kontrolliert, denn der würde ja irgendwo in der IT arbeiten und müsse deshalb wohl zählen können. Dann wäre es eben ein Schlag mehr, wahrscheinlich dann drittes Netto statt zweites Netto? Oder gibt das Strafschläge? Sie habe es ja sofort richtiggestellt!

Was wird die Clubsekretärin der Spielerin jetzt mitteilen?

Die Lösung:

Wenn Susanne Siehtalles Zeit hat, wird sie der Spielerin erklären, dass die Spieler nach Regel 3.3b(3) dafür verantwortlich sind, dass die richtigen Ergebnisse auf jedem Loch notiert werden, und dass man deshalb die Scorekarte von Gabi Glaubtdasso wegen eines zu niedrigen Ergebnisses auf einem Loch nicht werten könne.

Hat sie keine Zeit, wird sie nur sagen „Du bist disqualifiziert“. 

Die Regeln lassen hier keinen Ermessensspielraum und es ist im Zweifel nicht einmal erforderlich, dass die Spielleitung darüber berät. Natürlich muss die Spielleitung anschließend informiert werden.