DGL 2022

Heimspiel zum Geburtstag


28. Mai 2022 , Lars Kretzschmar


Günter Kessler ist mit seiner internationalen Erfahrung eine wichtige Stütze für die jungen Spielerinnen des GC Hummelbachaue. (Foto: DGV/stebl)
Günter Kessler ist mit seiner internationalen Erfahrung eine wichtige Stütze für die jungen Spielerinnen des GC Hummelbachaue. (Foto: DGV/stebl)

Viele Erfolge haben von Günter Kessler trainierte Golfer und Golferinnen international errungen. Im GC Hummelbachaue liegt aber seine Heimat, wenn es um die Arbeit mit dem Nachwuchs geht, so wie am 2. Spieltag der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf.

Neuss. Der GC Hummelbachaue, Gastgeber des zweiten Spieltags Nord der Damen in der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf, ist mit seiner Gründung im Jahr 1988 ein Schauplatz golferischer Wettbewerbe mit relativ junger Vergangenheit. Nichtsdestotrotz sind der Verein und seine sportlichen Erfolge untrennbar mit einem Namen verbunden – Günter Kessler. Im Laufe der Jahre hat sich der renomierte Golflehrer auf nationaler wie internationaler Ebene einen bemerkenswerten Ruf erarbeitet, nicht zuletzt dank der Erfolge seiner Schützlinge wie Martin Kaymer, Marcel Siem oder Carolin Masson.

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Auch wenn sich Kesslers bekannteste „Schüler“ auf den internationalen Golf-Touren in Europa und Amerika tummeln, so liegt ihm der Nachwuchs im rheinischen Heimatclub noch immer besonders am Herzen. „Es ist immer wieder eine gute und spannende Aufgabe, junge Nachwuchsspieler soweit zu entwickeln wie möglich“, sagt der Trainer der Bundesliga-Mannschaft. „Das macht viel Spaß!“ Zudem sei es sogar ein bisschen Nervenkitzel herauszufinden, wie weit man sie bringen könne, wenn die Ressourcen entsprechend genutzt und gefördert würden.

„Ich habe ja immer neben der Betreuung der Profis weiter Jugendspieler und -spielerinnen sowie Clubgolfer begleitet. Dadurch, dass mit ihnen an allen Belangen des Golfspiels gearbeitet wird, schütze ich mich auch davor ‚betriebsblind‘ zu werden.“

„Verlieren können wir nicht“

Nach dem Aufstieg im vergangenen Jahr dürfen sich die jungen Spielerinnen des GC Hummelbachaue in dieser Spielzeit mit den besten Mannschaften Deutschlands messen, bestmöglich vorbereitet von ihrem prominenten Trainer. „Alle sind begeistert und fühlen sich bei Günter Kessler sehr gut aufgehoben“, berichtet Kapitän Jürgen Ottmann und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „Er bringt viel Gelassenheit mit und ist entspannter in der Arbeit mit den jungen Damen als noch in früheren Zeiten seiner Trainerkarriere, da stand die Disziplin im Vordergrund“.

Eine stets gute Betreuung der Mannschaft sei Kessler besonders wichtig, so Ottmann. Trainingseinheiten fänden auch schonmal am späteren Nachmittag statt, wenn ihr international gefragter Coach am selben Tag erst aus Amerika zurückkäme. Und auch des jungen Alters und der fehlenden Erfahrung seiner Schützlinge sei er sich stets bewusst. Der Spaß am Golfspiel solle im Vordergrund stehen denn „verlieren können wir nicht“, berichtet der Spielführer vom Motto Kesslers.

Für den sechsfachen Trainer des Jahres der PGA of Germany ist es dennoch kein normaler Bundesliga-Spieltag. Immerhin feiert er während des Heimspiels in seinem „Wohnzimmer“ seinen Geburtstag. Mehr als 45 Siege auf den internationalen Profitouren haben von Kessler betreute Spieler und Spielerinnen im Laufe der Zeit gewonnen, von Erfolgen auf der Pro Golf Tour über Siege bei Solheim und Ryder Cup bis hin zu Major-Titeln. Da würde ein erfolgreiches Abschneiden seiner Damen natürlich ein zusätzliches Geburtstagsgeschenk darstellen. „Warten wir ab, wie es ausgeht. Der Platz ist in top Kondition“, beschreibt Kessler die Voraussetzungen. „Wir schauen uns an, was die Konkurrenz macht. Wenn unsere Spielerinnen am Ende sagen können, dass sie keinen Schlag nachlässig verloren haben, dann war es ein gutes Ergebnis und vielleicht das Pünktchen auf dem I.“

GC Hubbelrath auf dem Weg zum Spieltagssieg

Sportlich lief der erste Tag bei Sonne, Wind und ab und zu ein paar Wolken frei nach dem Motte das GC Hummelbachaue: "Freude am Golf für alle." Die größte Freude hatten dabei allerdings die Nachbarn des GC Hubbelrath. Schon souverän bei den Einzeln in den Tag gestartet - mit Anna Lina Otten (-2) und Milla-Marlen Sagel (-1) lagen gleich zwei Spielerinnen unter Par - konnten sie ihr mannschaftliches Ergebnis durch die anschließenden Vierer sogar noch weiter verbessern und haben mit +6 gute Aussichten auf den Spieltagssieg, denn die Konkurrenz hat bereits einige Schläge Rückstand auf dem Konto.

Die am ersten Spieltag in ihrem Heimspiel erfolgreichen Damen des Hamburger GC lieferten bei teils durch Windböen schwierig zu berechnenden Bedingungen ebenfalls sehr gute Einzel sowie Vierer ab. Mit insgesamt +14 haben sie jedoch ein gutes Stück Arbeit vor sich, wollen sie Hubbelrath am Sonntag in den abschließenden Einzeln nochmal gefährlich werden. Auf den weiteren Plätzen folgten sowohl nach den Auftakt-Einzeln, als auch nach den Vierern die Teams des G&LC Berlin-Wannsee mit +27 sowie des Düsseldorfer GC (+42).

Für die jungen Nachwuchsspielerinnen aus dem Team von Günter Kessler stand wie von ihm erläutert, Erfahrung sammeln und das Bestmögliche geben im Vordergrund. War die Mannschaft des Aufsteigers am ersten Spieltag noch deutlich unterlegen, so sorgte das Spiel auf ihrem gewohnten, heimischen Platz für durchweg bessere Ergebnisse. Allen voran Felicitas Kampshoff mit Par auf dem 74er-Kurs im Einzel sowie im Vierer an der Seite von Rosalie Hohaus mit +3 sorgte für strahlende Gesichter bei den Gastgeberinnen und dürfte auch den Geburtstag von ihrem Trainer Günter Kessler ein wenig versüßen.