Golf.de: Stimmt es, dass Sie bei der Open Championship das erste Mal überhaupt in Europa sind?
AleXander Schauffele: Das stimmt, ja. Mein Vater hat zu mir immer gesagt, dass ich mir die Reise nach Europa mit dem Golfschläger verdienen muss. Das war natürlich ein Spaß, aber bislang hatte es sich einfach nie ergeben.
Golf.de: Sie haben deutsche Wurzeln, sprechen Sie auch deutsch?
Schauffele: Nicht wirklich. Ich kenne nur ein paar wenige Begriffe. Die möchte ich Ihnen aber besser nicht zumuten. Mein älterer Bruder war in Deutschland und spricht recht gut, aber bei mir ist da leider wenig vorhanden.
Golf.de: Ihr Vater ist in Deutschland geboren und aufgewachsen. Gibt es auch an Ihnen etwas, das sie als typisch deutsch bezeichnen würden?
Schauffele: In Amerika nennen sie meinen Dad scherzhaft „Drill Sergeant“. Er ist sehr diszipliniert, immer pünktlich und hat ein großes Organisationstalent. Diese Eigenschaften trage ich zum Teil auch in mir oder versuche mir zumindest ein wenig von ihm abzuschauen. Von dem her kann man schon sagen, dass manches an mir typisch deutsch ist.
Golf.de: Sie haben sich für eine Mitgliedschaft in der PGA of Germany entschieden. War das Ihre Idee oder die Ihres Vaters?
Schauffele: Das haben wir gemeinsam entschieden. Mal sehen, was daraus wird.
Golf.de: Sie werden in der dortigen Rangliste immerhin an Nummer eins geführt. Noch vor Martin Kaymer. Könnten Sie sich vorstellen, eines Tages für Deutschland zu starten?
Schauffele: Wenn wir nicht zumindest darüber nachgedenken würden, hätten wir den Schritt mit der PGA of Germany nicht gemacht. Ich bin erst 23, habe noch viel Zeit und muss einen solchen Schritt genau abwägen. Aber natürlich haben wir es in Erwägung gezogen und werden uns etwas später im Jahr nochmals zu der Thematik zusammensetzen und vielleicht auch eine Entscheidung treffen.
Golf.de: Ihre Chancen auf eine eventuelle Olympiateilnahme wären als Deutscher sicher um einiges größer. In den USA gibt es etliche Spitzenspieler, die um nur zwei Startplätze kämpfen.
Schauffele: Das ist schon richtig und Olympische Spiele sind eine tolle Sache. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt.