Bad Griesbach - Es gibt Spieler wie Jordan Spieth, Tiger Woods und Matteo Manassero, die noch Teenager waren, als sie ihre ersten Erfolge auf den großen Touren dieser Welt feierten. Und dann gibt es Thongchai Jaidee. Erst mit 30 Jahren wechselte der Thai ins Profilager und setzte alles auf die Karte, mit Golf seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Fast 16 Jahre später hat der nun 45-Jährige bei der Porsche European Open seinen siebten Titel auf der European Tour gewonnen.
Jaidee lieferte am Finaltag eine fehlerlose 67 ab und brachte den einen Schlag Vorsprung vor Verfolger Graeme Storm nach Hause. Routiniert und unaufgeregt absolvierte er seine vierte Runde im niederbayrischen Bad Griesbach. Er machte seine Birdies, wann er konnte und machte Pars, wenn er musste. So auch an der 18, als er den Putt mit viel Break zum Sieg aus zwei Metern lochte. Mit einem Gesamtergebnis von 17 Schlägen unter Par gewann Jaidee die Neuauflage der European Open, die nach sechs Jahren Pause in Deutschland die Rückkehr geschafft hat. "Ich liebe Deutschland, da mein Trainer aus Deutschland kommt." Peter Wolferstetter habe ihm zu Konstanz verholfen, so der überglückliche Asiate.
In dem Alter, in dem manche Spieler den Sprung ins Profigolf schaffen, war Jaidee noch Fallschirmjäger. Mittlerweile hat er 18 Titel in seiner Karriere gewonnen. In zwei Wochen wird er Thailand im Presidents Cup für das internationale Team vertreten. Jaidee, von dem gesagt wird, er arbeite länger und härter als andere, ist spät in seine Karriere gestartet, aber das Ende scheint noch lange nicht in Sicht.
Auf den letzten Drücker
Bis zur 17 hatte auch Storm seine Hände an der Trophäe. Doch dann verfehlte der Engländer das Grün auf der linken Seite und anschließend das Par. Die starke 67 am Sonntag reichte knapp nicht, um Jaidee noch in ein Stechen zu zwingen. Der verpasste Sieg ist dennoch ein großer Erfolg für den 37-Jährigen. Als 127. des Race to Dubai musste Storm dringend punkten in dieser Woche, um seine Karte für das kommende Jahr zu retten. Das scheint ihm, wie vor einem Jahr auch, in letzter Sekunde zu gelingen. 2014 drohte ebenfalls kurz vor Saisonende das Aus auf der Tour, Storm retette sich mit einem zweiten Platz in der Schweiz. Damals hätte er auch gewinnen können, verlor aber gegen David Lipsky auf dem ersten Extraloch. Jetzt hat die Nummer 393 der Welt erneut kurz vor Saisonende ein Top-Ergebnis gesichert. Die Geschichte scheint sich zu wiederholen.
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In Zukunft noch mehr Stars
Die großen Namen, die das Turnier tragen sollten, hatten mit dem Sieg am Ende nichts zu tun. Graeme McDowell und Charl Schwartzel blieben das Turnier über blass, beide Major-Champions sind weiter auf der Suche nach ihrer siegbringenden Form. Hunter Mahan und Bernd Wiesberger verpassten nach einem wilden zweiten Tag sogar das Wochenende. Die Verantwortlichen zeigten sich zufrieden und kündigten an, es würden in den kommenden Jahren noch größere Namen kommen. Doch auf einen Top-Star war wie immer Verlass. Bernhard Langer beglückte die Zuschauer und wurde mit 58 Jahren bester Deutscher. Auch der Masters-Champion nannte die Neuauflage des Traditionsturniers einen vollen Erfolg. 25.600 Zuschauer fanden die Woche über den Weg auf den Beckenbauer Course und sorgten für eine herzliche Atmosphäre. Die European Open ist zurück.