Es wird ein enormer Aufwand werden, den alle Beteiligte ab der Wiedereröffnung der PGA Tour ab der Charles Schwab Challenge in der zweiten Juni-Woche bewerkstelligen müssen. Es gilt penibel und umfangreich zu dokumentieren, welcher Spieler, Manager, Trainer, Caddie, Funktionär oder sonstiger Mitarbeiter beziehungsweise Teilnehmer vor Ort während eines Turniers sich zu welchen Zeiten einem Coronavirus-Test mit welchem Ergebnis unterzogen hat. Die US-amerikanische Profi-Tour geht mit einer Schätzung von rund einer Million Tests für die Saison 2020 aus.
Wie sich dieses Testverfahren in der Praxis auch möglichst risikolos im Rahmen des Gesundheitsschutzes umsetzen lassen soll, dazu hat die PGA Tour jüngst in einem Leitfaden namens "Participant Resource Guide" Stellung bezogen. In jenem 34-seitigen Dokument wird beschrieben, wie die Testverfahren und die daraus resultierenden Maßnahmen während den Turnieren abzulaufen haben.
Empfehlung statt Pflicht
Unter anderem auffallend unter den Richtlinien ist, dass der COVID-19-Test zwar eine Wettkampfbedingung ist. Der Test, den die Spieler und Caddies zu Hause vor der Reise durchführen, ist allerdings nicht vorgeschrieben sondern wird vom Veranstalter vielmehr "dringend empfohlen". Empfehlung statt Pflicht lautet an dieser Stelle das Credo.
Sollte der Test eines Spielers oder Caddies während eines Turniers positiv ausfallen, kann der dann in Quarantäne geschickte Spieler oder Caddie eine Unterstützung von der Tour erhalten, um die damit verbundenen Kosten zu decken. Dies geschieht allerdings nur dann, wenn ein vorausgegangener Test zu Hause durchgeführt wurde und dieser negativ war. Die Spieler sind jedoch verpflichtet, ab sieben Tagen vor der Abreise zu einem Turnier täglich Fragebögen zur Selbstkontrolle auszufüllen.
A week away from returning to play, the PGA Tour has issued a guide to players. It won't require competitors to test at home for COVID-19.https://t.co/QKJWQkrkHZ
— Golf Digest (@GolfDigest) June 2, 2020
Sicherheitslücke bis zu Testergebnissen?
"Der Test Zuhause soll den Spielern helfen, die unwahrscheinliche Situation eines positiven Testergebnisses zu vermeiden und eine Quarantäne außerhalb ihres Zuhauses zu verhängen. Sie werden sofort nach ihrer Ankunft in Fort Worth getestet", sagte Joel Schuchmann, PGA Tour VP of communiations, gegenüber Golf Digest.
Zudem müssen sich Spieler bei einem Turnier an einem bestimmten Ort einem Test unterziehen. Laut PGA Tour sollen die jeweiligen Testergebnisse innerhalb von "wenigen Stunden" vorliegen. Der Knackpunkt: Während die Spieler auf die Ergebnisse warten, haben sie Zugang zum Golfplatz und zur Übungsanlage, jedoch nicht zum Umkleideraum oder Clubhaus. Sobald ein negativer Test bestätigt wird, erhalten die Spieler ein Armband oder Schlüsselband, das ihnen Zugang zum Umkleideraum und Clubhaus gewährt. Eine Sicherheitslücke, die auch die große Datenflut an Testergebnissen und Bestimmungen rund um die Testverfahren wohl nicht gänzlich schließen kann.