Atlanta, Georgia - Tour-Chef Jay Monahan hat in einer Pressekonferenz im Rahmen der Tour Championship das neue Integritätsprogramm der PGA Tour vorgestellt. Größter Bestandteil der neuen Regelungen sind das verschärfte Vorgehen gegen mögliche Wettkorruption. Spielern war es schon länger verboten, zu wetten, nun sind aber auch das direkte Umfeld des Spielers, Turniermitarbeiter und Freiwillige von dieser Regelung betroffen.
Die Tour reagiere damit nicht auf einen speziellen Vorfall, sondern gehe mit der Zeit, so Monahan zu der neuen Richtlinie. "Unsere Marke ist heilig, wurde von den Legenden des Golfsports aufgebaut und hat jahrzehntelange Tradition", so der Chef der amerikanischen Profi-Tour, der Anfang des Jahres Tim Finchem an der Spitze abgelöst hatte. "Wir haben dieses Programm nicht eingeführt, weil wir ein konkretes Problem vor Augen haben, sondern reagieren auf eine dynamische Welt, in der Wetten ein Bestandteil jeder Sportart sind."
Die PGA Tour arbeitet in Zukunft eng mit dem Unternehmen Genius Sports zusammen, um Online-Wettanbieter in Echtzeit zu analysieren und etwaige Auffälligkeiten aufdecken zu können. Vor allem die Daily-Fantasy-Angebote, bei denen ein Spieler sich unter Budgetrestriktionen ein Team zusammenstellen kann, das in der Folgezeit Punkte sammelt, spielen eine immer größer werdende Rolle im stark wachsenden Wettmarkt. "Wir denken, dass es der richtige Weg ist, wenn eine Marke so stark ist wie die unsere, diese Aktivitäten zu verstehen und proaktiv zu handeln", so Monahan.
Das Regelsystem der PGA Tour steht seit längerer Zeit im Fokus, da der Großteil der Regelungen und Verbote nicht transparent sind und kaum Details an die Öffentlichkeit geraten. Verstöße werden nicht bekannt gegeben und auch die Strafen bleiben Interna. Diese Praxis war in der Vergangenheit immer wieder auf Kritik gestoßen.