Dieser letzte Putt. Er gibt dir ein Gefühl, das du mitnimmst in die nächste Runde. Insofern dürfte das bei Caroline Masson ein sehr gutes Gefühl sein. In Runde zwei der CME Group Tour Championship finishte die 30-Jährige den Kurs im Tiburón Golf Club (Par 72/knapp 6000 Meter) mit einer starken 66 und mit viel Stil. In Naples (Florida) spielt Masson auch im hochdotierten Saisonfinale ganz vorne mit.
Auf der 18 landete ihr zweiter Schlag rechts hinter dem Grün – im Schatten. Knifflige Lage. Der Birdie-Putt aus rund sieben Metern nahm Fahrt auf, rollte über einen Buckel aufs Grün, in die Sonne - und ins Loch. "Um ehrlich zu sein, ich habe ihn etwas fest getroffen. Er war auf der Linie, hat den Stock getroffen und fiel ins Loch. Manchmal braucht man eben auch Glück." Masson ballte die Faust und jubelte über eine erneut bärenstarke Runde, die ihr nach der 68 vom Vortag (Gesamt -10) den alleinigen zweiten Platz hinter der Koreanerin Sei Young Kim (-12) einbrachte.
Finishing in style ??@CaroMasson caps off a second round 66 with a birdie from off the green on the 18th@CMEGroupLPGA | @GolfChannel pic.twitter.com/n5hl5Cr8Vs
— #RaceToCMEGlobe (@LPGA) November 22, 2019
Seit sieben Jahren spielt Caroline Masson nun auf der LPGA Tour. Noch nie hatte sie im Saisonfinale einen Rang in den Top 20 belegen können. Was macht den Unterschied? "Ich glaube, die Erfahrung hilft. Natürlich hilft es auch, in Florida zu leben und sich an das Gras und den Grain zu gewöhnen. Aber alles in allem denke ich, dass ich in den vergangenen Wochen und in den letzten Tagen einfach sehr gut gespielt habe. Das gibt mir viele Birdie-Chancen. Manche machst du dann, andere nicht. Ja, das war gut heute, die Runde mit einem wirklich starken Putt zu beenden. Der Tag hat Spaß gemacht."
Ihre Top-Form hatte Masson vor drei Wochen beim Turnier Swinging Skirts in Taiwan bewiesen, wo sie geteilte Zweite wurde. Nun spielt die Gladbeckerin auch im Saisonfinale der LPGA Tour ganz vorne mit und greift nach den Sternen, denn das Preisgeld bei diesem Abschlussturnier ist das höchste, das es jemals im Damengolf gegeben hat: Fünf Millionen US-Dollar werden insgesamt ausgeschüttet; die Siegerin erhält 1,5 Millionen.
Und es werden noch mehr, denn wie die Verantwortlichen der LPGA Tour jüngst offiziell bekanntgaben, steigt das Gesamtpreisgeld der LPGA Tour 2020 (33 Events in elf Ländern und so viel TV-Präsenz wie noch nie) auf satte 75,1 Millionen Dollar. Dann wird auch Caroline Masson wieder dabei sein.
Aber noch ist 2019, das Saison-Highlight ist in vollem Gange und Masson spielt um den Sieg mit. Um 17:45 Uhr deutscher Zeit startet sie in der Spitzengruppe an der Seite der Führenden Sei Young Kim in den Moving Day.