Das Who is Who des deutschen Amateur-Golfsports ist in diesen Tagen im Golfclub München Valley zu Gast. Vom 23. bis 25. Juni findet auf jener Anlage, auf der sich vor wenigen Wochen noch die Nationalspieler des Golf Team Germany zum ersten Lehrgang nach der Corona-Pause getroffen hatten, die Golfsportmanufaktur Schäfflertanz International Open statt. Das Teilnehmerfeld des ersten internationalen Amateur-Events nach der Corona-Pause ist vergleichbar mit nationalen Titelkämpfen, denn zahlreiche Deutsche Meister sind in Valley am Start.
140 Spieler (58 Damen und 82 Herren) kämpfen in einem 54-Löcher-Zählspiel über drei Tage um den Sieg. Auch die European-Tour-Professionals Pia Babnik (ehemals Nr. 5 der Welt im Amateursport) und Alexander Knappe (Bild unten) haben sich angemeldet, um endlich wieder einen Wettkampf zu bestreiten. Die Entscheidungen fallen im Finale am Donnerstag. Inspiriert vom Münchner Schäfflertanz hat Danny Wilde, Gründer der Golfsport-Manufaktur, das Turnier in Zusammenarbeit mit dem Golfclub Valley spontan und kurzfristig initiiert und organisiert.
"Während der Corona-Pause waren wir nicht ganz untätig. Für einen Athleten ohne Wettkampfziele stellt sich irgendwann die Sinnfrage, wenn ein Wettkampf nach dem anderen schon weit im Vorfeld abgesagt wird. Daher wollten wir nicht weiter in die traurigen Gesichter der Athleten schauen und haben dieses Turnier ins Leben gerufen", erklärt Wilde. Valley ist damit eine Art Vorreiter, denn inzwischen ziehen andere namhafte Clubs nach und veranstalten ab nächstem Monat ebenso internationale Turniere. Wegen der nach wie vor geltenden strengen Hygienevorschriften sind Zuschauer in Valley allerdings nicht zugelassen.
Der Schäfflertanz ist ein Gilden-Tanz der Schäffler (Fasshersteller), die mit festen Figuren zur Musik tanzen. Er stammt ursprünglich aus München. Im berühmten Glockenspiel des Münchner Rathauses werden Schäfflertänzer dargestellt. Es gibt eine Legende, dass der Tanz 1517 während einer Pestepidemie uraufgeführt wurde, um die Bevölkerung zu beruhigen, die es kaum wagte, wegen der Pest auf die Straße zu gehen, und um das öffentliche Leben wieder in Gang zu bringen. "In Übereinstimmung mit dieser Tradition und der aktuellen Corona-Pandemie möchten wir Athleten einladen, wieder auszugehen, damit sie ihren Zielen wieder eine hoffnungsvolle Plattform geben können", erklärt Valley-Chef und Clubpräsident Michael Weichselgartner.