Hruba Borsa/Slowakei – Die Zählspielqualifikation war souverän erledigt worden. Im Viertelfinale war Titelverteidiger Dänemark demontiert worden und im Halbfinale gab es für die Niederländerinnen keinen Blumentopf zu gewinnen.
Die Mädchen des Junior Team Germany marschieren mit überaus beeindruckenden Leistungen schnurstracks ins Finale dieser Team-Europameisterschaften im slowakischen Hruba Borsa. Vor den Toren der Hauptstadt Bratislavas, des ehemaligen Pressburgs, waren die Mädchen aus den Niederlanden fast ein wenig zu bemitleiden, denn obwohl sie viele gute Schläge zeigten, waren die jungen Bundesadler jederzeit klar überlegen und zu keinem Zeitpunkt gab es einen Zweifel daran, wer am Samstag im Finale stehen wird.
7&6
Der Vierer mit Chiara Horder und Charlotte Back spielte absolut fehlerfrei und setzten schon auf dem zwölften Grün dem ungleichen Duell gegen Rosanne Boere und Eva Nijenhuis mit 7&6 ein Ende. Der erste Punkt für Deutschland war damit im strömenden Regen ganz früh gesichert.
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Der Weg ins Halbfinale (Foto: DGV/stebl)
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Trotz Sauwetters blieb Gelegenheit für einen in...
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Vorfreude tropfenweise (Foto: DGV/stebl)
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Die Niederländerinnen hatten die Ehre. Eva Eije...
Bei diesen schwierigen Bedingungen machte das Duo aus München-Valley und St. Leon-Rot in jeder Lage den besseren Schlag und so war es für Mädchen-Bundestrainer Sebastian Rühl erneut ein sehr entspannter Tag, obwohl hier ein Halbfinale einer Mannschaftseuropameisterschaft ausgetragen wurde.
Regenunterbrechung
Auch in beiden Einzeln gab es stets beruhigende Zwischenstände und so gingen Paula Schulz-Hanßen und Sophie Witt immer mit so hoch erhobenem Kopf vor ihren Kontrahentinnen, dass anhand der Körpersprache schon aus großer Entfernung zu erkennen war: diese Punkte gehen beide ebenfalls an das deutsche Team.
Einzig eine Regenunterbrechung von fast zwei Stunden zögerte den Jubel der deutschen Mädchen noch etwas heraus. Die Spielleitung hatte gesehen, dass durch den heftigen Dauerregen einige Grüns nicht mehr regulär zu spielen waren. Alle Athletinnen wurden ins Clubhaus beordert und die Greenkeeper machten sich an die Arbeit, die Grüns von den Wassermassen zumindest soweit zu befreien, dass die Runde beendet werden konnte.
Als das Spiel wieder aufgenommen wurde, dauerte es nicht mehr lange, bis Sophie Witt vom GC Hubbelrath gegen Noa van Beek mit 4&3 ihren Punkt geholt hatte und auch Paula Schulz-Hanßen (SLR) gegen Anne-Sterre den Dunnen mit 3&2 den letzten Hieb machte.
„Heute haben wir alle gesehen, was für ein geiles Team wir sind. Sowohl golferisch, als auch persönlich geben wir hier alle unser Bestes und es harmoniert einfach perfekt. Ich bin super stolz auf uns alle und denke, dass wir auch morgen unser Bestes geben. Das Ziel ist natürlich der Sieg“, strahlte PSH am Abend nach der Regenschlacht.
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Rosanne Boere aus den Niederlanden mühte sich i...
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Chiara Horder zauberte einen kurzen Schlag nah ...
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Die Grüns wurden sichtbar nasser und das Spiel ...
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Mit 16 Jahren die Jüngste im Team: Charlotte Ba...
Auch Sophie Witt bekommt einen leicht verträumten Blick im Gedanken an ihre Mannschaft: „Wir sind alle motiviert bis in die Haarspitzen und geben bei jedem Schlag alles. Auch als Caddy bei den anderen. Was wir hier erreichen wollen, ist klar. Ich weiß, dass wir morgen wieder alles geben werden!“
Bundestrainer begeistert
„Das war von der gesamten Mannschaft eine tolle Teamleistung. Da wir ins Finale eingezogen sind, ist natürlich klar, dass wir auf dem Platz gute Sachen machen, aber es sind auch die Dinge, die nicht perfekt laufen, mit denen man gut umgehen muss. Zuerst heute am Morgen eine Startverzögerung wegen COVID-19-Tests. Wir haben uns gut zurückgezogen, nochmal eine kleine Teambesprechung gemacht, aber auch Spaß gehabt. Dann sind wir rausgegangen und voll präsent gewesen, haben toll performt. Dann dieser extrem starke Regen und der richtig nasse Golfplatz. Auch da sind wir cool geblieben und gut damit umgegangen. Wir haben unser Spiel extrem gut runtergespielt. Dann kam die Regenunterbrechung, wo im Clubhaus bei uns gute Stimmung war und wir nachher wieder gut fokussiert rausgegangen sind. Das ist letztendlich das, was in dieser Woche für mich so schön zu sehen ist: Wenn diese Dinge passieren, gehen wir damit sehr gut um. Das freut mich ganz besonders, weil wir daran sehr viel gearbeitet haben“, schwärmte Mädchen-Bundestrainer Sebastian Rühl von dem, was sein Team in diesen Tagen leistet.
Schweden im Finale
Der Jubel war groß und fast mussten sich die Mädels mit dem Bundesadler auf dem Shirt -respektive der Regenjacke- kneifen, um zu realisieren, wie glatt der Durchmarsch ins Finale verlaufen war.
In diesem Finale heißt am Samstag der Gegner Schweden. Die Nordlichter setzten sich gegen die Schweiz mit 2,5:0,5 durch. Dieses Duell war allerdings sehr hart umkämpft, weil beide Einzel lange auf des Messers Schneide standen. Den Vierer hatte Schweden glatt gewonnen.
Das Finale startet am Samstag um 11.30 Uhr. Im Vierer gehen wieder Charlotte Back und Chiara Horder vorneweg. Gegner sind Ester Fagersten und Maja Samuelsson. Im ersten Einzel trifft Paula Schulz-Hanßen auf Matilda Jonsson. Am Ende macht sich Sophie Witt gegen Meja Ortengren auf den Weg zum Titel.