Am insgesamt vierten Tag der diesjährigen Team-EM der AK 50 trafen die Senioren des DGV auf alte Bekannte. Und die haben mit den Deutschen noch eine gewisse Rechnung offen. Denn es war die Mannschaft aus Spanien, gegen die die Deutschen im letzten Jahr im Finale gespielt und den Titel des Mannschaft-Europameisters errungen haben. Und auch wenn es bei der diesjährigen Begegnung nicht mehr um den Titel ging, so war die Motivation der Iberer dennoch nachvollziehbar groß.
Taktikwechsel bei den Deutschen
Aber die deutsche Auswahl um Kapitän Thomas Hübner war ganz gewiss nicht gewillt, den Spaniern auch nur ein Loch ohne sportlichen Kampf herzugeben. Und um ein gewisses Überraschungsmoment aufzubauen, änderte die Mannschaft zudem ihre Taktik. So traten an diesem vorletzten Wettkampftag Thomas Fili und Rainer Gödeke gemeinsam im Vierer an - und bewiesen ihrem Kapitän Thomas Hübner sogleich, dass diese Entscheidung die richtige war. Sie erspielten sich ein frühes 5&4 gegen Alfonso Montojo und Rafael Burgos.
Die nächsten beiden Entscheidungen fielen auf dem 17. Grün. Ekkehart Schieffer erwischte einen eher verhaltenen Start und kämpfte über weite Strecken - erfolgreich - um den Anschluss. Nach einer kurzen zwischenzeitigen Führung musste er seinen Punkt dann allerdings per 2&1 an Ignacio Gonzalez abgeben. Ulrich Schulte, der direkt hinter Schieffer spielte, war da besser dran. Wieder einmal spielte der Bochumer ganz stark, konnte viele Birdies verzeichnen und lag 2auf und dormie, als sein Match gegen Alicio Rodriguez Fuertes an der vorletzten Spielbahn ankam. Der Spanier spielte auf Angriff, verlor das Loch und Ulrich „Utz“ Schulte strich den so wichtigen zweiten Punkt für sein Team per 3&1 ein.
Während drei der insgesamt fünf Begegnungen vorzeitig endeten, mussten gleich zwei Deutsche auf die Extrabahn. Für Thomas Krieger, der in seinem Match gegen Bernardo Campos bis zur finalen Phase klar in Führung lag, endete die Begegnung mit einer Niederlage am 20. Loch, als sein Drive einen Baum erwischte und der „Häuptling“ einen Schlag investieren musste, um seinen Ball quer zur Spielrichtung auf den Fairway zu spielen. Plötzlich stand es zwischen Deutschland und Spanien wieder vollkommen offen 2:2.
25 Bahnen bis zur Entscheidung
Und die letzte noch laufende Partie sollte es noch einmal deutlich spannender machen, als alle anderen Begegnungen zusammen. Denn Stefan Sachs und sein Gegenspieler Manuel Carballal spielten nicht nur die gelegentlich übliche Extrabahn. Oder vielleicht auch zwei davon. Die beiden sollten sich ein echtes Nervenspiel liefern. Ganze sieben Extralöcher gingen die Spieler, um den letzten und entscheidenden Punkt untereinander zu entscheiden. Die ersten sechs dieser Bahnen notierten sie fehlerfrei.
Erst auf der insgesamt 25. Bahn sollte Sachs aus einer eigentlich nachteiligen Lage der Schlag des Tages gelingen: Aus einem Bunker und zirka 25 Metern Distanz spielte der Hesse seinen Ball bis auf 70 Zentimeter an die Fahne. Keine Chance mehr für den Spanier - denn diese Butter ließ sich Sachs nicht mehr vom Brot nehmen. Er lochte zum Birdie und holte den Punkt. Mit seinem Schlag sichert Stefan Sachs den deutschen Senioren den Sieg über Spanien per 3:2.
Die DGV-Auswahl spielt somit am finalen Matchplay-Tag um den fünften Rang. Der Gegner heißt dann Niederlande. Das Spiel um die Europameisterschaft wird zwischen den beiden von Beginn an als Favoriten gehandelten Teams aus England und Irland ausgetragen.