Was für ein spannender Golftag war das! Die deutschen AK 50 Damen sind vom sechsten Platz aus in diesen zweiten und entscheidenden Qualifikationstag gestartet. Und genau diese Platzierung wollten sie am Ende ihrer Runde auch mindestens erreicht haben. Daraus sollte jedoch nichts werden. Denn der starke Wind, gepaart mit den derzeit ziemlich trockenen und harten Grüns des BlackSeaRama Resorts, schaffte äußerst herausfordernde Wettspielbedingungen für die amtierenden Mannschaft-Europameister.
Mit zunehmendem Tagesverlauf zogen die Teams aus Frankreich und den Niederlanden an der DGV-Auswahl vorbei - und die hielt sich somit gerade noch so auf dem letzten verbliebenen Qualifikationsplatz für Flight A fest. Denn nur die acht schlagbesten Teams der Qualifikation dürfen im Matchplay-Modus tatsächlich um die Europameisterschaft kämpfen.
Lundberg hält Platz acht fest
Für die Deutschen sollte es ein echtes Nervenspiel werden. Zunächst ist die früh gestartete Susanne Lichtenberg mit 84 Schlägen (+12) wieder zurückgekehrt. Stephanie Kiefer, die mit Bogey-Bogey-Bogey-Triplebogey-Par ein ganz unglückliches Finish notieren musste, benötigte sogar 86 Zähler (+14) für ihre Runde. Alexandra Kölker blieb mit ihrer 85 (+13) knapp darunter. Den besten deutschen Score des Tages spielte Britta Schneider mit 83 Schlägen (+11). Die Berlinerin Sibylle Gabler notierte eine 85 (+13).
Am Ende lag fast alles an Anja Lundberg. Sie als letzte noch verbliebene deutsche Spielerin hatte es in der Hand, die auf Platz neun stehenden Italiener auf Distanz zu halten. Und tatsächlich musste auch Lundberg mit ihrem Finish per Doppelbogey-Doppelbogey-Bogey-Bogey ganze sechs wertvolle Schläge abgeben und kam mit 84 Schlägen (+12) zurück ins Clubhaus. Dennoch sollte es für die deutsche Auswahl reichen. Denn obwohl die italienische Abschlussspielerin Silvia Valli mit 79 Schlägen (+7) einen mehr als passablen Score abgeben konnte, blieben die Azzurri an diesem zweiten Qualifikationstag mit 421 Schlägen (+61) schlaggleich zu den Deutschen.
Viertelfinale gegen Schweden
Über beide Qualifikationstage hinweg liegt die DGV-Auswahl allerdings mit 815 Schlägen (+95) fünf entscheidende Schläge besser als Italien (820; +100) und steht am Ende verdient in jener Spielgruppe, die die Fortsetzung des Unternehmens Titelverteidigung überhaupt erst ermöglicht.
Kapitänin Tessa Oldenbourg ist sichtlich erleichtert: „Die Bedingungen waren schwer und die Spielerinnen sind damit nicht so gut zurecht gekommen. Zum Schluss hat es dann doch gereicht. Wir sind froh und erleichtert und freuen uns auf morgen. Denn wie wir alle wissen, kann es beim Golf am nächsten Tag ganz anders sein und die Gesetze beim Lochspiel sind ohnehin nochmals ganz andere.“
Allerdings stehen den deutschen Titelverteidigern am nun anstehenden Viertelfinal-Spieltag veritable Gegner ins Haus: Die Schweden haben die zurückliegenden Zählspiel-Tage souverän gemeistert und stehen mit 782 Schlägen (+62) an der Spitze des Tableaus. Eines ist also sicher: Die Team-EM bleibt eine spannende Sache. Alles wie immer also.