Lich, Deutschland - Gut zwei Jahrzehnte mussten hessische Mannschaften beim Senioren Länderpokal auf den ersten Sieg warten. Im 22. Jahr des Turniers der besten Golfer Deutschlands in der Altersklasse 50 hat es endlich geklappt - und das auch noch vor heimischem Publikum im Licher GC. Nach überzeugenden Leistungen in der Qualifikation sowie im Halbfinale kannte der Jubel im Lager der Lokalmatadoren nach dem 3:2-Finalerfolg gegen das Team aus Baden-Württemberg keine Grenzen.
Team Hessen sichert sich beste Ausgangsposition
Dass Team Hessen nicht gewillt war, beim Heimspiel der Konkurrenz den Sieg zu schenken, untermauerten die sechs Herren sowie eine Dame bereits am Freitag in der Qualifikation. In den individuellen Zählspielrunden notierten sie Ergebnisse zwischen 73 und 79 und sicherten sich mit einem Mannschaftsergebnis von zehn über Par den ersten Platz und damit die beste Ausgangslage im Rennen um einen möglichen Turniersieg.
Die beste Runde des Tages erspielte Christoph Städler vom G&LC Semlin am See. Mit 69 Schlägen blieb er drei unter Par, verpasste gemeinsam mit seinem Team Berlin Brandenburg in der Endabrechnung den Einzug ins Halbfinale und damit die Chance auf den Sieg beim Senioren Länderpokal trotzdem denkbar knapp mit einem Schlag Rückstand auf die Mannschaft aus Bayern. Neben Hessen, Bayern und Baden-Württemberg schaffte zudem Hamburg den Sprung in die Vorschlussrunde.
Spannung schon im Halbfinale
Während sich Vorjahresfinalist Baden-Württemberg im Halbfinale am Samstag relativ ungefährdet mit 3,5:1,5 gegen Hamburg den Platz im Finale hatte sichern können, mussten Spieler wie Fans der hessischen Mannschaft lange zittern, bis der 3:2-Sieg gegen Bayern feststand.
Nach verlorenem Vierer gingen die ersten beiden Einzel an die Lokalmatadoren, bevor der zwischenzeitliche Ausgleich die Entscheidung auf das letzte Duell vertagte - mit dem besseren Ende für Team Hessen. Juan Antonio Dauth (Bad Orb), Mark Gardiner (GC Rhein Main), Marc vom Hagen (GC Bad Nauheim), Thomas Fili (GC Bensheim), Stephanie Kiefer (G&LC Kronberg), Stefan Sachs (Kassel) sowie Christian Zipf (Frankfurter GC) bekamen also die große Gelegenheit, vor heimischem Publikum den ersten Sieg in diesem Wettbewerb einzufahren.
Mit Aufholjagd zum Premierensieg
Und der war schließlich hart erkämpft. Schwierig waren die Bedingungen über die drei Turniertage gewesen und ebenso präsentierte sich auch der Gegner im entscheidenen Duell um den Sieg beim Senioren Länderpokal 2019. Kiefer und Zipf mussten sich direkt zum Auftakt mit 3&2 geschlagen geben. Dann zeigte auch Gardiner Nerven, gab eine zwischenzeitliche Führung aus der Hand und verlor seine Partie ebenso wie zuvor der Vierer am 16. Loch. Den Sieg in weite Ferne rückend, nahm das Finale nun allerdings erst richtig Fahrt auf und bot den anwesenden Fans Golf auf höchstem Niveau, mit zahlreichen Birdies und sogar Eagles und damit einen echten Krimi.
Nachdem er direkt die ersten drei Löcher gewinnen konnte, sorgte Sachs in der Folge dank eines 3&2-Erfolgs für den ersten Punkt auf Seiten der Hessen. Die Entscheidung spitzte sich zu, auch da die verbliebenen beiden Einzel über die volle Distanz gingen. Zuerst schaffte Dauth den umjubelten Ausgleich, nachdem er sein Duell mit 1up für sich entschieden hatte. Dann lag alles an Thomas Fili. Am vorletzten Loch ging Fili nach einem Chip, der fast zum Eagle geführt hatte, wieder in Führung. Und die ließ er sich nicht mehr nehmen. Am Ende stand ein 2up und der dritte und entscheidende Punktgewinn für seine Mannschaft Hessen.
"Ich bin sehr stolz auf mein Team", zog Kapitän Jürgen Meilinger ein glückliches Fazit. "Alle haben unter diesen schwierigen Bedingungen eine super Leistung gebracht und so zum ersten Erfolg der Hessen beigetragen."
Titelverteidiger erreicht fünften Platz
Den dritten Platz beim Senioren Länderpokal sicherte sich nach einem 3:2 Team Hamburg vor der Mannschaft aus Bayern. Die Vorjahressieger aus Nordrhein-Westfalen konnten den Titel zwar nicht zum dritten Mal in Folge gewinnen, holten sich nach durchwachsener Qualifikation, die sie als Siebtplatzierte abgeschlossen hatten, mit einem Sieg gegen die Mannschaft aus Niedersachsen und Bremen allerdings noch den fünften Platz.