Zumikon/Schweiz – Der überragende Spieler der Team-EM 2020 in Hilversum steht nach der ersten Runde dieser Einzel-EM schon wieder ganz vorne, obwohl der Start in das Turnier ungewohnt holperig verlief. Auf der Frontnine musste der Bayer sogar mehr Bogeys notieren als ihm Birdies gelangen.
Mit +1 ging es für den Modell-Athleten auf die Backnine. Und hier zündete Matti Schmid den Turbo. Ein Eagle, bei dem Schmid aus 15 Metern den Ball einlochte und vier Birdies, zwei davon echte Tap-Ins, macht alleine für die zweite Halbrunde sechs unter Par. Eine erneute Demonstration, die vom Spieler des GC Herzogenaurach geboten wurde.
„Der erste Tag war gut, auch wenn ich eher mittelmäßig in die Runde gestartet bin und bei zwei oder drei Putts unnötige Fehler gemacht habe. Auf der Backnine habe ich das komplett umgedreht und wirklich sehr gut gespielt. Der Platz ist in einem traumhaften Zustand. Die Grüns und die Fairways, alles ist hier optimal“, war der Athlet des National Team Germany auch mit dem Austragungsort mehr als zufrieden. Zürich war sehr kurzfristig eingesprungen, nachdem die EM im Golf du Medoc in Frankreich aufgrund steigender Corona-Zahlen nicht mehr hatte ausgetragen werden können.
Perfekte Bedingungen
Die perfekten Bedingungen am ersten Tag der Einzel-Europameisterschaften in Zürich wurden von vielen Athleten sehr hervorgehoben, insbesondere die absolut außergewöhnlichen Fairways.
Matthias Schmid teilt sich nach Tag eins die Führung mit drei weiteren Spielern, darunter auch Frederik Schott. Der Youngster des Düsseldorfer GC brachte sieben Birdies unter und wäre sogar als alleinig Führender in den zweiten Tag gestartet, wenn ihm nicht auf dem 18. Grün noch ein Bogey auf die Karte gerutscht wäre.
Dennoch war der Rheinländer zufrieden mit diesem Start: „Für mich war es ein perfekter Golftag. Der Platz ist in einem mega Zustand und es ist eine großartige Challenge. Die Grüns sind sehr onduliert, von daher war es gut, dass mein Putter heute ziemlich heiß war und ich gute Putts lochen konnte. Leider habe ich zwei Dreiputts gemacht, aber auf solchen Grüns passiert das. Die Schläge ins Grün waren gut. Ich habe 17 Grüns in Regulation getroffen.“
Helden von Hilversum
Die anderen Helden von Hilversum, die für Deutschland gemeinsam mit Matthias Schmid den ersten Sieg bei einer Team-EM geholt hatten, sind in Zürich ebenfalls am Start.
Nick Bachem lag nach elf Bahnen mit vier unter Par auch sehr aussichtsreich, hatte aber am Ende mit einem Bogey auf Bahn 15 und gar einem Double auf Bahn 18 keinen guten Abschluss der Runde. Mit seiner 70 (-1) rangiert der Marienburger zunächst auf Platz 11.
Auch Marc Hammer vom GC Mannheim-Viernheim hat am Ende noch Boden verloren. Bogeys auf den Bahnen 16 und 18 verhinderten, dass der Routiniers unter Par ins Clubhaus kam. Die 71 (Even Par) bringt Marc Hammer auf Rang 24, den er sich unter anderem mit Philipp Matlari (SLR), Timo Vahlenkamp (Berliner GC Stolper Heide) und Luc Breuer (Aachener GC) teilt.
Jannik de Bruyn, der vierte Mann der schon jetzt legendären Siegermannschaft von Hilversum, erlebte einen wilden Tag. Nach einem frühen Birdie musste der Spieler des GC Hösel drei Bogeys in Serie notieren, glich das vierte Bogey direkt mit seinem zweiten Birdie aus, musste dann aber noch ein Double-Birdie-Double-Finish auf seiner Karte verewigen. Macht in Summe eine 76 (+5) und Rang 69.
Der GCC Zürich
Der Golf & Country Club Zürich wurde in den 1920er Jahren in der Tradition englischer Golfclubs gegründet. Tom Williamson designte 1929 den Platz im Stile eines englischen Championship Course.
Seit seiner Gründung ist der GCC Zürich ein Privatclub, in dem Mitglieder keine Startzeiten reservieren müssen.
Das Clubhaus wurde im Bauhau-Stil in den 1930er Jahren erbaut.
Nach zwei Umgestaltungen wurde der Platz von 2015 bis 2018 einem kompletten Re-Design unterzogen, für das der Deutsche Thomas Himmel verantwortlich zeichnete.
Siegerliste
Seit 1986 wird die Europameisterschaft ausgetragen. Bislang haben sich nur zwei Deutsche in die Siegerliste eingetragen: 2019 in Österreich gewann Matthias Schmid und 2008 war Stephan Gross der erste deutsche Sieger, als die EM in Dänemark ausgetragen wurde.
Mit Sergio Garcia, Gregory Havret und Rory McIlroy stehen auch ganz große Namen in der Siegerliste.