Die zuletzt frühsommerlich-warmen Tage haben Lust gemacht. Lust, die Zeit draußen im Freien zu verbringen, die Natur zu genießen und sich sportlich zu betätigen. Pünktlich zum Frühlingsbeginn dürfen sich nun die Golfer in Schleswig-Holstein freuen: Am Montag, 1. März, werden die Golfanlagen im nördlichsten Bundesland Deutschlands die Pforten öffnen.
"Die Landesregierung hat die aktuelle Corona-Verordnung angepasst", verkündet Schleswig-Holstein aktuell auf seiner Website. Ein kleiner Satz mit großer Wirkung, denn: Ab Montag, 1. März, dürfen auch Sportanlagen wieder geöffnet werden, dazu zählen Fitness-Studios und Golfplätze. Auf den Sportanlagen gelten weiterhin die bestehenden Kontaktbeschränkungen. Es ist also nur erlaubt, alleine oder gemeinsam mit den Personen seines eigenen Haushaltes Sport zu treiben. Mit ihrem Beschluss bringe die Landesregierung "auf den Weg, was sie angekündigt hat", sagte Ministerpräsident Daniel Günther im Anschluss an die Sitzung des Kabinetts.
Nach den Plänen der Landesregierung sollen auch andere Freizeitangebote wieder öffnen dürfen, so zum Beispiel die Außenbereiche von Tierparks, Wildparks, Aquarien, Angelteichen und Zoos. Voraussetzung dafür sind entsprechende Hygienekonzepte. Jedoch: Angesichts des hohen Infektionsgeschehens im nördlichen Landesteil, in der Stadt Flensburg und im Kreis Schleswig-Flensburg werden die Kommunen dort andere Regelungen per Allgemeinverfügung aufstellen.
Die Situation in Bayern
In Bayern, wo am 1. März Baumärkte und Gartencenter öffnen dürfen, müssen sich die Golfer wohl noch etwas in Geduld üben, auch wenn der Druck wächst: Der Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Artur Auernhammer (CSU), hat in einer Pressemitteilung vom 26. Februar mehr als deutlich Stellung bezogen: "Ich fordere ganz klar die Öffnung von Einzelsportmöglichkeiten an der freien Luft. Dazu zähle ich Golf, Tennis, das Skifahren, den Reitsport und weitere. Denn gerade bei diesen Sportarten ist es möglich, auf die notwendigen Hygienemaßnahmen inklusive der Abstandsgebote zu achten, zudem werden sie sowieso unter freiem Himmel ausgetragen."
Der DGV begrüßt die klaren Worte Auernhammers und sieht längst keinen Grund mehr für geschlossene Golfplätze in Bayern und Sachsen. DGV-Präsident Claus M. Kobold sieht gerade den Individualsport im Freien mit erfolgreich erprobten Hygiene-Konzepten wie zum Beispiel beim Golfspiel als eines der "regelbasierten Ventile", nach denen die Politik für Vorschläge weitere Öffnungsschritte auch in Bayern gerade sucht. Nordrhein-Westfalen habe dies ja erst jüngst vorgemacht.
Die Lage in Sachsen
Und auch in Sachsen, neben Bayern das zweite Bundesland, das die Sportanlagen noch nicht öffnet, regt sich Widerstand. Der Landessportbund Sachsen erwartet schrittweise Lockerungen zur Wiederaufnahme des Sportbetriebes und schreibt auf seiner Website: "Der vorwiegend ehrenamtlich organisierte sächsische Vereinssport benötigt klare Bekenntnisse der Politik und der Regierung, gezielte Maßnahmen zum Wiedereinstieg und schnelle und unbürokratische Hilfen, um seinen wichtigen gesellschaftspolitischen Aufgaben nachkommen zu können."
Der Golfverband Sachsen und Thüringen schreibt auf seiner Website: "Für unseren Verband ist die Lage auch deshalb so besonders, da in Thüringen Golfspielen erlaubt ist, in Sachsen aber nicht. Und dies trotz großer Bemühungen aller Anlagen mit ausgefeilten Hygienekonzepten." Man hoffe sehr, dass sich die Situation in den nächsten Wochen soweit verbessere, dass eine Nutzung der Anlagen unter Einhaltung der Hygieneregeln auch in Sachsen wieder möglich wird. Die nächsten frühsommerlichen Tage werden kommen. Auch in Bayern und Sachsen.
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