DP World Tour

Voller Fokus: Longs besondere Zen-Technik


5. Mai 2022 , Daniel Dillenburg


Hurly Long spielt beim British Masters vorne mit
Hurly Long spielt beim British Masters vorne mit | © golfsupport.nl

Hurly Long gibt im Vorfeld des British Masters Einblicke in seine meditative Pre-Shot-Routine. Und seine erste Runde im The Belfry beweist: Die Technik bringt Erfolg.

Visualisierung und Konzentration sind zwei absolute Schlüsselfaktoren für ein erfolgreiches Golfspiel. Dessen ist sich natürlich auch Hurly Long bewusst. Um maximalen Fokus auf dem Platz zu erlangen, hat er sich eine ganz besondere Pre-Shot-Routine antrainiert.

„Kurz bevor ich den Ball anspreche, stehe ich etwa einen Meter hinter dem Ball und schaue auf das Ziel“, so der Deutsche bei GolfMagic. „Ich schließe die Augen und brauche in der Regel fünf bis acht Sekunden, um in diese innere Ruhe zu kommen.“ In anderen Worten: Long führt vor jedem Schlag eine spezielle Meditationstechnik aus, um mit so viel Ruhe wie möglich den jeweiligen Schlag anzugehen.

Voll fokussiert

„Eine Sache, die extrem wichtig ist, ist die Konzentration“, betont Long. „Jeder kennt das, wenn man zwei Putts hintereinander macht und plötzlich großartig spielt, weil man diese Putts gelocht hat. Es ist nicht so, dass sich dein Schwung verändert hat oder so, aber du bist in einer tollen mentalen Verfassung. Es ist wichtig, so oft wie möglich in diesen Modus zu kommen, und ich weiß, was das für mich bedeutet. Es bedeutet eine langsamere Herzfrequenz, einen scharfen Fokus und maximale Konzentration.“

Long schließt also vor jedem Schlag seine Augen und geht diese Übung durch. Dabei gilt es besonders auf die Atmung zu achten – wie man es eben vom Meditieren kennt – und die Herzfrequenz niedrig zu halten, denn „ich spiele am besten, wenn mein Herzschlag sehr langsam ist und ich sehr ruhig und entspannt bin“. Entspannung auf dem Golfplatz ist tatsächlich ein guter Ratgeber, der jedoch meist nur schwer zu befolgen ist.

„Ich merke, dass ich mich konzentrieren muss“, so Long weiter, „und das ist eine Art Zen-Zustand, der es mir erlaubt, sehr unbewusst zu schlagen, und wenn man das kann, ist es meiner Meinung nach wichtig, dass man sein Unterbewusstsein beim Golf so viel wie möglich nutzt, denn es ist viel mächtiger als der bewusste Verstand.“

Starker Auftakt im The Belfry

So außergewöhnlich diese Methode klingen mag, so erfolgreich scheint sie Long anzuwenden. Nach seinem Aufstieg auf die DP World Tour überzeugte der Mann vom GC Mannheim-Viernheim in dieser Saison bereits mit zwei Top-Drei-Finishes. Nach neun gespielten Turnieren rangiert der Challenge-Tour-Sieger auf dem 28. Platz im Saisonranking.

Und auch am ersten Tag des British Masters weckte Long seinen inneren Zen-Master und unterschrieb eine 67 (-5). Nach den ersten 18 gespielten Löchern auf dem Brabazon Course belegt er damit den geteilten dritten Rang, einen Schlag hinter dem Führungsduo um Thorbjørn Olesen und Ryan Fox. Long kam bei seiner 67er-Runde (-5) auf stolze acht Birdies bei drei Schlagverlusten. Beste Voraussetzungen demnach, um weiter nach oben zu klettern im Race to Dubai. 

Zum Leaderboard

Auch Yannik Paul blieb zum Auftakt des mit 1,85 Millionen Pfund Sterling dotierten Event am viermaligen Austragungsort des Ryder Cup unter dem Platzstandard. Eine 71 (-1) bringt dem Deutschen den 29. Rang. Nicolai von Dellingshausen und Sebastian Heisele unterschrieben Par-Runden und teilen Position 50 auf dem Tableau. 

Marcel Siem (+2; T95), Marcel Schneider (+5; T137) und Matti Schmid (+7; T150) müssen sich steigern, um auch am Wochenende noch mit dabei zu sein.