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Stadium Course: Bissig und top-gepflegt


28. April 2022 ,


Einer der schwierigsten Plätze Europas: der Stadium Course im PGA Catalunya
Einer der schwierigsten Plätze Europas: der Stadium Course im PGA Catalunya | © PGA Catalunya

Auf dem frisch renovierten Stadium Course im PGA Catalunya Resort fanden zahlreiche Profi-Turniere statt. Auch für die Könner bieten die 18 Löcher eine große Herausforderung.

Plätze, die auch die Tour-Profis regelmäßig besuchen, haben eine besondere Ausstrahlung. Der Hobbygolfer kann an solchen Orten ansatzweise erahnen, mit welchen Herausforderungen sich die Profis und Proetten auseinandersetzen müssen. Oder bestenfalls sogar historische Situationen nachempfinden. 

Die ganz großen Turniere hat das PGA Catalunya Resort bei Girona an der Costa Brava noch nicht ausgetragen. Das Finale der Q-School und die Spanish Open gingen hier über die Bühne. Zwar bemühte man sich auch darum, den Ryder Cup 2022 (wegen Corona auf 2023 verschoben) auszutragen. Doch am Ende der Bewerbungsphase ging das Mega-Event an Rom.

Der Platz für den Kontinentalvergleich wäre der Stadium Course gewesen. Er ist im Vergleich mit dem Tour Course der schwierigere der beiden Plätze auf der Anlage. Die Spielbahnen sind schmaler und länger, dazu besser verteidigt. Kurz vor der Jahrtausendwende eröffnet, bietet der Stadium Course eine ähnliche Herausforderung wie sein Namensvetter im TPC Sawgrass, dem Austragungsort der Players Championship. Der gleiche Name entstand dabei keinesfalls zufällig. Beide Kurse schlängeln sich durch den Wald und machen den Spielern durch zahlreiche clever platzierte Wasserhindernisse das Leben schwer. Die erfahrenen Architekten Angel Gallardo und Neil Coles haben einen vor allem bei Wind sportlich sehr anspruchsvollen Kurs in die hügelige Landschaft gebaut.

Profis kommen zur Catalunya Championship

Die Profis sind auch 2022 zu Gast in Katalonien. Im Vorfeld der Catalunya Championship der DP World Tour erfolgte eine umfangreiche Renovierung. Als Teil der Investition von insgesamt einer Million Euro profitiert der Stadium Course nun von einem neuen Bewässerungssystem, das 25 Prozent weniger Bewässerung benötigt und recyceltes Wasser verwendet. Weitere Verbesserungen betreffen die fünf Hektar große Driving Range und das Übungsgelände, wo die Platzbedingungen nachgebildet wurden – sogar mit einer Kopie des Grüns der elften Bahn.
 


Auch auf dem Platz gab es Anpassungen. Vor allem durch die zahlreichen Abschlagoptionen können nicht nur die Tour-Asse, sondern auch Freizeitgolfer ihre Runde gut 45 Autominuten nördlich von Barcelona genießen. Einen Beitrag dazu leisten die jüngsten Arbeiten auf der Anlage mit dem Ziel, einen großen Teil der dicht bewachsenen Waste-Bereiche am Rande der Spielbahnen mit einer Fläche von Piniennadeln zu ersetzen. Das erhöht die Chancen, die Bälle nach Ausreißer-Abschlägen spielbar aufzufinden. Wer auf den Spuren der Profis wandeln möchte, kann die Runde von den schwarzen Abschlägen bestreiten, die Gesamtlänge beträgt von ganz hinten knapp 6.700 Meter. Zu empfehlen ist dies allerdings nur den wahren Könner. Auch von weiter vorne gilt: Eine neue persönliche Bestmarke ist auf diesem Platz (Slope 151 von gelb) eher unwahrscheinlich. 

Höhepunkt auf Bahn 13

Bereits der Auftakt ist knackig. Ein langes Par 4 links um die Ecke mit einem von Wasser verteidigten Grün. Im weiteren Verlauf geht es weiter durch das natürlich hügelige Gelände. Die Grüns sind anspruchsvoll onduliert, pfeilschnell und stets in einem nicht alltäglichen Pflegezustand. Schnell wird klar, wie anspruchsvoll das Putten auf Tour-Kursen ist. 

Ein besonderer Ort ist die Tee-Box auf der 13. Bahn. Nach einem bestenfalls langen und geraden Abschlag von der erhöhten Plattform, die einen tollen Blick auf die Umgebung bietet, folgt eine Annäherung auf ein Halbinselgrün, die von einem Teich vorne und rechts sowie hinter dem Grün erschwert wird. Als kleiner Trost bei Schlagverlusten: An diesem Loch sind auch schon Profis verzweifelt. 

Die meisten Gäste können nach der Runde nachvollziehen, weshalb der Stadium Course in den allermeisten Rankings zu den Top-Zehn-Golfplätzen in Europa gehört. Das Golfangebot des PGA Catalunya Resort umfasst neben den zwei Plätzen auf Top-Niveau aus einem bestens gepflegten und nach der Renovierung noch variantenreicheren Übungsbereich.

Zur Anlage gehören auch das 5-Sterne-Hotel Camiral, ein Kids Club und ein vielfältiges gastronomisches Angebot. 2018 wurde zudem das moderne LAVIDA Hotel eröffnet.

Die Infos: PGA Catalunya – Stadium Course

  • Die Lage: Nahe Girona; etwa 45 Minuten Fahrt aus Barcelona
  • Designer: Angel Gallardo und Neil Coles
  • Merkmal: Parkland, leicht hügelig, viele Wasserhindernisse
  • Greenfees: Übernachtung B&B + Greenfee 18 Löcher ab 170 Euro
  • Schwierigkeit: sehr anspruchsvoll (Slope 151 von gelb)
  • Ausstattung: Driving Range, Übungsgrüns, Putting-Grün