Mental

Lernen von Woods & Co.: Erfolgsfaktor Vorbereitung


14. April 2022 , Felix Grewe


Ein Meister der mentalen Vorbereitung: Tiger Woods.
Ein Meister der mentalen Vorbereitung: Tiger Woods. | © Golfsupport.nl

Wenn Sie sich vor einem Wettkampf mit sich und der anstehenden Runde beschäftigen, gehen Sie besser vorbereitet auf den Platz. Fünf Fragen, die Ihnen dabei helfen werden.

Superstar Tiger Woods hat über die Bedeutung der Wettkampf-Vorbereitung einmal gesagt: „Ich ziehe mein Selbstvertrauen aus meinen Trainings-Sessions. Wenn ich rausgehe, dann weiß ich, dass ich es kann, weil ich es am Tag vorher trainiert habe. Ich habe alle Schläge zig Mal zuhause geübt. Kleine Dinge summieren sich und ich beachte all diese kleinen Dinge.“ Was lässt sich aus diesen Sätzen eines 15 Major-Titel schweren Champions mitnehmen für das eigene Spiel? Vielleicht die Botschaft, wie wichtig die Vorbereitung für den späteren Erfolg ist. Sicher aber auch die Erinnerung: Wenn sogar ein Profi, der im Golfsport fast alles erreicht hat, bis ins kleinste Detail an seiner Vorbereitung tüftelt und nichts dem Zufall überlässt, dann kann diese für Sie als Hobbyspieler ebenso ein entscheidender Erfolgsfaktor sein. 

Die folgenden fünf Fragen können Ihnen dabei helfen! 

1) Welche Ziele haben Sie?

Nein, gemeint ist ausnahmsweise nicht der Score. Bei vielen Spielern, gerade im Amateurbereich, steigt der Druck, wenn Sie ihren Erfolg vorrangig an Ergebnissen messen. Stellen Sie sich vor, Ihr Ziel ist eine 85er-Runde. Doch auf den ersten neun Bahnen läuft es so bescheiden, dass ein Ergebnis unter 90 illusorisch ist. Sie werden betrübt sein, sich als gescheitert betrachten und die zweiten neun Löcher kaum noch genießen. Besser: Ziele setzen, die nicht an Resultate geknüpft sind. Beispiel: ein hohes Konzentrationslevel halten, die Taktik konsequent verfolgen oder die Umsetzung bestimmter technischer Aspekte.

2) Kennen Sie Ihre Taktik?

Wissen Sie, wie Sie spielen wollen? Viele Amateure betreten den ersten Abschlag ohne einen klaren taktischen Plan. Sie spielen einfach drauf los und wundern sich, wenn’s nicht läuft. Besser: Legen Sie sich eine Strategie zurecht. Überlegen Sie sich, wie Sie an diesem Tag und auf diesen Kurs agieren wollen. Im Angriffsmodus und mit großem Risiko Weiten jagen, weil das Ihrem Spiel und Naturell entspricht? Oder lieber kürzer und dafür kontrollierter vom Tee, mit dem Fokus auf die Präzision? 

3) Sind Sie innerlich wirklich bereit?

Klingt banal, ist aber essenziell. Oft läuft es so: Sie starten voller Ehrgeiz und mit großen Erwartungen auf die Runde. Auf den ersten Bahnen spielen Sie ein paar Doppel-Bogeys zu viel und der Kritiker zwischen Ihren Ohren meldet sich: „Heute geht nichts bei dir“, raunt er Ihnen zu. Eine Einladung zur Kapitulation. Besser: Treffen Sie vor dem ersten Abschlag eine Abmachung mit sich selbst. Versichern Sie sich, dass Sie Ihre innere Bereitschaft alles zu geben bis zum letzten Putt aufrechthalten werden. Erinnern Sie sich daran, dass Aufgeben keine Option ist. Arnold Palmer sagte einmal: „Erfolg beim Golfen hängt weniger von der Stärke des Körpers als von der Stärke des Geistes und des Charakters ab.“ 

4) Haben Sie sich mit dem Kurs vertraut gemacht?

Haben Sie sich vor Ihrer Turnierrunde intensiv genug mit dem Kurs beschäftigt? Kennen Sie nicht nur seine Tücken, sondern wissen Sie von jedem Loch, wie Sie es im Idealfall spielen sollten? Viele Freizeitspieler marschieren auch in Turnieren ahnungslos über die Runde und wissen nicht, wo Gefahren lauern. Besser: Beschäftigen Sie sich vor einem Wettkampf mit dem Kurs – auch das ist ein wichtiger Teil der mentalen Vorbereitung. Je professioneller Ihre Vorbereitung, desto größer Ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten – und das brauchen Sie beim Golf dringend. Jack Nicklaus: „Selbstvertrauen ist der wichtigste Erfolgsfaktor in diesem Spiel. Und egal, wie groß Ihr natürliches Talent ist, es gibt nur einen Weg, es zu erlangen und zu erhalten: Arbeit.“  

5) Stimmt die Ausstattung?

Eine professionelle Vorbereitung beginnt weit vor dem Spiel – zum Beispiel bei Wahl von Equipment und Ernährung. Auch hier gehen Amateure oft unbedarft an die Runde heran. Viele schleppen Schläger mit sich, die Sie grundsätzlich nie benutzen. Dafür fehlt es an passenden Snacks, um den Energiebedarf zu decken. Besser: Stecken Sie nur die Schläger ins Bag, die Sie wirklich brauchen. Wenn Sie selbst in Jux-Runden nie das Holz 5 zücken, werden Sie es im Turnier erstrecht nicht machen. Beim Proviant gilt das Gegenteil: Lieber etwas zu viel als zu wenig an Bord. Je professioneller Sie Ihr Bag packen, desto entspannter können Sie abschlagen.