LET 2022

Harm Elfte bei Pace-Sieg nach Playoff-Marathon


2. April 2022 , Thomas Kirmaier


Leo Harm ist als Elfte beste Deutsche bei der South African Women's Open. © Tristan Jones/LET
Leo Harm ist als Elfte beste Deutsche bei der South African Women's Open. © Tristan Jones/LET

Nach einem dramatischen Stechen gewinnt Lee-Anne Pace die Investec South African Women's Open. Leo Harm wird Elfte. Auch auf der LET Access Series in Frankreich muss ein Playoff die Entscheidung bringen, das die 16-jährige Chiara Noja gegen Italiens Olympionikin Lucrezia Colombotto Rosso verliert.

Im Hallensport ist das einfach: Da kannst du so viele Verlängerungen spielen, wie du willst. Da ist niemand auf Tageslicht angewiesen, wenn es mal wieder länger dauert. Wenn eine Entscheidung steht und der Pokal vergeben ist, gehen alle umziehen und der Letzte macht das Licht aus. Im Golf ist das etwas anders: Wenn zwei (oder mehrere) Spielerinnen schlaggleich vorne liegen, muss ein Playoff her. Schwierig wird’s, wenn sich keine der Kontrahentinnen aus dem Wettbewerb verabschieden möchte und alle unbedingt gewinnen wollen. Dann naht die Nacht und irgendwann wird’s dunkel.

So ähnlich war's bei der Investec South African Women's Open. Weil die Waliserin Becky Brewerton eine komfortable Führung am Finaltag verspielte und eine 78 schoss, war die Tür offen für die Verfolgerinnen. Durch diese spazierten die Argentinierin Magdalena Simmermacher und Lokalmatadorin Lee-Anne Pace. Beide notierten eine 70, lagen am Ende der regulären Spielzeit bei Even Par und gingen ins Stechen um den Sieg. Nach fünf Löchern im Steenberg Golf Club fingen die Veranstalter dann doch zu zittern an, denn es war schon Abend.


Im sechsten Versuch klappte es dann endlich mit der Entscheidung, weil die Argentinierin Simmermacher ins Wasser schlug. Die 41-jährige Pace spielte ihre Erfahrung aus, nutzte den Fehler ihrer 15 Jahre jüngeren Gegnerin – und gewann das Turnier zum insgesamt fünften Mal, weswegen sie getrost als die Königin der South African Women's Open bezeichnet werden kann. „Ich kann es ehrlich gesagt noch gar nicht richtig glauben, ich bin geschockt. Ich habe die Woche so sehr gegen den Wind gekämpft und viele Grüns getroffen. Es lief gut, außer das Putten. Es fiel nichts. Aber jetzt bin ich einfach nur glücklich, wieder einen Platz bei den Majors zu haben“, so Pace.

Einen Top-Ten-Platz knapp verpasst hat in Südafrika Leo Harm. Sie startete mit einem unglücklichen Doppelbogey in den Schlusstag, den sie auch noch mit zwei Bogeys beendete. Im Gesamtklassement steht für sie mit +7 Rang elf in den Büchern - und die Gewissheit, dass die Formkurve nach oben zeigt. Karo Lampert (+9) wurde 18., Helen Tamy Kreuzer (+12) 34. und Luisa Dittrich (+15) 51. Der LET-Tross zieht um nach Thailand, wo bereits in der kommenden Woche der Trust Golf Asian Mixed Cup ansteht, den man sich mit der Asian Tour teilt.

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LET Access Series: Terre Blanche Ladies Open

Auch auf der Zugangs-Tour zur LET setzte sich im Playoff die erfahrenere Spielerin durch. Italiens Tokio-Olympionikin Lucrezia Colombotto Rosso rettete sich mit einem Birdie auf der 18 ins Stechen, nachdem sie auf Bahn 17 kurz zuvor ein Doppelbogey gezogen hatte. Im Duell Frau gegen Frau ging es bei der Terre Blanche Ladies Open im gleichnamigen Golfresort in Frankreich gemeinsam mit der erst 16-jährigen Deutschen Chiara Noja um den Sieg.


In diesem hatte die zehn Jahre ältere Italienerin die besseren Nerven – und das Glück auf ihrer Seite. Erst am vierten Extra-Loch musste sich Noja, die ihr Potenzial zwei Wochen zuvor beim LET-Event in Saudi-Arabien als 13. eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte, geschlagen geben. Nach ihrem zweiten Platz bei der Flanders Trophy 2021 in Belgien beendet sie das Auftaktevent der Access Series 2022 erneut als starke Zweite. Anastasia Mickan und Patricia Isabel Schmidt (jeweils +12) teilen Rang 43. Weiter geht die Serie erst Mitte Mai mit der Flumserberg Ladies Open in der Schweiz.

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