Junior Team

Platz vier für deutsche Junioren


30. Januar 2022 , Stefan Bluemer


Gutes Turnier: das Junior Team Germany in Spanien
Gutes Turnier: das Junior Team Germany in Spanien

Beim vierten Match Octogonal Absoluto Masculino belegt das Junior Team Germany nach überzeugenden Leistungen gegen starke Konkurrenz den vierten Platz. Helen Briem holt Bronze in Portugal.

Rota/Spanien – Zwei Siege in der Gruppenphase hatten die Schützlinge von Christoph Herrmann gelandet. Zum Auftakt wurde Italien mit 7:2 geschlagen, anschließend mit dem gleichen Ergebnis Portugal bezwungen. Nach dem zweiten Sieg zog der Jungen-Bundestrainer ein sachliches Fazit: „Das war ein erfolgreicher, aber auch harter Tag für uns. 7:2 klingt insgesamt sehr gut, aber es war eng, denn viele Matches sind bis auf die 18 gegangen. Umso besser ist, sich dann durchzusetzen. Das ist genau das, was wir uns hier erhofft haben: Erfahrungen aus so engen Matches mitzunehmen, bei denen es mehrfach hin und her geht. Heute hat sich gezeigt, wieviel Charakter man benötigt. Nach den Vierern haben wir 3:0 geführt. Das klingt sehr eindeutig, aber auch am Vormittag haben wir zwei Punkte erst auf dem 18. Grün gewonnen. Am Nachmittag waren unsere jungen Spieler sehr gefordert, denn es ist trotz der klaren Führung zum Mittag nicht alles von alleine gelaufen. Am Ende haben wir uns aber doch gut durchgesetzt und steht nach dem zweiten Sieg gut da.“

Hoher Favorit

Am dritten Wettkampftag war Gastgeber und Turnierfavorit Spanien eine hohe Hürde. „Wir werden uns voll reinhauen und sehen, was geht“, ahnte der Bundestrainer schon, wie hart das letzte Gruppenspiel werden würde. Dennoch schlugen sich die jungen Bundesadler, die bis auf Peer Wernicke alle ihren ersten Auftritt im Nationaldress für Deutschland feierten, tapfer. Im Vierer holte der Hubbelrather, der für Deutschland schon beim Sieg im European Young Masters Erfahrung gesammelt hatte, gemeinsam mit Emil Albers vom GC Buchholz-Nordheide durch einen 3&2-Sieg einen Punkt für das Team.

Martin Obtmeier vom GC Straubing und Korbinian Walther vom GC Am Habsberg teilten ihren Vierer und einen weiteren Teilerfolg fuhr Julius Lange (Hubbelrath) in seinem Einzel gegen Jaime Montojo ein. In den übrigen Matches hatten die Spanier das bessere Ende für sich, wobei es immer hochspannend war. Peer Wernicke zeigte dabei ein großes Kämpferherz, als er nach zwölf Bahnen 4down lag, anschließend aber fast noch den Spieß umdrehen konnte und erst auf dem 18. Grün unterlag. Letztlich zog Spanien mit 7:2 ins Finale ein und sicherte sich am Finaltag mit einem 6:3-Erfolg über England auch den Gesamtsieg.

Enges Duell gegen Frankreich

Für das junge deutsche Team ging es am Finaltag somit noch um Bronze. Gegner war Frankreich. Im ersten Vierer gingen wieder Peer Wernicke und Emil Albers gemeinsam raus. Nach einem frühen Lochgewinn baute das deutsche Duo die Führung weiter aus und lag nach zehn Bahnen 3auf. Anschließend kamen Tom Vaillant und Julien Sale zwar nochmal heran, aber auf Bahn 17 war der deutsche Sieg mit 2&1 unter Dach und Fach.

Die beiden anderen Vierer gingen recht deutlich an Frankreich. In den Einzeln ging es hoch her und die Jungen mit dem Bundesadler auf dem Shirt aktivierten ihre letzten Kräfte, um das Blatt zu drehen. Tatsächlich lagen am Nachmittag auf der Anlage des GC Costa Ballena genügend deutsche Einzel in Front, so dass es im Livescoring phasenweise nach dem dritten Sieg im vierten Match aussah. Doch es sollte anders kommen.

Die Franzosen drehten am der Backnine noch einmal richtig auf und sorgten so am Ende sogar noch für teilweise recht deutliche Ergebnisse. Emil Albers brachte mit einem 3&1 über Nicolas Muller einen Punkt auf die Habenseite und auch Korbinian Walther hatte mit 3&2 gegen Adam Bresnu das bessere Ende für sich. Unter dem Strich stand ein 6:3-Sieg für Frankreich, nicht unverdient, aber es hätte auch andersherum ausgehen können.

Fazit des Bundestrainers

Nach einer sehr anstrengenden Woche in Andalusien zog Jungen-Bundestrainer Christoph Herrmann ein positives Fazit, zumal es bei diesem Turnier ohnehin weniger auf das Endergebnis ankam, als auf den Status im Prozess der Entwicklung der Athleten: „Nach den beiden Siegen gegen Italien und Portugal, wo wir wirklich sehr gut gestartet sind, haben wir nun zwei Spiele verloren. Spanien ist eine sehr starke Mannschaft, die bei dem Turnier ja auch im Finale durchgezogen hat. Auf den Sieg kam es für uns letztlich gar nicht an. Wichtiger war, dass es zu den einzelnen Matches gekommen ist und unsere Spieler diese Erfahrungen sammeln. Daran können sie wachsen. Gegen die Franzosen sind wir nicht so richtig gut in den Tag gestartet. In den Vierern hatte wir nicht unser bestes Golf dabei und sind mit einem 1:2-Rückstand in die Einzel gestartet. Lange sah es am Nachmittag so aus, dass wir das vielleicht noch drehen können, aber hinten heraus hat es doch nicht gereicht.“

Zufrieden

Mit den Ergebnissen war der Bundestrainer durchaus zufrieden, vor allem mit dem großen Sieg gegen Italien. Die Südeuropäer waren von der Papierform her klar favorisiert. „Wenn wir dagegen die beiden Niederlagen betrachten, können wir hiervon unglaublich profitieren. Im Januar stecken wir mitten in der Vorbereitung auf die Saison. Genau dafür wird uns dieses Turnier wertvolle Impulse geben und uns auf das vorbereiten, was im Jahr auf uns zukommt. Es geht jetzt auch direkt mit hochklassigen Turnieren wie den Portuguese und den Spanish Amateurs weiter. Es geht jetzt erst so richtig los und mit den Erkenntnissen aus diesem Turnier hier können wir jetzt in die nächste Vorbereitungsphase gehen. In Zusammenarbeit mit den Heimtrainern werden wir die Dinge angehen, die noch zu verbessern sind. Mit diesem Status sind wir sehr zufrieden.“

Statistik Octagonal 2020 | © stebl

 

Briem holt Bronze in Portugal

Helen Briem hat einen guten Start ins neue Jahr gefeiert. Bei der 92. Portuguese International Ladies Amateur Championship, die traditionell im Montado GR südlich von Lissabon ausgetragen wird, sicherte sich die Spielerin des Junior Team Germany mit 69, 70, 71 und 74 Schlägen den dritten Platz. An den beiden ersten Tagen hatte die Stuttgarterin jeweils als Co-Leaderin das Klassement angeführt. Die Verantwortlichen hatten das Setup des Platzes anspruchsvoll gemacht. Die ohnehin nicht leicht zu lesenden Grüns waren praktisch durchweg mit sehr kniffeligen Fahnenpositionen zu einer echten Herausforderung gemacht worden.

Auf den Grüns und um die Grüns herum sah die Solituderin auch noch das meiste Potenzial für Verbesserungen: „Der Platz war für den Jahresbeginn eine richtige Challenge. Dazu kam noch viel Wind, der auch noch schwer einzuschätzen war. Mein langes Spiel war in Ordnung und ist auf einem guten Weg.“

Isabelle Schlick vom GC St. Leon-Rot schaffte es mit 79 und zweimal 73 Schlägen in den Cut und beendete nach ihrer zweiten 79 das Turnier mit einem Gesamtscore von +16 auf Rang 40. Briem und Schlick waren die beiden einzigen Deutschen im Feld dieses traditionsreichen Turniers. Weitere Meldungen waren kurz vor Beginn des Turniers aufgrund der Entwicklung der Pandemie zurückgezogen worden.