Tour-Vorschau

Hawaii und Bahamas: Drei Deutsche starten ins neue Jahr


12. Januar 2022 , Daniel Dillenburg


Golfen unter Palmen: Die Sony Open ist seit Jahrzehnten ein beliebter PGA-Tour-Stopp. © golfsupport.nl/Darryl Oumi/ism
Golfen unter Palmen: Die Sony Open ist seit Jahrzehnten ein beliebter PGA-Tour-Stopp. © golfsupport.nl/Darryl Oumi/ism

Wir blicken auf das anstehende Tour-Programm: Stephan Jäger ist auf Hawaii im Einsatz und Jeremy Paul sowie Thomas Rosenmüller sind beim Saisonstart der Korn Ferry Tour dabei.

PGA Tour

Sony Open, Waialae Country Club, Hawaii, 13. bis 16. Januar

Stephan Jäger sammelte gemeinsam mit Caddie und Ehefrau Shelby ordentlich Preisgeld auf der Korn Ferry Tour 2021. © golfsupport.nl/Emanuel

Stephan Jäger sammelte gemeinsam mit Caddie und Ehefrau Shelby ordentlich Preisgeld auf der Korn Ferry Tour 2021. © golfsupport.nl/Emanuel

Nach dem exklusiv nur für die Turniersieger 2021 ausgetragenen Tournament of Champions, beginnt in dieser Woche auch für den Rest der PGA Tour das Golfjahr 2022. So auch für Stephan Jäger. Der Gewinner der Korn Ferry Tour Gesamtwertung 2020-21 lässt sich das zweite Hawaii-Event hintereinander nicht entgehen und tritt zum dritten Mal in seiner Karriere bei der Sony Open an. Die ersten beiden Male erreichte Jäger das Wochenende, doch in dieser Woche könnte es sicherlich gerne etwas weiter nach oben gehen. Seine bislang beste Platzierung im Waialae Country Club war ein geteilter 43. Rang (2019). Der in der Hauptstadt Hawaiis gelegene Par-70-Kurs, der übrigens seit 1965 zum PGA-Tour-Kalender zählt, sollte dem gebürtigen Münchner durchaus liegen.

Der von Seth Raynor designte Platz zeichnet sich durch ein flaches Design aus und unterscheidet sich damit stark vom Schauplatz aus der vergangenen Woche, wo viele Höhenunterschiede ein Faktor waren. In Waialae liegt der Fokus auf einem präzisen Spiel vom Tee sowie auf einem guten Gefühl auf und um die großen Grüns. Die Länge dürfte in dieser Woche weniger entscheidend sein. Dies zeigt auch der Blick auf die vergangenen Sieger der Sony Open: Kevin Na (2021), Cameron Smith (2020) und Matt Kuchar (2019). Dass Smith mit beiden Hawaii-Designs zurechtkommt, bewies der Australier in der vergangenen Woche, als er auf dem Plantation Course auf Maui seinen vierten PGA-Tour-Titel klarmachte. Aufgrund seiner Historie geht der 28-Jährige selbstverständlich auch in dieser Woche als einer der Top-Favoriten ins Turnier.

Für Jäger war die Saison bislang eine mit gemischten Gefühlen. Bei sieben Starts verpasste er vier Cuts. Wenn er es aber ins Wochenende schaffte, sprang mindestens ein geteilter 35. Rang bei raus. Das höchste der Gefühle war ein geteilter 20. Platz bei der Butterfield Bermuda Championship. Die Saison ist noch jung, aber will Jäger auch im kommenden Jahr wieder bei den Großen mitspielen, benötigt er etwas mehr Konstanz in seinen Leistungen. Bei zwei seiner vier verpassten Cuts startete er stark ins Turnier, gab die gute Ausgangsposition aber am zweiten Tag aus der Hand. Um sich frühzeitig zu akklimatisieren, reiste Jäger bereits einige Tage früher nach Hawaii. Außerdem lässt es sich in dieser Gegend ohnehin ganz gut aushalten. Für die Tage von Donnerstag bis Sonntag sind konstante Temperaturen um die 27 Grad zu erwarten. Bedingungen, von denen man in Deutschland aktuell nur träumen kann.

Korn Ferry Tour

The Bahamas Great Exuma Classic, Sandals Emerald Bay GC, Bahamas, 16. bis 19. Januar

Gewann im Dezember 2021 die Longbow Classic auf der Outlaw Tour: Jeremy Paul. ©: Outlaw Tour

Gewann im Dezember 2021 die Longbow Classic auf der Outlaw Tour: Jeremy Paul. ©: Outlaw Tour

Eine aus deutscher Sicht überaus erfolgreiche Korn-Ferry-Tour-Saison liegt hinter uns. Stephan Jäger schnappte sich, wie bereits erwähnt, dank zwei Titeln den Gewinn der Gesamtwertung und wurde folglich zum Spieler des Jahres ausgezeichnet. Dies schaffte vor ihm noch kein deutscher Spieler. In Zukunft werden es ihm aber etliche nachmachen wollen. Zwei davon treten in dieser Woche beim Saisonauftakt auf den Bahamas an: Jeremy Paul und Thomas Rosenmüller sicherten sich im vergangenen Jahr im Gleichschritt die Tourkarte für die zweite Liga, als sie sich beim Korn Ferry Tour Qualifying Tournament den elften Rang teilten. Eine Top-Ten-Platzierung bei dem Event hätte beiden eine noch bessere Kategorie beschert, doch auch so werden sie einige Starts erhalten.

Die erste Bewährungsprobe bietet die Bahamas Great Exuma Classic, dem ersten von zwei aufeinanderfolgenden Events auf den Bahamas. Während Paul bereits 2017 etwas Erfahrung auf der Korn Ferry Tour sammelte, damals aber noch acht von zwölf Cuts verpasste, steht für Rosenmüller ein komplett neues Kapitel bevor. Nach einer erfolgreichen College-Karriere inklusive zwei Einzeltiteln, ging es für den gebürtigen Münchner zunächst zurück nach Europa, wo er 2020 die Pro Golf Tour Order of Merit gewann. Auf der Challenge Tour konnte er im vergangenen Jahr nicht Fuß fassen und so probierte er sein Glück bei der Q-School für die Korn Ferry Tour. Nun ist er also wieder auf der anderen Seite des Atlantiks und freut sich darauf, endlich wieder kompetitives Golf zu spielen.

Ähnlich wie Rosenmüller versuchte es auch Paul im vergangenen Jahr zunächst auf der Challenge Tour. Bei den wenigen Starts, die er dort erhielt, spielte er nicht die nötigen Ergebnisse ein, um sich die Tourkarte zu sichern und daher ging es auch für ihn zurück in die USA. Auf der dortigen Forme Tour drehte Paul gegen Ende der Saison auf und so konnte er sich bereits über die entsprechende Gesamtwertung eine Spielberechtigung für die Korn Ferry Tour sichern. Die über diesen Weg erlangte Kategorie wollte er dann wenig später bei der Q-School aufbessern. Der geteilte elfte Rang war die Fortsetzung einer starken Form, die, gepaart mit der bereits gesammelten Erfahrung auf der Korn Ferry Tour, Mut macht für einen erfolgreichen Saisonstart im Sandals Emerald Bay GC.