Saisonfinale

Kaymer und Kieffer rutschen ab, Morikawa schreibt Geschichte


21. November 2021 , Daniel Dillenburg


Erster amerikanischer Gesamtsieger auf der europäischen Tour – Collin Morikawa.
Erster amerikanischer Gesamtsieger auf der europäischen Tour – Collin Morikawa. | © golfsupport.nl/Rich Graessle/ism

Martin Kaymer und Maximilian Kieffer beenden die DP World Tour Championship außerhalb der Top 30. Collin Morikawa gewinnt das Saisonfinale und damit auch das Race to Dubai.

Es war weder für Martin Kaymer noch für Maximilian Kieffer der erhoffte positive Abschluss einer ansonsten soliden Saison auf der European Tour. Dabei sah es vor allem für Kaymer lange Zeit nach einem Top-Ergebnis bei der DP World Tour Championship in Dubai aus. Nach drei Runden unter Par ging der 36-Jährige aus den Top Ten in den Finaltag. Am Sonntag fiel sein Spiel auf dem Earth Course jedoch auseinander. Die Talfahrt begann an der neunten Bahn, als Kaymer zwei Anläufe benötigte, um seinen Ball aus dem Fairway-Bunker zu bekommen und sein zweites Doppel-Bogey der Woche notierte. Zwei weitere folgten auf den Back Nine. Auf der 13 kassierte der zweimalige Major-Sieger einen Vier-Putt und auf der 15 forderte ihm der Grünbunker zwei Versuche ab.

Kaymers Negativrekord – und der Abschied in die Babypause 

An einem Tag, an dem kein Bereich seines Spiels auf dem Niveau von den Vortagen war, blieb Kaymer vier Schläge über Par und unterschrieb damit seine persönlich schlechteste Runde, die er jemals auf dem Earth Course gespielt hat. Auf dem Leaderboard purzelte es um 23 Ränge zurück auf den geteilten 32. Platz (-6). Damit war auch die Verbesserung im Race to Dubai, nach der es über weite Strecken der Woche ausgesehen hatte, dahin. Die Saison beendet Kaymer als Nummer 49 der Gesamtwertung. Wie der elfmalige European-Tour-Sieger in Dubai verkündete, verabschiedet er sich jetzt erst einmal in die Babypause. Die im Januar stattfindenden Turniere im Mittleren Osten strich Kaymer aus seinem Kalender, zu Beginn des neuen Jahres erwarten er und seine Freundin das erste gemeinsame Kind. Das private Glück steht in den kommenden Wochen im Vordergrund.

Martin Kaymer, zweifacher Major-Champion und Ex-Weltranglistenerster.

Martin Kaymer, zweifacher Major-Champion und Ex-Weltranglistenerster.

Kieffer rutscht ab – dennoch bester Saisonabschluss

Ähnlich wie bei Kaymer nahm die DP World Tour Championship auch bei Kieffer keine gute Entwicklung. Mit zwei 70er-Runden gestartet, verlor der 31-Jährige an den letzten beiden Tagen Platz um Platz und wurde am Ende 44. (-3). Am Sonntag blieb Kieffer even Par nach jeweils fünf Birdies sowie Bogeys. Im Race to Dubai verschlechterte er sich auf den Rang 52 – allerdings immer noch die beste Endplatzierung in der Karriere des Bergisch-Gladbachers.

Morikawa – erster US-Gesamtsieger

An der Spitze des Leaderboards konnte die Konkurrenz nur staunen, wie der Führende im Race to Dubai, Collin Morikawa, zum Titel in Dubai stürmte und damit der erste US-amerikanische Gesamtsieger der European-Tour-Geschichte ist. „Es ist besonders und wirklich eine Ehre, es als erster US-Amerikaner auf der European Tour zu schaffen und neben den Namen vieler Hall of Famer zu stehen“, so der 24-Jährige, der vor nicht einmal zweieinhalb ins Profilager gewechselt war und seitdem schon zwei Major-Titel gewonnen hat. Beim Finalevent ging er mit den besten Aussichten ins Rennen um die Harry Vardon Trophy, die seit 1937 – also schon vor der Gründung der European Tour – vergeben wird. „Allein nur darüber zu reden, berührt mich. Vor zwei Jahren habe ich daran noch nicht gedacht.“ 

Schwaches Finish von McIlroy

Morikawa gewann mit der DP World Tour Championship sein erstes Event der Rolex Series und ist nun viermaliger Sieger auf der European Tour. Beim letzten Auftritt der Saison glänzte der US-Amerikaner mit einer 66er-Finalrunde (-6), mit der er von Rang fünf auf Platz eins stürmte. Mit einem Gesamtergebnis von 17 unter Par hatte er sogar drei Schläge Vorsprung auf die geteilten Zweiten Matt Fitzpatrick und Alexander Björk aus Schweden. Der Engländer Fitzpatrick, zweimaliger Gewinner der DP World Tour Championship, kletterte dank der starken Platzierung auf Rang vier im Race to Dubai. Björk wurde Zwölfter. Der Führende nach drei Runden, Rory McIlroy, beendete seine vierte Runde mit drei Bogeys auf den letzten vier Löchern und fiel auf den geteilten sechsten Rang bei -12 zurück. Die DP World Tour Championship war gleichzeitig auch das letzte Turnier in der Geschichte der European Tour, die ab der kommenden Saison unter dem Namen DP World Tour ausgetragen wird. Die Saisoneröffnung findet bereits in der kommenden Woche in Südafrika statt.