HCP-Regeln

Ergebnis ist nicht gleich Ergebnis


22. Dezember 2021 , Deutscher Golf Verband e.V.


Mit der Qualifizierten elektronischen Scorekarte können Ergebnisse nach einem Turnier sofort an das Clubsekretariat übermittelt und ausgewertet werden. (Foto: Warren Goldswain)
Ihr Handicap-Index wird nach jeder Runde automatisch neu berechnet. | © Warren Goldswain

Das ist jetzt uns klar: Der neue Handicap-Index errechnet sich aus dem Durchschnitt bestimmter Handicap-relevanter Ergebnisse. Aber ist das, was nach der Runde auf Ihrer Scorekarte steht, auch das, was gewertet wird? Ganz so einfach – aber letztlich fair – machen es uns die Handicap-Regeln nicht.

Auf der Scorekarte notieren Sie wie früher die Brutto-Schlagzahl (einschließlich der Strafschläge) für jedes Loch. Bei Stableford-Zählspielen sind Striche erlaubt. Die Summe bzw. die Netto-Summe zählt für Ihre Platzierung im Turnier.

Für ein Handicap-relevantes Ergebnis fehlt noch einiges an Bearbeitung. Zum Glück gibt es hierfür eine spezielle Software.

Diese überprüft zunächst jedes Lochergebnis.

  • Liegt der Score unter oder gleich einem Netto-Doppelbogey, wird er unverändert erfasst.
  • Liegt der Score über einem Netto-Doppelbogey, wird nur das Netto-Doppelbogey gewertet.
  • Wurde das Loch „gestrichen“, wird ein Netto-Doppelbogey gezählt.

Ein Netto-Doppelbogey liegt zwei Schläge über dem Par des Loches, zuzüglich der an diesem Loch erhaltenen Vorgabenschläge.

BEISPIEL

Ein Spieler erhält an einem Par-4-Loch aufgrund seines Course Handicaps (alt: Spielvorgabe) zwei Handicap-Schläge. Dann spielt er mit acht Schlägen (Par 4 + 2 „Bogey“ + 2 Handicap-Schläge = 8) ein Netto-Doppelbogey.

Die Addition der gewerteten Schläge ergibt das gewertete Brutto-Zählspielergebnis für die Runde. Bis zu diesem Punkt der Wertung wird allerdings weder die Länge noch die Schwierigkeit des gespielten Platzes berücksichtigt. Deshalb errechnet das Programm aus dem gewerteten Bruttoergebnis den Score Differential. Das ist der Unterschied des gewerteten Brutto-Ergebnisses zum uns schon bekannten Course Rating Wert und wird letztendlich im Scoring Record erfasst.

Wenn Sie es genau nehmen, bestimmt also im Idealfall der Durchschnitt der besten acht aus den letzten zwanzig Score-Differentials Ihren Handicap-Index. Wieder gilt: Bei weniger als zwanzig Ergebnissen wird Ihr Handicap-Index auf einer schmaleren Datenbasis kalkuliert, z. B. wird bei bis zu fünf Einträgen der niedrigste zugrunde gelegt. Bei sieben bis acht Ergebnissen zählt der Durchschnitt der besten zwei, bei fünfzehn bis sechzehn Turnierteilnahmen der Durchschnitt der niedrigsten fünf.

Ihr Handicap-Index wird nach jeder Runde automatisch neu berechnet. Der Score Differential ermöglicht dabei die Vergleichbarkeit von Ergebnissen, die Sie auf unterschiedlich schweren Plätzen (und unter unterschiedlichen Bedingungen) erzielt haben.