Finale 2017

GC St. Leon-Rot verteidigt den Titel beim Final Four 2017


20. August 2017 , Christopher Tiess


Sieg! Als Sophia Popov (GC St. Leon-Rot) am 18. Grün auftauchte, war den St.Leon-Roter Damen klar, dass sie alte und neue Deutsche Meister sind. (Foto: DGV/Tiess)
Sieg! Als Sophia Popov (GC St. Leon-Rot) am 18. Grün auftauchte, war den St.Leon-Roter Damen klar, dass sie alte und neue Deutsche Meister sind. (Foto: DGV/Tiess) | © (Foto: DGV/ Tiess)

An einem langen und gerade deswegen äußerst spannenden Nachmittag setzen sich die Damen des GC St. Leon-Rot gegen den Hamburger GC durch und verteidigen ihren Titel mit 5,5:3,5 Punkten erfolgreich. Im Spiel um den dritten Platz sichert sich der G&LC Berlin-Wannsee mit seinem 6,5:2,5 Sieg bereits früh die entscheidenden Punkte gegen den Münchener GC.

GC St. Leon-Rot vs. Hamburger GC

Köln - Eng ging es daher in dem großen Finale um den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters 2017. Von Beginn an kämpften die Titelverteidigerinnen des GC St. Leon-Rot mit den Herausforderern des Hamburger GC um jede einzelne Bahn. Der Vormittag sah mit einem 2:1 einen leichten Vorteil für die Süddeutschen. Sowohl das Gespann Fowler-Bechtold als auch das Team Popov-Kowohl konnten ihre Matches gewinnen. Insbesondere Laura Kowohl und die Tourspielerin Sophia Popov machten mit ihrem 5&4 deutlich, dass sie nichts anbrennen lassen wollen. Für die Hanseatinnen konnte lediglich der Vierer von Hendrika Labsch und Hannah Karg punkten.

Mit einem Rückstand in die Einzeln zu starten, ist alles andere als optimal. Und wenn der Gegner St. Leon-Rot heißt, gilt dies gleich doppelt! Tatsächlich sollten es die Damen des Hamburger GC nicht schaffen, sich aus dieser Bredouille zu befreien. Gekämpft haben sie allerdings. So trügt der Blick auf die Scorekarte von Hendrika Labsch (Hamburger GC), die nach sechs Bahnen bereits 6unter lag. Denn Labsch spielte gutes Golf. Ihre Gegnerin hieß heute allerdings Celina Sattelkau - und die lochte alles, was ihr vor den Putter kam. Geschlagen gab sich Labsch erst an Bahn 13, mit einem ernüchternd wirkenden 7&5. Trotzdem hat sie in der sich abzeichnenden Niederlage einen starken Fight geboten.

Mit offenem Visier - und offenem Ausgang

Die meisten anderen Partien lagen da noch ziemlich offen bei all square oder 1auf. Lediglich bei Sophia Popov (GC St. Leon-Rot) zeichnete sich ein früher Sieg gegen Miriam Emmert ab. Weiter vorne im Feld wurde hingegen über die volle Distanz gespielt. So konnte Leonie Harm (GC St. Leon-Rot) ihren Punkt gegen die junge Christin Eisenbeiß (Hamburger GC) erst am 18. Loch sichern. Eisenbeiß, die in dieser Saison ihr Bundesliga-Debüt feierte, lag dabei über weite Strecken in Führung und ärgerte die St. Leon-Roter Führungsspielerin richtig lange. Hannah Karg (Hamburger GC) holte dann den ersten Einzelmatch-Punkt für ihre Hamburger. Sie siegte mit 1auf gegen Ashley Fowler (GC St. Leon-Rot).

Die Damen des GC St. Leon-Rot sind Deutsche Mannschaftsmeister 2017. (Foto: DGV/ Tiess)

Die Damen des GC St. Leon-Rot sind Deutsche Mannschaftsmeister 2017. (Foto: DGV/ Tiess)

Den insgesamt dritten Hamburger Punkt holte Maike Schlender (Hamburger GC). Schlender war zu diesem Zeitpunkt bereits bewusst, dass ein Sieg ihres Teams praktisch nicht mehr möglich war. Der Traum der Hamburgerinnen war im Begriff zu platzen - und Schlender verbiss sich die Tränen nur mit Mühe. Ungeachtet dessen holte sie ihren Punkt gegen Marie Bechtold (GC St. Leon-Rot) mit 1auf. Gerade als das Match der beiden beendet wurde, kam die siegreiche Sophia Popov (GC St. Leon-Rot) am 18. Grün an. Als ihre Mannschaftskameradinnen sie angelaufen sahen, wurde aus der Hoffnung Gewissheit: Popov hat ihr Match gegen Emmert auf den „Außenpositionen“ mit 4&3 gewonnen und damit den entscheidenden fünften Punkt für den GC St. Leon-Rot gesichert. Rot-weißer Jubel machte sich am 18. Grün breit und Natalie Wagner führte ihre Mannschaft zu einer spontanen Hüpf-und-Spring-Aktion an. Laura Kowohl und Lilly Marie Köster teilten ihre Partie, nachdem die Entscheidung feststand. Der Endstand im diesjährigen Finale um den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters der Damen lautet somit 5,5:3,5.

Die Stimmen der Trainer

Pascal Proske, Coach der St. Leon-Roter Damen, freut sich, seine Premierensaison beim Team SLR mit dem erfolgreichen Meisterschaftskampf abschließen zu können: „Mit diesem Meistertitel geht für mich ein Traum in Erfüllung. Ich bin sehr stolz, mit den Damen hier im Final Four sein zu dürfen. Vor allem freuen wir uns, dass wir es geschafft haben, den Titel zu verteidigen, denn eine erfolgreiche Titelverteidigung haben wir im Club noch nicht geschafft. Ich bin sehr stolz auf die Truppe. Und ich muss sagen, dass wir so starke Hamburger nicht erwartet hatten. Das waren superspannende Matches mit richtig starken Gegner. Umso stärker fühlt sich jetzt der Sieg an.“

DGL Final Four 2017 Damen

Die St. Leon-Roter Damen sind die neuen Deutschen Meister 2017. (Foto: DGV) | © (Foto: DGV)
Die Damen des Hamburger GC belegen den zweiten Platz bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften 2017. (Foto: DGV) | © (Foto: DGV)
Den dritten Platz sichern sich die Damen des G&LC Berlin-Wannsee. (Foto: DGV) | © (Foto: DGV)
Als Sophia Popov (GC St. Leon-Rot) am 18. Grün auftauchte, war es bereits entschieden, dass die St. Leon-Roter Damen alter und neuer Deutscher Meister sind. (Foto: DGV/ Tiess) | © (Foto: DGV/ Tiess)
Die Pokale der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften 2017. (Foto: DGV) | © (Foto: DGV)

Für Christian Lanfermann, den Trainer des Hamburger GC, fällt das Fazit bitter-süß aus. Dafür hat er Hoffnungen für die Zukunft: „Kurz nach so einem Tag und nach so einer Niederlage fühlt man sich nicht wie der Deutsche Vizemeister. Andererseits haben wir eine mega Saison gespielt. Wir sind hier mit einer ganz jungen Truppe angetreten - viele sind überhaupt das erste Mal bei einem Final Four dabei. Wir haben gesagt, dass wir St. Leon-Rot möglichst lange ärgern wollen - und genau das ist uns auch gelungen. Wir haben hier heute auf Augenhöhe gekämpft und ich glaube, dass wir den Leon-Rotern viel abverlangt haben. Wenn wir diesen Fleiß und Kampfgeist im nächsten Jahr mit einem Plus an Erfahrung kombinieren können, werden wir hoffentlich wieder die Chance haben, um den Titel zu spielen. Für heute geht aber zunächst einmal ganz klar unser Glückwunsch an den GC St. Leon-Rot zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft 2017. Und ein herzliches Dankeschön nach St. Leon-Rot und München für die fairen Matches!“

G&LC Berlin-Wannsee vs. Münchener GC

Im Spiel um Platz drei waren die Weichen nach dem Vormittag schon irgendwie gestellt. Mit einem glatten 3:0 entschieden die Damen des G&LC Berlin-Wannsee die Vierer-Partien für sich und ließen die Bemühungen ihrer Münchener Kontrahentinnen vollständig ins Leere laufen. Mit diesem soliden Fundament brauchte es in den am Nachmittag anstehenden Einzelpartien nur zwei von sechs Punkten, um das kleine Finale um die Bronzemedaille zu gewinnen. Und die sollten sich denn auch ziemlich schnell finden. Die erste Entscheidung führte Alexandra Försterling gegen Sylvia Wilms herbei. Die Junioren-Nationalspielerin holte zu einem starken vorzeitigen Finish aus, sicherte sich das 14. und 15. gespielte Loch und machte der erfahrenen Deutschen Meisterin der Jungsenioren 2016 mit 4&3 die Tür vor der Nase zu. Das war der vierte Punkt der Wannsee-Damen.

Den einzigen noch fehlenden Punkt zum Sieg der Berlinerinnen sicherte sich direkt darauf Tina Fischoeder in ihrem Spiel gegen Anni Eisenhut. Das Ergebnis hier lautete 5&4. Nachdem die Entscheidung im Kampf um Platz drei feststand, wurden die noch laufenden Partien je nach Spielgruppe abgebrochen und gegeben oder auch zu Ende gespielt. Der Sieg des G&LC Berlin-Wannsee stand fest - das Ergebnis mit seiner Deutlichkeit von 6,5:2,5 war nur noch Makulatur. Für die Damen vom Wannsee ist es nach 2016 das zweite Mal, dass sie den dritten Platz erreichen.

Miriam Hiller, Leistungssport-Koordinatorin des G&LC Berlin-Wannsee zieht ihr Fazit: „Wir freuen uns riesig über Bronze und wir freuen uns darüber, dass wir bisher bei jeder Final Four Teilnahme eine Medaille mit nach Hause genommen haben. Die drei Punkte in den Vierern haben schonmal einen guten Start für uns bedeutet. Aber klar ist auch, dass wir uns nach dem gestrigen Tag schon sehr zusammenreissen mussten. Denn das Halbfinal-Match am Samstag war wirklich kräftezerrend, sehr eng und auf absolut hochklassigem Niveau.“