Tour-Report

McIlroy macht auf Scheffler und LPGA-Star will weg vom Draw


3. Februar 2025 , Thomas Fischbacher


Rory McIlroy beim Gewinner-Interview mit Amanda Renner
Rory McIlroy beim Gewinner-Interview mit Amanda Renner | © golfsupport.nl/Brian Spurlock/ism

Rory McIlroy will scheffleresker spielen, die Gewinnerin des Saisonauftakts hat genug vom Draw und in Indien schaffen es nach vier Runden nur vier Spieler unter Par.

Er wolle mehr wie Scottie Scheffler spielen. Weniger Fehler, kaum Bogeys, nicht zu aggressiv. Mit dieser Zielsetzung will Rory McIlroy in die Saison gehen. Sein erster Start auf der PGA Tour verlief vielversprechend. Der Nordire gewann in Pebble Beach – und das souverän und mit der ausgelobten kontrollierten Offensive. McIlroy erzielte ein Ass am Donnerstag und kassierte trotz zwischenzeitlich durchaus unbequemen Bedingungen am Wochenende lediglich einen Schlagverlust. Über zweiteres dürfte sich der nun 27-malige Sieger auf der PGA Tour mehr gefreut haben. 

Und Scheffler? Der Weltranglistenerste landete bei seinem ersten Saisonstart unter den besten Zehn (T9). Der Masters-Gewinner hatte sich beim Zubereiten selbstgemachter Ravioli an Weihnachten so sehr verletzt, dass er die erste Phase der neuen PGA-Tour-Saison verpasste. Kleine Glassplitter verblieben in seiner Hand, hatten sogar eine Operation zur Folge. Nun hat sich der 28-Jährige formstark zurückgemeldet.


Auch Jordan Spieth hat eine Hand-OP hinter sich. Der ehemalige Masters-Gewinner ließ sich bereits im vergangenen Jahr am Handgelenk wegen einer Nervenproblematik operieren. In Pebble Beach stand der Amerikaner nun erstmals wieder im Feld und landete auf dem 69. Rang (von 79 Spielern). Spieth, der das Turnier mit einer erfreulichen 67 beendete, verriet im Vorfeld des Turniers, dass sich die operierte Hand gut anfühle, ihm allerdings noch etwas Schärfe im Spiel fehle.  

Endlich weg vom Draw

Auch auf der LPGA Tour fliegen in der Jubiläumssaison (75 Jahre) wieder die Bälle. Beim Turnier der Turniersieger in Orlando, Florida, entwickelte sich ein spannender Titelkampf, den Major-Siegerin A Lim Kim (US Womens Open 2020) mit drei Birdies auf den vier abschließenden Bahnen für sich entschied. Zwei Schläge hinter der Südkoreanerin kam Nelly Korda, die Nummer eins der Welt, als Zweite ins Ziel. 

Einen Grund für die aktuelle Top-Form verriet die Turniersiegerin im Pressegespräch. Und dieser wird einige Freizeitgolfer erstaunt zurücklassen. Denn während die formschöne sowie konstante Draw-Flugkurve für einen Großteil der Golf-Enthusiasten ein begehrenswertes, aber nicht selten unerreichbares Ziel darstellt, will sie Kim loswerden. Vor allem bei den kürzeren Annäherungsschlägen erscheint ihr die Fade-Kurve stabiler. „Es hat sich noch etwas ungewohnt angefühlt, weil ich erst seit zwei Wochen Fades schlage, aber das Ergebnis war besser”, freute sich die Gewinnerin der 300.000 Dollar Siegprämie. 


Marcel Schneider war in Bahrain nur einen gelochten Putt von einem Stechen der Bahrain Championship entfernt. Der Deutsche hatte auf dem abschließenden Par 4 im Royal Golf Club die Chance, sein Ergebnis auf 14 unter Par zu schrauben. Damit wäre ihm ein Platz im Stechen sicher gewesen. Doch Schneider verfehlte den Birdie- und leider auch den Par-Putt. Am Ende stand Platz acht zu Buche. Bittersüß war die Top-Platzierung nicht nur wegen des finalen Drei-Putts, sondern auch wegen der Schwächephase zu Beginn der hinteren Neun, wo auf den ersten drei Bahnen drei Schläge verloren gingen. Dennoch ein starker Auftritt des 34-Jährigen. 

Nur vier Spieler unter Par in Indien

Auch in Indien gab es spektakuläres Golf zu sehen. Bei der International Series India auf dem berühmt und aufgrund seiner Schwierigkeit gleichermaßen berüchtigten Platz des DLF Golf and Country Club schafften es nur vier Spieler in die roten Zahlen. Darunter die LIV-Stars Bryson DeChambeau (Zweiter), Joaquin Niemann und Abraham Ancer (T3). Den Sieg sicherte sich Ollie Schniederjans aus den USA. Max Rottluff schaffte es im stark besetzten Feld auf einen beachtlichen 21. Rang. 


Die Panama Championship begann und endete bescheiden für Jonas Baumgartner. Der Neuling auf der Korn Ferry Tour notierte in Mittelamerika eine 73 am Freitag sowie eine 78 am Sonntag. Dazwischen zeigte der 22-jährige Bielefelder aber sein ganzes Können. Der Absolvent der Oklahoma State University kam auf 65 und 69 Schläge. Mit seinem Start auf der Feeder-Tour kann Baumgartner, der sich über die Q-School zur PGA Tour eine Tour-Karte gesichert hatte, durchaus zufrieden sein. Die bisherige Bilanz: Drei Turniere, drei Cuts, eine Top-zehn-Platzierung und nicht allzu weit weg von den Aufstiegsrängen.