Indoor-Event

Auftakt der TGL: Fünf Highlights vom ersten Spieltag


9. Januar 2025 , Felix Grewe


Spiel am Simulator: Die TGL vereint die virtuelle mit der realen Welt.
Spiel am Simulator: Die TGL vereint die virtuelle mit der realen Welt. | © youtube.com/@TGL

Die wichtigsten Erkenntnisse nach dem Start der Tomorrows Golf League (TGL) von Tiger Woods und Rory McIlroy.

Die wichtigsten Fakten direkt zu Beginn: Die Tomorrows Golf League (TGL), ins Leben gerufen von Tiger Woods und Rory McIlroy, ist seit Dienstagabend endlich eröffnet. Hat ja auch lange genug gedauert, nachdem der Start um ein ganzes Jahr verschoben werden musste. Zum Auftakt bezwang der „The Bay Golf Club“ mit Shane Lowry, Ludvig Aberg, Wyndham Clark und Min Woo Lee den „New York Golf Club“ (Rickie Fowler, Matt Fitzpatrick, Cameron Young, Xander Schauffele) mit 9:2. 

Simulator mit gigantischer Leinwand

Zur Erinnerung: Bei der TGL treten sechs Teams in einer hochmodernen Tragluft-Arena, dem SoFi Center in Palm Beach Gardens, Florida, gegeneinander an. Ein virtueller, hochtechnologischer Wettbewerb. Gespielt wird in einer sogenannten ScreenZone, einem riesigen Simulator mit gigantischer Leinwand, und einer beweglichen GreenZone fürs Chippen und Putten. Der Spielbereich hat etwa die Größe eines Fußballfelds. Die Gesamtfläche der Arena: 250.000 Quadratmeter. Die Ränge bieten Plätze für 1.500 Fans. 

Die wichtigsten Erkenntnisse nach dem ersten Spieltag? Hier kommen fünf: 

1) Die Eröffnung war ein Erfolg

Oft ist es ja so: Je größer die Erwartungen, desto gefährlicher die Fallhöhe. Der TGL-Start allerdings hat, so der einhellige Tenor von Spielern, Fans und Medien, begeistert. Die Eröffnung war ein Erfolg – auch ohne die ganz große sportliche Spannung, denn dafür waren Aberg & Co. an diesem Abend zu stark. Der Schlagabtausch der Stars war knackig (mehr dazu unter Punkt zwei), die Atmosphäre pulsierend. Klar, bei der Premiere schauen besonders viele Menschen besonders genau hin. Möglich, dass die Begeisterung in den kommenden Wochen etwas nachlässt. Nächste Woche, am 14. Januar, allerdings gewiss noch nicht. Dann trifft Tiger Woods mit seinem Team „Jupiter Links GC“ auf den Los Angeles Golf Club mit Collin Morikawa, Justin Rose, Tommy Fleetwood und Sahith Theegala. 

2) Die Shot-Clock – eine Bereicherung

Bei der TGL geht’s vor allem darum, den Golfsport modern, innovativ, telegen und tauglich für die sozialen Medien zu präsentieren. Dafür ist die Shot-Clock fantastisch. Sie hält das Tempo hoch, garantiert maximal 40 Sekunden Pausen zwischen den Aktionen. Kaum Zeit zum Durchatmen also, erst recht nicht für Langeweile. Ist die Uhr bei 15 verbleibenden Sekunden angelangt, pulsiert ein Herzschlag-Sound durch die Arena und wird lauter, je weiter die Zeit heruntertickt. Würde man sich zuweilen auch auf der Tour wünschen. 
 

Im Video: Die Highlights des TGL-Auftakts

 

3) Teilweise spektakuläre Bahnen

Eines war der Auftakt gewiss nicht: eintönig. Dafür waren die Bahnen zu spektakulär, zu abwechslungsreich und zu intelligent gestaltet. Das letzte Loch zum Beispiel, das in eine Wüstenlandschaft eingebettet wurde und den Spielern verschiedene Optionen bot: die Risiko-Variante, um das Grün des Par-5 mit zwei Schlägen zu erreichen, oder der sichere Weg mit einem Schlag mehr. Auf anderen Bahnen gab es teilweise sogar drei Möglichkeiten, vom Tee zu agieren. Ebenfalls spektakulär: die Technik! Das sich drehende Grün, unter dem sich rund 600 Platten befinden, die die Neigung der Putt-Flächen bei jedem Loch verändern, ist bisher einmalig. Und sowohl für die Fans zuhause an den Bildschirmen (rund eine Million Menschen schauten live zu bei ESPN) als auch für die Zuschauer in der Halle eindrucksvoll. 

4) Eine Atmosphäre wie bei der Darts-WM

Zugegeben: Ganz so ungesittet wie im berühmtem Londoner „Ally Pally“ ging es im SoFi Center doch nicht zu. Allerdings: Es war laut in der Halle. Ein Stadionsprecher gröhlte nach den Schlägen ins Mikrofon. Die Fans feierten jeden starken Abschlag und jeden versenkten Putt, einige tanzten auf den Rängen. Tiger Woods, weißer Hoodie und passende Cap, und Rory McIlroy wurden immer wieder auf den Riesenleinwänden eingeblendet. Zwischendurch analysierten sie für die Fans zuhause und in der Halle das Geschehen. Und: Die Konversationen der Spieler untereinander wurden für alle hörbar übertragen – sehr unterhaltsam! 

5) Ludvig Aberg – der beste Mann am ersten Tag

Kein Zweifel: Ludvig Aberg war der Star des ersten Spieltags. Er traf die meisten Fairways und puttete am besten. Am ersten Loch versenkte er seinen Ball direkt zum Birdie. Eine Überraschung ist das eher nicht. Aberg war einer der Spieler der vergangenen Saison. Sein Name fällt oft, wenn es um die Frage geht, wer in diesem Jahr die großen Titel gewinnt. 2025 könnte sein Jahr werden. Und die TGL der ideale Auftakt dafür.