DGL 2023

Wannsee siegt erneut


28. Mai 2023 , Christopher Tiess


Mit seiner 66 (-6) trug Nils Dobrunz elementar zum Spieltagsieg seines G&LC Berlin-Wannsee bei.
Mit seiner 66 (-6) trug Nils Dobrunz elementar zum Spieltagsieg seines G&LC Berlin-Wannsee bei. | © DGV/ Tiess

Mit einer überragenden dritten Wertungsrunde ziehen die Herren des G&LC Berlin-Wannsee am GC Hubbelrath und den Führenden vom Hamburger GC vorbei und holen am zweiten DGL-Spieltag erneut die vollen fünf Punkte. Auch der Rest der Tabelle ist ein Ebenbild von Spieltag eins.

Wiesbaden. Der zweite Spieltag der Deutschen Golf Liga sponsored by All4Golf ist Geschichte - und zwar eine spannende. Denn die am Sonntag ausgespielte dritte Wertungsrunde zeigte erneut, wie dicht das Leistungsniveau der Top-Mannschaften in der Ligagruppe Nord derzeit ist. Nach einer erstklassigen Vorstellung des Hamburger GC am Samstag, war es das ganze Wochenende über auch der GC Hubbelrath, der seine Finger immer wieder an den vollen fünf Punkten hatte. Doch am Ende sollte es mal wieder das Team vom Wannsee sein, das den Spieltagsieg holte.

Wannsee ohne Sonntags-Streicher

Wie stark die Performance der Hauptstädter war, zeigt sich bereits in diesem Detail: Als einziges Team der Ligagruppe blieb Wannsee an diesem Sonntag ohne Streicher. Und trotzdem verbuchten die Berliner mit fünf Schlägen unter Par das beste Mannschaftsergebnis der dritten Wertungsrunde. Allen voran war es der spät gestartete Nils Dobrunz, der mit seiner 66 (-6) den Laden „hinten“ dicht hielt. Und mit ihm schlugen gleich drei weitere Wannsee-Herren den Standard des anspruchsvollen Westplatzes im Berliner GC Stolper Heide.

So schliesst Wannsee den Spieltag mit einem Gesamtergebnis von Even Par ab. Auch der Hamburger GC kann da nicht mithalten. Dabei starteten die Norddeutschen aus der Führung heraus in die entscheidende Einzel-Runde und hatten mit Tiger Christensen und Anton Albers sogar zwei US College-Spieler mit im Aufgebot. Ohne Streichergebnis hätte ihr Team-Score jedoch sogar bei 14 Schlägen über Par gelegen - also 19 Zähler Differenz. So gravierend war die Übermacht vom Wannsee. 

Dank der beiden quasi frei einsetzbaren Streicher für die Einzeln, korrigiert sich der Score der Hamburger auf +8. Doch es bleibt eine Lücke, die zu groß ist, um sich überbrücken zu lassen. Und am Ende muss sich der Hamburger GC mit einem Gesamtergebnis von vier Schlägen über Par sowie abermals vier Punkten zufriedengeben. 

Hösel mit kleinem Erfolg

Den dritten Rang holen sich die Herren des GC Hubbelrath mit einem Gesamtergebnis von sieben Schlägen über Par. Dabei sah es lange nach mehr aus - und Peer Wernicke sowie Christian Hellwig befeuerten die Hoffnungen der Westdeutschen mit ihren tiefen Scores von jeweils 68 Schlägen (-4). Es stellte sich heraus: Die vielen späten Schlagverluste vom Vortag forderten dann eben doch noch ihren Tribut.

Und so wie am ersten Spieltag, geht auch dieses Mal der vierte Platz an den GC Hösel. Mit +29 Zählern steht das zweite Rheinland-Team dort ziemlich allein auf weiter Flur - und auch die starke 66 (-6) von Tim Bertenbreiter kann daran nichts ändern. Dennoch dürften die Höseler nicht ganz unzufrieden zurückreisen, denn im Kampf um den Klassenerhalt konnten sie einen weiteren sehr wertvollen Punkt gut machen. 

Es gibt allerdings auch Leidtragende dieses zumindest kleinen Höseler Erfolgserlebnisses. Und das sind ausgerechnet die hiesigen Gastgeber vom Berliner GC Stolper Heide. Auch auf ihrem heimischen Platz blieb den Aufsteigern nur die rote Laterne. Mit insgesamt 50 Schlägen über Par klafft eine schmerzhafte Lücke zu den Tabellennachbarn. 

Wannsee geht Schritt für Schritt

Und während sich der eine Berliner Club einer wachsenden Abstiegsgefahr gegenüber sieht, sind die Herren des G&LC Berlin-Wannsee auf dem besten Weg, erneut ihr Ticket zum Final Four zu lösen. Wannsee-Coach Felix Katzy zieht ein Fazit aus dem Spieltag: „Wir sind natürlich mehr als glücklich, dass wir den Spieltag noch drehen konnten. Wir haben durch die Bank weg gut gespielt und hatten dazu noch ein kleines bisschen Glück, dass uns Hamburg und Hubbelrath entgegengekommen sind.“

Auf die Frage hin, ob die Nähe zu den Stadtnachbarn eine Hilfe war, sagt der ehemalige Playing Pro: „Ja, die Nähe zu Stolper Heide hilft, im Frühling konnten wir hier ein paar Runden spielen. Trotzdem ist es stark, wie tief die Spieler vorne spielen und wie sich die Spieler hinten zusammenreißen und wir als Team heute -5 mit allen acht Ergebnissen spielen und somit zwei Einzel vom Samstag streichen können.“ 

Auch die starke Leistung seines Schlussspielers Nils Dobrunz weiß Katzy zu würdigen: „Ich denke, wenige Golfer sind mental besser aufgestellt als Nils. Die Qualität seiner Golfschläge plus dieses starke Mind-Set machen ihn zu einem der besten Golfer, die ich kenne.“ Dennoch bleibt Katzy bei seinem weiteren Saisonausblick auf dem Boden und ändert das Saisonziel der schlichten Final-Four-Teilnahme nicht. Er sagt: „Die fünf Bundesliga-Spieltage und das Final Four sind zwei unterschiedliche Turniere. Wir gehen das Schritt für Schritt an.“