DM AK 50

Kölker und Sachs führen vor den Meistern


20. Mai 2023 , Christopher Tiess


Stefan Sachs führt das Feld der AK 50 Senioren. Bislang blieb er in beiden Turnierrunden unter Par.
Stefan Sachs führt das Feld der AK 50 Senioren. Bislang blieb er in beiden Turnierrunden unter Par. | © Archivbild: DGV/ Tiess

Am zweiten Turniertag der Deutschen Meisterschaften AK 50 können Alexandra Kölker und Stefan Sachs ihre Führung erfolgreich verteidigen. Die amtierenden Meister Silvia Wilms und Martin Birkholz stehen auf Platz zwei.

Die Deutschen Meisterschaften der AK 50 sind im vollen Gange: die zweite von drei Turnierrunden ist gespielt worden. Bei den früh gestarteten Damen festigt sich der in Runde eins begonnene Trend: die führende Alexandra Kölker (GC Bergisch Land) kann ihren Vorsprung von drei auf sechs Schläge ausbauen. Nach ihrer Eröffnungsrunde mit 73 Schlägen (+1) brachte sie am Moving Day eine 74 (+2) ins Clubhaus und steht damit bei insgesamt 147 Zählern (+3). 

Der frühe Vogel fängt den Wurm

Das Verfolger-Trio hat sich allerdings aufgelöst und lediglich Britta Schneider (GC Neuhof) kann sich auf einer Treppchen-Platzierung halten. Die Hessin liegt mit ihrer 79 (+7) schlaggleich mit Sibylle Gabler (G&LC Berlin-Wannsee) auf dem geteilten dritten Rang - beide haben 155 Schläge (+11) auf dem Konto. Dafür hat die amtierende Meisterin Silvia Wilms (Münchener GC) ihre Chance genutzt und spielt sich mit einer 73 (+1) auf den zweiten Platz vor. Für das Turnier steht sie nun bei 153 Schlägen (+9).

Wilms resümiert: „In der ersten Runde bin ich erst 13:00 Uhr auf die Runde gegangen - das ist nicht so meine favorisierte Startzeit. Da bin ich nicht gut ins Spiel reingekommen. Ich hatte mit meiner Konzentration zu kämpfen und das hat zu Fehlentscheidungen geführt. Ich hatte wirklich einige Probleme mit dem Wind und meiner Schlägerwahl.  Für heute hab ich mir dann vorgenommen, so gut wie möglich zu spielen. Vor allem mit mehr Struktur. Ich wollte das beste Golf spielen, was ging und das ist mir gut gelungen. An Platzierungen habe ich dabei aber nicht so sehr gedacht - nur, das wir ja noch zwei Runden gehen und es noch viel passieren kann. Und der Start heute um 8:10 Uhr war auch gut für mich.“

An die bevorstehenden Finalrunde geht Wilms entspannt ran: „Ich muss sagen, die Grüns sind sehr anspruchsvoll und sehr gut. So schnelle Grüns hatte ich diese Saison noch nicht. Ich hab mir also vorgenommen, meinen Plan weiter durchzuziehen und mit Selbstbewusstsein ranzugehen. Ich will gute Schläge machen und dann schauen wir mal, was passiert.“

Kölker setzt auf Kontrolle

Alexandra Kölker, die erstmalig von der Spitzenposition in ein Einzel-Finale startet, meint zu ihrer Zielstellung: „Naja, ich kann nicht sagen: ich reise an und will gewinnen, denn auf das Spiel der anderen habe ich ja keinen Einfluss. Ich will nur für mein Können gut scoren. Und mein Wunsch für dieses Jahr ist, dass ich mich nochmal für die Team-EM qualifiziere. Denn das ist ein tolles Event. Wir sind ja ein großer Kader und eine gute Platzierung in der Deutschen Meisterschaft und der IAM AK 50 sind da ein guter Grundstein für eine Nominierung.

Wenn man ein oder zwei Schläge über Par spielt, kann man nur zufrieden sein. Es klappt ja nicht immer alles, aber ich bin super zufrieden. Ich habe mir einen Plan gemacht und den konnte ich auch durchziehen. Wir sind in NRW ja nicht gerade viel Wind gewöhnt - daher finde ich meine bisherigen Ergebnisse sogar nochmal ein Stück besser.“

Zur Turnieranlage und zur Finalrunde sagt die Führende: „Den Platz hier auf der Wendlohe habe ich das erste Mal gespielt. Hier sind viele Doglegs und man muss den Ball daher mit Köpfchen platzieren, um einen guten Schlag ins Grün zu haben. Ich mag ja gerade Bahnen, so wie zuhause. Die Anlage hier ist also schon eine große Herausforderung für mich. Der Pflegezustand ist aber sehr gut. Und die Grüns sind auch richtig gut und sehr schnell. Trotz des Wassers und der Aus-Grenzen habe ich noch keinen Ball verloren - das hilft natürlich.“

Und Kölker ergänzt: „Ansonsten habe ich versucht, langweiliges Golf zu spielen, damit ich den Ball im Spiel halte. Ich weiß nicht, wie ich morgen spiele und ich habe in einer Einzel-DM auch noch nicht geführt. Ich möchte vor allem eine anständige Runde spielen und dann Schritt für Schritt vorgehen. Ich hoffe, das gelingt. Bislang hatte ich auch wirklich tolle Flights - und die gute Gesellschaft trägt einen natürlich auch.“

Sachs kontert Birkholz

Auch bei den Herren kann der bisherige führende Stefan Sachs (GC Kassel-Wilhelmshöhe) seine Spitzenposition verteidigen. Denn dem amtierenden Meister Martin Birkholz (GSV Düsseldorf) gelang es zwar, in seiner zweiten Runde zwei Schläge unter Par bleiben konnte (70; -2). Stefan Sachs allerdings konterte das Spiel des Serienmeisters mit einer eigenen 68 (-4). Dabei zündete der Hesse auf den Front Nine ein regelrechtes Feuerwerk und spielte innerhalb von acht Bahnen gleich sechs Birdies.

Wohl gemerkt: die beiden Spitzenspieler waren gemeinsam mit dem ebenfalls sehr starken Marc Mazur unterwegs, der inzwischen ein Clubkollege von Birkholz ist. Alle drei starteten an diesem zweiten Turniertag von Tee 10. Sachs steht für das Turnier mit 139 Schlägen (-5) an der Spitze. Birkholz folgt mit 142 (-2) auf dem zweiten Rang. Marc Mazur belegt nach Runden mit 73 und 72 Schlägen den dritten Rang und steht bei 145 Zählern (+1). 

Stefan Sachs, dessen Turnierziel vor allem darin liegt, sich abermals für den Senioren-Nationalkader zu empfehlen, zieht ein Zwischenfazit: „Ich bin sehr glücklich über eine so gute Runde. Das war heute wie von einer anderen Welt. Wobei es nach hinten raus schon immer schwerer wurde und dann das Doppelbogey am Ende. Ich bin aber nicht frustriert deswegen, sondern liege völlig über meinen eigenen Erwartungen und freue mich sehr.“ 

Motivation Nationalkader

Über die starken Mitspieler im Flight sagt Sachs: „Ja, Martin Birkholz und Marc Mazur - das sind schon die Besten. Und ich unterschreibe das jederzeit: wenn Martin seinen sechsten und siebten Gang einlegt, kommt da keiner ran. Trotz waren die Jungs aber sehr unterstützend und es sind ja inzwischen auch gute alte Freunde.“ Zur morgigen Finalrunde sagt Sachs: „Der Platz ist schon genau so, dass ich weiß, wie ich den Ball spielen muss. Und das würde ich morgen gerne machen. Vom Abschlag schön platzieren und vom Fairway aus sauber ins Grün. Schlag für Schlag.“ 

Und der Hesse schliesst ab: „Eine Par-Runde wäre toll - vielleicht auch ein bisschen besser. Martin kann jederzeit Fünf unter oder Sieben unter spielen. Daher denke ich: was als Platzierung rauskommt, ist zweitrangig. Ich will einfach nur gut spielen.“ Bemerkenswert ist zudem das bisherige Abschneiden des Altmeisters Christian Domin (Hamburger GC). Der AK 65 Spieler befindet sich mit 146 Schlägen (+2) auf Rang vier und hat eine realistische Medaillenchance. 

Der Falkensteiner Routinier sagt: „Ich fühle mich wohl hier auf der Anlage - ich kenne die Wendlohe ja schon lange. Für diese Jahresverhältnisse ist der Platz übrigens in einem sehr guten Zustand. Aber wir haben es natürlich windig. Das Bogey heute zum Abschluss hätte nicht unbedingt sein müssen, aber so ist es. Insgesamt muss ich sagen, ich fühle mich wohl. Und ich fahre nicht hierher, um den Cut zu machen. Ich möchte schon gerne vorne mitmischen. Platz drei ist ja nur einen Schlag entfernt - und das wäre schon schön. Ich werde jedenfalls auf Medaille spielen.“

Hole-in-One am Eröffnungstag

Ebenfalls bemerkenswert ist ein ganz besonderer Schlag von Nicole Liedtke (Internationaler GC Mergelhof). Bereits in ihrer Eröffnungsrunde gelang ihr an Bahn vier ein Hole-in-One. Sie spielte die 133 Meter lange Bahn mit einem Sechser-Eisen.

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