DGL 2023

Alles auf Start für die Nord-Herren


28. April 2023 , Christopher Tiess


Zurück in die Zukunft: Die Herren des GC Hubbelrath wollen an den Erfolg vergangener Tage anknüpfen.
Zurück in die Zukunft: Die Herren des GC Hubbelrath wollen an den Erfolg vergangener Tage anknüpfen. | © DGV/ Tiess

Der Saisonstart der Deutschen Golf Liga presented by All4Golf rückt immer näher. Auch die Herren der Ligagruppe Nord sind bereits in den Startlöchern.

Hamburger GC

Die amtierenden Mannschaftsmeister gehen quasi mit ihrem Meisterkader in die Saison. Tatsächlich gibt es für Coach Matthias Boje keinen einzigen Abgang zu verschmerzen. Dafür gestalten sich allerdings auch die Zugänge übersichtlich: Routinier Yannik Emmert ist re-amateurisiert und steht wieder zur Verfügung, ohne dass damit der eine Pro-Platz des Teams besetzt ist. Denn mit Sebastian Sliwka und Niklas Adank stehen noch zwei weitere Hanseaten im Profilager. Die Aufstellung will also wohl überlegt sein.

Mit ihrer hohen Konstanz können sich die Hamburger darauf verlegen, die generellen Stärken des Teams weiter zu bedienen: Teamgeist und mannschaftliche Geschlossenheit sind für die Hamburger absolut verlässliche Grundpfeiler. Zur Saisonvorbereitung waren die Elbstädter Ende März im Trainingslehrgang im türkischen Belek, mit dem Schwerpunkt „Turnier-ready“ zu werden. Nicht mit dabei waren die US-College-Spieler, allerdings befinden die sich ohnehin bereits im vollen Turniermodus.

Angesprochen auf die Schwächen des Teams, sagt Kapitän Christian Niemietz: „Es gibt keine allgemeinen Schwächen im Team. Unser Trainerteam um Matthias Boje arbeitet individuell mit den einzelnen Spielern im technischen und mentalen Bereich, um die Potenziale auszuschöpfen.“ Und er ergänzt mit Blick auf das Saisonziel: „Als Titelverteidiger ist unser Zielsetzung natürlich erstmal wieder die Teilnahme am Final Four. Tatsächlich treibt das Erlebnis ‚Final Four‘ das gesamte Team jederzeit an – selbst im täglichen Training.“

Kader:

Sebastian Sliwka (Pro), Niklas Adank (Pro), Anton Albers, Yannik Emmert, Philipp Westermann, Michael Thannhäuser, Connor Engelmohr, Max Brückner, Lucas Liebig, Constantin Mons, Lukas Kahl, Bo Rehder, Max Filitz, Carl Anton Kolloss, Jannik Mannssen, Tiger Christensen

G&LC Berlin-Wannsee

Mit Veränderungen im Detail gehen die Herren vom Wannsee in die neue Saison. Hannes Hilburger ist Pro geworden, sodass die Berliner mit ihm und Philipp Mejow nun zwei Playing Pros haben, von denen aber jeweils nur einer aufteen kann. Aus dem eigenen Nachwuchs ist mit diesem Jahr Arthur Akpinar dazu gekommen. Bereits im letztem Jahr kamen Henrik Koglin und Muye Wang zum Kader. Mit Timotej  „Tim“ Formanek ist zudem ein Spieler von außen hinzugekommen. Der tschechische Nationalspieler war sich zwar schon im letzten Jahr mit dem G&LC Berlin-Wannsee handelseinig, ist ab erst seit diesem Jahr spielberechtigt. 

Pure Konstanz gibt es bei den Coaches: Felix Katzy und Co-Trainer Philipp Mejow gehen als Trainer-Team nun bereits in ihr drittes Jahr. Dabei bauen Sie weiter auf den guten Team-Spirit und Zusammenhalt. Die Mannschaft war im März im Trainingslager in Portugal. Kurz vor der DGL-Saison steht zudem als letzte Vorbereitung die Landesmeisterschaft an – eine gute Gelegenheit, um Wettkampfpraxis aufzubauen. Zum Saisonziel sagt Sportdirektorin Miriam Hiller: „Seit 2016 spielen unsere Herren durchgängig in der 1. Bundesliga. Wir waren sehr happy, dass sie im letzten Jahr erstmalig das Final Four erreicht haben. Und genau dieses Erreichen des Final Four würden wir gern direkt nochmal schaffen.“

Das Team 2023 ist fast das gleiche wie in 2022:

Philipp Mejow (Pro), Hannes Hilburger (Pro), Nils Dobrunz, Maximilian Wojciechowski, Morris Schiefner, Timotej Formanek, Nikolai Schaffrath, Phillip Konnikov, Maik Süßbier, Finn Quade, Max Fischer, Dean Berninger, Arthur Akpinar, Constantin Meier, Lennart Müller-Atzerodt, John Mecheril, Henrik Koglin, Dennis Marc Neuerburg, Muye Wang

GC Hubbelrath

Mit einem großen Kader gehen die Herren des GC Hubbelrath in die neue Saison. Und sie fordern Wiedergutmachung – vor allem von sich selbst. Denn nachdem die Düsseldorfer die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Jahr 2021 per sensationellem Comeback gewannen, haben sie in der Saison 2022 beinahe schon ebenso sensationell die Qualifikation zum Final Four verpasst. Genau dieses Final Four ist für diese Saison aber das ausgegebene Ziel.

Abgänge musste der Kader von Coach Roland Becker nicht verkraften. Dafür kommen Lino Zufall-Gödicke vom Club zur Vahr sowie Gianni (Gianbattista) Perilli vom GC Bergisch Land an den Sandberg. Der junge Perilli macht einen sehr engagierten Eindruck und erste Turniererfolge lassen Beckers Herz höher schlagen. Insgesamt arbeitet der Trainer auf einen konzentrierten Kader hin, der seine Leistung abrufen kann. Ihm ist anzumerken: das abrupte Saisonende 2022 trägt noch immer nach. Damit die Rheinländer die Qualifikation zu den Playoffs dieses Mal schaffen, haben sie zwei Trainingslager absolviert: zunächst wurde für eine Woche das Golf-Mekka Belek mit seinen hervorragenden Spielbedingungen angesteuert. Und beim zweiten Camp haben sich die Hubbelrather für drei Tage auf dem heimischen Platz verabredet.

Der Kader:

Tim Bombosch (Pro), Cedric Otten, Christian Hellwig, Julian Baumeister, Fredrik Flick, Sven Haferkamp, Jack Halleck, Max Herter (war lange verletzt), Niklas Jakobi, Moritz Krug, Julius Lange, Johannes Lube, Laurenz Meifels, Luis Obiols, Florian Schmiedel, Enno Schwabe, Frederick Strünker, Joseph Suh, Ferdinand Weber, Max Wilms, Peer Wernicke

Auf dem Papier sind zudem auch die folgenden Leistungsträger dabei, auch wenn deren Prioritäten nachvollziehbarer Weise auf den Profi-Turnierkalendern liegen: Nicolai von Dellingshausen (Pro), Max Kieffer (Pro), Max Mehles (Pro), Max Rottluff (Pro)

GC Hösel

Nur wenige Kilometer von Hubbelrath entfernt, sind die Nachbarn des GC Hösel zu Hause. Deren Coach David Hahn kann für die neue Saison auf mehrere Neuzugänge bauen: Paul Borowski (aus der eigenen Jugend), Tom Westenberger (Marienburger GC), der Deutsche Jugendmeister 2020 Thomas Georg Schmidt (GC Bergisch Land) sowie Alexis-André Kasum (GC Burghausen). Aus dem Kader verabschiedet hat sich Christoph Rösen.

Die Strategie der Höseler beschreibt der Trainer wie folgt: „Uns ist immer wichtig, dass wir eigene Gewächse in die Clubmannschaft integrieren. Paul ist im letzten Jahr eine tolle Entwicklung durchgangen und hatte auch schon seinen ersten DGL-Einsatz in Hannover. Mit dieser Saison ist er nun fest im Kader. Alexis spielt noch im Jugendbereich (AK 18). Er ist sehr zielstrebig und fokussiert. Nach seinem Abi will er sich komplett auf den Golfsport konzentrieren und wir wollen ihn dabei unterstützen. Tom und Thomas sind im Grunde ja schon bekannte Namen und wir freuen uns sehr, dass die beiden unseren Kader unterstützen.“

Insgesamt können die Höseler auf eine ausgewogene Mannschaft bauen. Denn aktuell ist die Mischung so, dass jeder jeden unterstützen kann. So steht ein Jannik de Bruyn stets mit seinem Wissen zur Verfügung und die jungen Spieler nehmen seine Tipps und Erfahrungen dankbar auf. Gerade das ist für David Hahn ein tolles Bild. Und der Coach ergänzt: „Wenn die Collegespieler bei uns sind, sieht man: deren Niveau im Training ist sehr hoch. Davon können alle im Kader profitieren. Zudem haben wir die erfahrenen AK30er, die im letzten Jahr den Meistertitel geholt haben. Dazu noch unsere Nachwuchsspieler – das ist ein toller Mix.“

Die Motivation des zweiten rheinländischen Teams ist hoch und Hahn sagt: „ Wir blicken mit großer Zuversicht darauf, unsere Ziele erreichen zu können. Unsere Trainings-Schwerpunkte waren das Spiel vom Tee. Hier wollen wir uns mehr Chancen erarbeiten. Und aktuell legen wir großes Augenmerk auf das Putten, denn die Qualität der Grüns wird ja langsam besser. Und dann heißt es spielen, spielen spielen. Wir haben den Winter über durchtrainiert. Wir waren häufig auf dem Platz und haben auch Freundschaftsspiele absolviert, um in den Wettkampfmodus zu kommen.“

Die Devise des GC Hösel ist klar definiert: „Unser Ziel ist in jedem Fall, ins Final Four zu kommen. Das letzte Mal waren wir 2019 dort und wenn man das mal erleben durfte, will man da unbedingt wieder hin.“

Der Kader:

Jannik de Bruyn (Pro), Jonas Baumgartner, Tim Bertenbreiter, Tim Tillmanns, Laurenz Schiergen, Thomas Georg Schmidt, Philipp Pakosch, Tom Westenberger, Julian Kiessling, Alexander Hoerner, Ulrich Holschbach, Marcel Zillekens, Marcus Toennessen, Paul Borowski, Alexis Kasum, Yannick Sieben, Leon Kalaitzidis, Michael Blömacher, Nick Spillmann

Berliner GC Stolper Heide

Bei den Aufsteigern hat es zu allererst einen Wechsel auf der Trainerposition gegeben. Maximilian Tscherner, der bereits seit einigen Jahren beim Berliner GC Stolper Heide arbeitet, übernahm Ende Oktober 2022 die Verantwortung für die Herrenmannschaft und den männlichen Jugendbereich. Für die Premierensaison in der 1. Bundesliga kann er auf eine starke Stamm-Mannschaft setzen, die lediglich den Abgang von Luis Büch verkraften muss - der ist nämlich nach St. Leon Rot gewechselt. Dafür ist der polnische Nationalspieler Konrad Bargenda nach Stolpe gekommen. Zudem zog Eric Göldner vom Berliner GC Gatow in den Berliner Norden. Mit Julian Schwarz und Lasse Kieper holte Coach Tscherner zudem zwei Talente aus der eigenen Jugend in die Clubmannschaft.

Dass die vor ihm liegende Aufgabe nicht einfach ist, weiß der Stolper Trainer. Tscherner sagt: „Wie allen Aufsteigern, ist auch uns bewusst, dass wir nur um den Klassenerhalt kämpfen. Daher ist das klare Ziel, auf Platz drei oder vier zu landen. Davon abgesehen ist sich jeder im Team im Klaren, dass wir das Potential haben, ins Final Four zu kommen. Langfristig wollen wir uns in der ersten Bundesliga etablieren, denn genau dahin gehört unser Team.“

Als Stärken seines Teams sieht Tscherner insbesondere das Ball Striking sowie die beinahe schon traditionelle Fähigkeit der Stolper Spieler, tiefe Scores abzuliefern. Und der Trainer ergänzt: „Im letzten Jahr ist der Knoten geplatzt und aus den Einzelspielern hat sich ein Team entwickelt. Dieser Ehrgeiz, für jeden im Team tief zu gehen, zeichnet uns seitdem aus. Daher würde ich sagen, dass unsere größte Schwäche der letzten Jahre, nämlich der fehlende Teamgedanke, mittlerweile unsere größte Stärke ist.“

Insgesamt steht die Stärkung des Kaders auch bei den Stolpern im Vordergrund. Gerade zum Saisonbeginn fehlen die spielstarken College-Studenten. Diese können erst zur Mitte der Saison zurückerwartet werden. Tscherner ist sich dessen bewusst und sagt: „Gerade die Vierer sind durch die fehlenden Jungs schwierig zu planen. Spielerisch arbeiten wir sehr stark an dem Spiel aus der Tee Box sowie dem Wedgen. Wenn diese beiden Bereiche besser werden, ist für das Team alles möglich.“

Was den Aufsteigern in die Karten spielt, sind die guten Indoor-Trainingsmöglichkeiten. Dadurch konnte das Team auch im Winter unter guten Bedingungen trainieren. Anfang April hat die Clubmannschaft dann eine intensive Trainingswoche absolviert. Da der Platz im Berliner GC Stolper Heide da bereits in einem sehr guten Zustand war, konnten die Newcomer auch am Kurzen Spiel schon intensiv feilen.

Folgende Spieler sind in diesem Jahr im Kader:

Timo Vahlenkamp (Pro), David Rauch, Marcel Rauch, Gustav Ordel, Lasse Bonig, Leon Heitz, Florian Schrödl, Florian Frie, Sebastian Bonk, Konrad Bargenda, Eric Göldner, Julian Schwarz, Lasse Kieper, Dominik Wolf, Dennis Müller