Plätze

So schön grün: Irlands Top Ten


17. März 2023 , Daniel Dillenburg


Gilt als Nummer eins Irlands: Ballybunion.
Gilt als Nummer eins Irlands: Ballybunion. | © Brendan Moran/R&A/R&A via Getty Images

Am 17. März ist St. Patrick’s Day und auch außerhalb Irlands wird dieser Tag inzwischen zelebriert. Auch wir schließen uns den Festivitäten an und feiern die zehn besten Plätze des golfverrückten Landes ab:

Ballybunion (Old)

Ballybunion, County Kerry

Wer nach Irland reist und nur einen Platz spielen kann, dann muss die Wahl auf den Old Course von Ballybunion fallen. Der achtmalige Major-Sieger Tom Watson sagte einst über das James-McKenna-Design aus 1893: „Wenn man zum ersten Mal auf Ballybunion spielt, könnte man meinen, dass das Golfspiel hier seinen Ursprung hat. Der Platz hat ein wildes Aussehen, das lange Gras, das die Dünen bedeckt, die sich auf dem gesamten Platz hin und her bewegen, macht ihn sehr einschüchternd... kurz gesagt, es ist ein Platz, auf dem viele Golfarchitekten leben und spielen sollten, bevor sie Golfplätze bauen. Ich halte ihn für einen echten Test für den Golfsport.“ Punkt.

Greenfee: 300 Euro
Designer: James McKenna

Rosapenna (St. Patrick’s)

Downings, County Donegal

Was lange währt, wird endlich gut. Dieses Sprichwort beschreibt die Entstehung des St. Patrick’s Links ziemlich treffend. Neun Jahre vergingen zwischen Rosapennas Erwerb des riesigen Stück Lands und der Eröffnung im Juli 2021. Die Corona-Pandemie war die letzte Hürde, die überwunden werden musste, ehe die Öffentlichkeit endlich in den Genuss des Lockdown-Projekts von Stardesigner Tom Doak kam. Zum Platz: Die Fairways von St. Patrick's haben eine wunderbare natürliche Ondulation. Wie es in St. Andrews der Fall ist, fühlt sich auch hier jede Runde neu an und das ist es, was St. Patrick's von fast allen anderen modernen Linksplätzen Irland abhebt.

Greenfee: 200 Euro
Designer: Tom Doak

Lahinch (Old)

Lahinch, County Clare

Ziegen laufen einem in Lahinch gerne über den Weg.
Ziegen laufen einem in Lahinch gerne über den Weg. | © Warren Little/Getty Images

 

Der Old Course von Lahinch hat alles, was man von einem Linkskurs erwartet. Er ist hügelig, bietet etliche Löcher am Wasser und bleibt auch aufgrund einiger blinder Schläge abwechslungsreich. Es ist fast schon ein Wunder, dass mehr als 100 Jahre seit seiner Entstehung vergehen mussten, ehe hier 2019 erstmal die Irish Open stattfand. Zur typisch irischen Atmosphäre auf dem von Old Tom Morris entworfenen Platz tragen nicht zuletzt die auf den Dünen grasenden Ziegen bei.

Greenfee: 275 Euro
Designer: Old Tom Morris

European Club

Brittas Bay, County Wicklow

Dieser 20-Löcher-Kurs ist ein Herzensprojekt von Pat Ruddy, der sich zwischen den Küstenorten Wicklow und Arklow austoben durfte. Deswegen auch die zwei extra Löcher 7A und 12a, beides kurze Par 3s, die einfach zu gut ins Gelände passten, als dass Ruddy drauf verzichten wollte. Der European Club bietet alles, was man sich von einem Linksplatz am Meer nur wünschen kann: hoch aufragende Dünen, salzige Luft, Wind, hohes Rough, Stechginster, tückische tiefe Bunker an jeder Ecke, blinde Schläge, optische Täuschungen und das Meer, das nicht nur sichtbar, sondern allgegenwärtig ist.

Greenfee: 250 Euro
Designer: Pat Ruddy

Portmarnock (Championship)

Portmarnock, County Dublin

War schon Austragungsort mehrerer Großevents: Portmarnock Golf Club.
War schon Austragungsort mehrerer Großevents: Portmarnock Golf Club. | © Luke Walker/R&A/R&A via Getty Images

 

Portmarnock ist nicht von Menschenhand geschaffen, sondern ein natürlicher Linksplatz, der als sehr fairer Test gilt. Mit Wasser auf drei Seiten ist der Platz dem Wind ausgeliefert. Da er in zwei Schleifen mit je neun Löchern angelegt ist, spielt man immer in verschiedene Richtungen. Der absolute Höhepunkt erwartet einen zum Abschluss der Runde. Die letzten fünf Löcher sind anspruchsvoll und einmalig zugleich. Die vielleicht größte Herausforderung aber die Grüns – vielleicht sogar das Aushängeschild des Championship Course. So schnelle und treue Puttingflächen sieht man nur selten. Nicht umsonst wurden hier bereits mehrere große Events wie der Walker Cup oder die Irish Open hier ausgetragen.

Greenfee: 300 Euro
Designer: William Pickeman

Waterville

Waterville, County Kerry

Waterville liegt im Golfmekka Südwestirland und gehört zu den beeindruckendsten Plätzen, die dieser berühmte Abschnitt des irischen Linkslands hervorbringt. 1973 entstand hier ein moderner Platz in einer besonderen Lage. Man ist umgeben vom Atlantik auf der einen und den Bergen von den Macgillycuddy’s Reeks auf der anderen Seite. Vor die hinteren neun Löcher bleiben in Erinnerung, mit dem Highlight auf dem 17. Abschlag, der einem einen wunderschönen Blick auf die umgebende Landschaft bietet. So pittoresk Waterville auch ist, so anspruchsvoll spielt er sich. Frust sollte auf dieser besonderen Runde aber hintenanstehen.

Greenfee: 300 Euro
Designer: Eddie Hackett

County Sligo (Championship)

Rosses Point, County Sligo

Wunderschönes Panorama mit Blick auf den Ben Bulben.
Wunderschönes Panorama mit Blick auf den Ben Bulben. | © Andrew Redington/Getty Images

 

Der 1894 gegründete County Sligo Golf Club am Rosses Point ist einer der ältesten Linksplätze Irlands. Harry Colt war hauptverantwortlich für die Gestaltung des Meisterschaftsplatzes, und Martin Hawtree hat den Club bei neueren Verbesserungen der Anlage beraten. Hier nahmen also zwei absolute Experten ihres Fachs das Originaldesign von George Combe in die Hand und entwickelten es sinnvoll weiter. Man hat hier das Gefühl, vom Meer umgeben zu sein, obwohl der flache Berg Ben Bulben eine faszinierende Kulisse für viele Löcher bildet. Nicht umsonst war diese Gegend eine große Inspiration für Irlands ersten Literaturnobelpreisträger William Butler Yeats.

Greenfee: 230 Euro
Designer: George Combe

County Louth

Drogheda, County Louth

Vielleicht besser bekannt unter dem Namen „Baltray“, findet man auf County Louth keine schwachen Löcher. Der in der Nähe von Dublin gelegene Platz zeichnet sich durch seine in alle Richtungen verlaufenden Löcher und die schöne Abwechslung aus. Zwar ist das Gelände nicht so einnehmend wie auf anderen irischen Linksplätzen. Am linkstypischen Panorama mit Dünen am Ozean mangelt es diesem kleinen Geheimtipp aber nicht. Und wer die komplette irische Erfahrung machen möchte, mietet sich für ein paar Nächte im Clubhaus ein und bekommt einen idealen Einblick in das Leben hier.

Greenfee: 220 Euro
Designer: Cecil Barcroft

Trump International Golf Links – Ireland

Doonbeg, County Clare

So stellen wir uns Strandurlaub in Irland vor.
So stellen wir uns Strandurlaub in Irland vor. | © Warren Little/Getty Images

 

Die Dünen von Doonbeg wurden bereits vor 120 Jahren für den Golfsport in Betracht gezogen, als Mitglieder des schottischen Black-Watch-Regiments einen Platz für einen Golfplatz suchten. Doch erst über ein Jahrhundert später schuf Greg Norman eine Anlage an diesem spektakulären Küstenabschnitt. 2014 übernahm die Trump Organization und heuerte Martin Hawtree für ein zwei Jahre andauerndes Redesign an. Die Dünen sind absolut riesig und bieten an den höheren Stellen wunderbare Ausblicke auf die Küste und die umliegende Landschaft. Der gesamte Platz ist anspruchsvoll und schön.

Greenfee: 200 Euro
Designer: Martin Hawtree

The Island

Donabate, County Dublin

Der Island Golf Club liegt nicht mehr auf einer Insel und hat sich seit den 1880er Jahren stark verändert, aber er ist nach wie vor einer der besten Linksplätze in Irland. Den weltweiten Ruhm wie sein Nachbar Portmarnock genießt er aber nicht. Gerne wird The Island als der beste Platz Irlands bezeichnet, von dem man noch nie gehört hat. Der nördlich von Dublin gelegene Kurs liegt auf einer Halbinsel mit wogenden Dünen, die zwischen Meer und Salzwiesen liegt. Bis zum Bau einer Straße im Jahr 1973 war diese Landzunge nur mit dem Boot zu erreichen. Den besonderen Charme konnte sich The Island bis heute bewahren.

Greenfee: 150 Euro
Designer: Fred W. Hawtree