Statistik

Deutsche Tour-Asse: Wer sticht heraus?


4. Januar 2023 , Thomas Fischbacher


Weitenjägerin, Kurzspiel-Ass und Co. – Chiara Noja, Caro Masson und Stephan Jäger
Weitenjägerin, Kurzspiel-Ass und Co. – Chiara Noja, Caro Masson und Stephan Jäger | © golfsupport.nl / LET

Wer überzeugt wo besonders? Wir werfen einen Blick in die Statistik und zeigen beeindruckende Zahlen der deutschen Athleten in den Teilbereichen des Spiels.

Golf-Deutschland kann sich aktuell sehr glücklich schätzen – und voller Freude auf das kommenden Golfjahr blicken. Denn das schwarz-rot-goldene Aufgebot auf den Touren weltweit ist zumindest in der Breite so stark wie nie. Bevor auch in diesem Jahr die Bälle wieder über die Fairways fliegen, werfen wir einen Blick in die Statistik und zeigen beeindruckende Zahlen in den Teilbereichen. Vom Tee bis zum Spiel auf den Grüns. Dabei haben wir uns auf die Ladies European Tour, die LPGA Tour sowie die DP World und PGA Tour konzentriert.

So jung – und schon so lang

Chiara Noja avancierte in Saudi-Arabien zur jüngsten Deutschen, die je ein Turnier der LET gewinnen konnte. Beim Blick in die Statistik verwundert es kaum, dass die 16-Jährige bereits derart reif aufspielt. Noja ist trotz jungen Alters extrem lang. So lang wie keine andere auf der Ladies European Tour (288,8 Yards, Platz eins Driving Distance). Auch Maria Fassi, die längste auf der LPGA Tour im vergangenen Jahr kann da nicht mithalten. Noja auf Twitter zum Thema Drive-Länge: "Meine Fairway-Finder-Distanz liegt bei 95 Prozent, also etwa 260 Yards im Flug und 290 Yards insgesamt. Aktuell möchte ich nicht viel schneller schwingen, da ich meine Kraft noch verbessern muss, bevor ich in Richtung 300 Yards gehe."
 


Ebenfalls vorne dabei: Matti Schmid, der aktuell mit 310,2 Yards als 32. fast unter den Top 30 längsten der aktuellen PGA-Tour-Saison rangiert. Erstaunlich beim so rhythmischen und eleganten Schwung des Oberpfälzers.

Was ist eigentlich dieses Rough?

Dass es wertvoller für das Gesamtergebnis ist, den Ball überdurchschnittlich weit zu schlagen als präzise, ist statistisch erwiesen. Dennoch beeindrucken die Zahlen dieser beiden Tour-Siegerinnen: Olivia Cowan musste im vergangenen Jahr auf der Ladies European Tour nur einen von fünf Abschlägen von jenseits des Fairways weiterspielen (79,94 Prozent). Kaum eine Spielerin ist auf der LET präziser vom Abschlag. Genauso imposant sind die 78,8 Prozent getroffener Fairways von Caroline Masson auf der LPGA Tour. 

Vier von fünf Grüns

Wer die Abschläge im Griff hat, der tut sich auch leichter, den folgenden Schlag auf dem Grün abzulegen. Insofern kommt es nicht so überraschend, dass wir auch in dieser Kategorie Noja und Masson hervorheben wollen. Zweitere schaffte es auf der Ladies European Tour, stolze 80 Prozent der Grüns (mit 90 Löchern in der Wertung vergleichsweise geringe Datenmenge) zu treffen. Auf der LPGA Tour kam die Solheim-Cup-Spielerin auf stolze 70,6 Prozent im vergangenen Jahr. Noja traf 2022 75,93 Prozent der Grüns. Auch Yannik Paul (DP World Tour) und Polly Mack (Epson Tour) knackten auf der DP World Tour die 70-Prozent-Marke. Paul kam auf 70,03 Prozent (Platz 19 in der Rangliste), Mack auf 74,3 Prozent (Platz 24 insgesamt).

Sandkönigin

Cowan, die im vergangenen Jahr in Indien ihren ersten LET-Pokal in Empfang nehmen durfte, ist nicht nur vom Abschlag aus unglaublich präzise, sondern auch beim Rettungsversuch aus dem Sand. Die Homburgerin legte in mehr als 63 Prozent der Fälle ihren Ball aus dem Bunker so nahe am Loch ab, dass nur noch ein Putt folgte. 
 


Der mit der feinen Pfote

Weit aus dem Fenster lehnen wir uns mit folgender Aussage wohl kaum: Auf Stephan Jägers Spiel um die Grüns ist ein Großteil der Golfer weltweit neidisch. Der PGA-Tour-Profi sticht nicht nur im nationalen Vergleich, sondern auch auf der PGA Tour heraus. Dort liegt er beständig unter den besten Zehn im Bereich Strokes Gained: Around the Green. Fakt ist: Der Münchener hat definitiv eine  feine Pfote bei Flop, Chip-and-Run und Co. 

Die besten Putter

Es war auch das Spiel auf den Grüns, das Marcel Schneider im vergangenen Jahr zu einigen Top-Ergebnissen geführt hat. Der 32-Jährige kam auf 28,61 Putts im Schnitt pro Runde und liegt in dieser Statistik auf Platz 21 (DP World Tour). Ebenfalls gut unterwegs: Sophia Popov (Strokes Gained: 0,28 | LPGA Tour) und Jäger (Strokes Gained: 0,38 | PGA Tour).