DMM AK 30

Hösel in der Quali vorne


9. September 2022 , Christopher Tiess


Spitzengolf mitten in der Stadt: Der altehrwürdige GK Braunschweig zeigt sich zu den DMM AK 30 in seinem besten Gewand. (Foto: Matthias Tschauder/ GK Braunschweig)
Spitzengolf mitten in der Stadt: Der altehrwürdige GK Braunschweig zeigt sich zu den DMM AK 30 in seinem besten Gewand. (Foto: Matthias Tschauder/ GK Braunschweig)

Die DMM AK 30 der Herren hat begonnen und Deutschlands beste Jungsenioren-Teams haben die erste Positionsbestimmung hinter sich: nach der Zählspiel-Qualifikation steht der GC Hösel an der Spitze der Tabelle. Wannsee folgt auf Platz zwei. Den dritten Rang teilen sich die amtierenden Meister vom Frankfurter GC mit den Gastgebern des GK Braunschweig.

Wiesbaden. Endlich! Die Zeit ist reif für eines der sportlich interessantesten Turniere der Saison: die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften AK 30 der Herren. Hochklassiger Golfsport liegt in der DNA dieses Turniers. In diesem Jahr sind die Jungsenioren zu Gast im GK Braunschweig. Der 1926 gegründete Club ist mit seinen nunmehr 36 Hektar Fläche einer der kleinsten 18-Loch-Plätze Deutschlands. Trotz der Boden-Abtretungen an Autobahn und Klinikum hat er sich seinen ursprünglichen Charakter genauso beibehalten, wie seine sportive Ausrichtung.

Enge Bahnen - schnelle Grüns

So erklärt Matthias Tschauder, Kapitän der Braunschweiger AK 30 Mannschaft, die Gastgeberrolle seines Clubs: „Der GK Braunschweig ist ja auf Sportlichkeit ausgerichtet und wir hatten großes Interesse an der Ausrichtung einer nationalen Meisterschaft. Wir haben uns über den Zuschlag denn auch sehr gefreut. Wir konnten das ganze Jahr über planen und haben alles daran gesetzt, hier auch mit eigener Mannschaft teilzunehmen. Für viele andere Teams ist das mitunter ein Problem, weil die Endausscheide so spät waren. Daher gab es wohl auch einige Absagen. Aber wir sind gut vorbereitet - als Mannschaft, als Club und als Platz.“ 

Und Tschauder ergänzt: „Wir sehen: dieses Turnier wird sehr ernstgenommen. St. Leon-Rot ist mit einer sehr sehr guten Mannschaft vertreten. Auch Wannsee, Valley, Hösel  - die sind alle sehr gut. Es gibt bestimmt vier oder fünf Teams, die den Frankfurtern das Leben schwer machen wollen.“ Zum Turnierplatz sagt der Braunschweiger: „Unsere Anlage wurde als Parkland-Platz gebaut. Sie ist sehr gut zugewachsen und hat wirklich enge Bahnen - da wird sich manch einer wundern. 

Zudem haben wir jetzt ziemlich schnelle Grüns - das wurde auch bei den kürzlich ausgespielten Clubmeisterschaften schon bemerkt. Wir sind einer der ältesten Plätze Deutschlands. Die Anlage ist aber trotzdem nicht einfach. Und auch wenn Raum bei uns sehr knapp ist, investieren wir immer wieder viel - so wie zuletzt in unser neues Clubhaus.“ Viel investiert hat auch das Team des Frankfurter GC. Die Hessen reisen als Titelverteidiger an - und nachdem sie im letzten Jahr das heiß ersehnte Triple zur Wirklichkeit machen konnten, wissen sie nur allzu gut: sie sind die Gejagten.

Gejagte Meister

So sagte der Frankfurter Kapitän Patrick O’Neill vor dem Turnier: „Unsere Erwartung ist, dass wir zum Favoritenkreis gehören. Man kann aber sicher nicht davon ausgehen, dass wir uns absetzen werden, denn Mannschaften wie SLR, Hösel, Stuttgart sind sehr stark - so wie jedes Jahr. Es ist zudem gut möglich, dass Braunschweig als Heimmannschaft ein gewisser Geheimfavorit ist. Ich will aber an diesen Mannschaften gar nichts festmachen. Wir werden so gut spielen, wie wir es können. 

Es ist natürlich klar, dass uns alle jagen werden. Aber wir sind sehr gut drauf und unsere Spieler sind hochmotiviert. Es gehört aber viel Glück dazu, um uns wieder durchsetzen zu können. Ein kleiner Wermutstropfen bei uns: Unser Nr. 1 Spieler Stefan Wiedergrün ist nicht mit dabei, denn er wird gerade Vater und wir wünschen ihm alles Gute dabei. Generell sind wir ein bisschen enttäuscht, dass bei so einem großen und wichtigen Turnier drei Mannschaften absagen. Ich kenne die Gründe natürlich nicht, aber es ist schade, dass das Feld nicht voll ist. Wir sind aber sehr gespannt und freuen uns sehr darauf zu spielen.“

Drei Tage - vier Runden

Die erste große Hürde hatten die Teams dabei gleich am ersten der drei Turniertage zu nehmen. Denn an diesem Tag findet die Zählspiel-Qualifikation statt. Nur die acht besten Mannschaften spielen in den darauffolgenden Matchplay-Runden tatsächlich um die Deutsche Meisterschaft. Als stärkstes Team tat sich heute der GC Hösel hervor. Mit einem Mannschaftsergebnis von sieben Schlägen über Par stehen die Rheinländer an der Spitze der Tabelle - und konnten dabei als einziges Team Unter-Par-Ergebnisse erzielen. Mit vier Zählern Abstand folgt ihnen das Team des G&LC Berlin-Wannsee (+11). 

Die Titelverteidiger aus Frankfurt folgen mit +14 Schlägen auf dem geteilten dritten Platz - schlaggleich mit den Gastgebern vom GK Braunschweig. Des Weiteren haben sich der amtierende Vizemeister GC St. Leon-Rot (+15), der GC Hamburg-Holm (+21), der GC Am Reichswald (+24) sowie der GC München Valley (+31) für den Flight A qualifiziert.

Am nun anstehenden zweiten Turniertag wird viel Golf gespielt, denn es finden gleich zwei Wertungsrunden statt. Beide werden im Lochspiel ausgetragen - über jeweils maximal neun Loch. Gespielt werden dabei jeweils ein Vierer sowie vier Einzel. Am dritten und letzten Turniertag werden ebenfalls ein Vierer sowie vier Einzel gespielt. Die Begegnungen um die Medaillenränge werden über maximal 18 Loch ausgetragen - alle weiteren Spiele finden über maximal neun Loch statt.