Team-WM Herren

Team-WM der Herren beginnt


30. August 2022 , Stefan Bluemer


Das Team (© DGV/stebl)
Das Team (© DGV/stebl)

Das National Team Germany ist vorbereitet. Von nun an geht es um jeden Schlag im Kampf um die möglichst beste Platzierung bei der Team-WM der Herren in Frankreich

Guyancourt/Frankreich – Nachdem die Damen bei der World Amateur Team Championship (WATC) an einem so unfassbar spannenden Finaltag die Bronzemedaille gewonnen haben, geht es ab Mittwoch, 31. August für die Herren um Bundestrainer Uli Eckhardt an gleicher Stelle um Ehre und Medaillen. Vier Runden Zählspiel, viermal eine echte Herausforderung für Jonas Baumgartner und Laurenz Schiergen, beide vom GC Hösel sowie Anton Albers vom Hamburger GC Falkenstein.

Die Atmosphäre ist bei den Deutschen in einer guten Balance zwischen konzentriert und ausgelassen. Beide Proberunden wurden intensiv genutzt, um sich mit den Besonderheiten der beiden Turnierplätze vertraut zu machen.

„Das sind zwei sehr coole und unterschiedliche Plätze. Ich freue mich auf die Herausforderung. Golf National wird sich etwas schwieriger spielen, aber ich glaube, uns liegen beide Plätze“, fasst Laurenz Schiergen seine Eindrücke zusammen.

Auch Anton Albers sieht gute Chancen: „Beide Plätze gefallen mir sehr gut. Sie sind sehr verschieden. Golf National ist ein sehr moderner Platz mit viel Wasser. Sehr anspruchsvoll, insbesondere, wenn es windig wird. Dann wird er sich deutlich schwieriger spielen als Saint-Nom. Der wiederum ist ein sehr schöner, traditioneller Platz. Ich denke, dass uns beide Plätze gut liegen werden und freue mich darauf, hier spielen zu dürfen.“

Jonas Baumgartner war nach der Proberunde auf Le Golf National ziemlich beeindruckt: „Das ist ein sehr besonderer Platz. Hier wurde der Ryder Cup gespielt. Das ist ein anspruchsvoller Platz. Die Fairways sind eng, es gibt viele Fahnenpositionen, die Grüns sind sehr tricky. Mit einer soliden Strategie hat man aber einige Chancen auf Birdies. Es macht einfach nur Spaß, den Platz zu spielen, den man sonst nur aus dem Fernsehen kennt. Saint-Nom ist anders. Dort werden wohl die besseren Scores gespielt. Man muss auf jeden Fall darauf achten, dass die Misses in den richtigen Spots sind.“

Bundestrainer Uli Eckhardt hat zwei Plätze mit ganz unterschiedlichen Charakteren gesehen: „Le Golf National ist ein Stadium Course, ausgelegt für viele Zuschauer. Das Design ist herausragend. Viele Wasserhindernisse sind vom Tee aus im Spiel. Man muss hier teils sehr genau sein. Auch die Schläge ins Grün muss man sehr genau planen. Gerade die Schlusslöcher sind eine Herausforderung, aber es macht auch wahnsinnig Spaß, hier zu spielen. Saint-Nom-La-Bretéche ist ein alter, ehrwürdiger Platz. Mir gefällt auch dieser Platz sehr gut. Teils sind die Grüns sehr klein, teils groß. Es gibt viel Slope auf den Grüns. Auf Saint-Nom kann man wohl nicht an einzelnen Löchern so sehr verunglücken wie auf Golf National. Es gibt schon viele Birdiechancen, aber es ist dennoch eine echte Herausforderung. Wenn man sieht, welche großen Namen dort bei Turnieren gewonnen haben, kann man schon fast sagen: Mehr Geschichte geht kaum. Es ist eine große Ehre, bei einer Weltmeisterschaft diese beide Plätze spielen zu dürfen.“

Alle zwei Jahre

Die von der International Golf Federation veranstalteten WATC finden in der Regel alle zwei Jahre statt. 2020 war die Austragung der Pandemie zum Opfer gefallen und bereits im kommenden Jahr wird es die nächste Auflage geben, um den Jahren mit Olympischen Spielen aus dem Weg zu gehen.

Im Oktober 2023 trifft sich die Golf-Welt in Dubai. 2025 wird Singapur Gastgeber sein, 2027 findet das große Turnier in Marokko statt.

Melderekord eingestellt

In diesem Jahr haben 72 Nationen für die Team-WM der Herren gemeldet. Dies ist eine Egalisierung des Melderekords von 2012, als in der Türkei gespielt wurde. Ab 2023 wird das Feld auf nur noch 36 Nationen begrenzt sein.

Neun Nationen haben seit 1958 an allen 32 Auflagen teilgenommen: Bermuda, Brasilien, Deutschland, Italien, Japan, Neuseeland, Schweden und die USA. Zusätzlich auch noch Großbritannien/Irland, wobei seit 2002 statt einer gemeinsamen Auswahl vier Teams getrennt spielen: England, Irland, Schottland und Wales.

Je Mannschaft kommen an jedem der vier Wettkampftage zwei von drei gespielten Scores in die Wertung.

Frankreich zum dritten Mal Gastgeber

Der französische Golfverband ist von 31. August bis 3. September 2022 Gastgeber der WATC der Herren, bei der es um die Eisenhower-Trophy geht.

Zum dritte Mal wird die Team-WM in Frankreich ausgetragen. 1994 hatten die USA auf Le Golf National den Titel gewonnen. Damals für die USA am Ball: Tiger Woods.

Titelverteidiger ist Dänemark. Die Skandinavier haben sich 2018 mit den beiden Hojgaards erstmals den Titel gesichert, nachdem sie 2012 knapp vor Deutschland Silber geholt hatten.

Gastgeber Frankreich hat 2010 seinen bislang einzigen Titel gewonnen. 2002 hatte die Grande Nation Silber gewonnen, Bronze ging 1992 und 2012 an die Mannschaft mit dem Hahn auf dem Shirt.

Starkes Feld

Vier Spieler aus dem Teilnehmerfeld haben an der diesjährigen U.S. Open im Country Club in Brookline, Massachusetts, teilgenommen. Austin Greaser (USA) kam am Ende auf Rang 61, während Michael Thorbjornsen (USA), Adrien Dumont de Chassart aus Belgien und der Japaner Keita Nakajima den Cut verpassten.

Auch bei The Open waren fünf der Stars von Morgen am Start. Bei der Jubiläumsauflage in St. Andrews kam der Italiener Philippo Celli als bester Amateur auf einen ganz beachtlichen 47.Platz. Aaron Jarvis an den Cayman Inseln belegte Rang 76 und auch der Engländer Sam Bairstow war auf Platz 81 im Cut. Keita Nakajima und Aldrich Potgeiter (Südafrika) hatten den Cut verpasst.

Nicht weniger als elf der aktuell 25 besten Spieler des World Amateur Golf Ranking sind bei dieser Team-WM in Frankreich am Start. Angeführt von Japaner Keita Nakajima, der bereits das zweite Jahr in Folge seinen Platz an der Spitze der Weltrangliste hält. Ludvig Aberg aus Schweden steht aktuell auf Rang drei, die drei US-Boys Gordon Sargent, Austin Greaser und Michael Thorbjornsen folgen auf den Plätzen vier, fünf und sechs – womit die Favoritenrolle einmal mehr den USA zufällt.
 

2022 gewann erstmals ein Chinese die U.S. Junior Amateur Championship. Wenyi Ding hat zudem auch für Aufsehen gesorgt, als er 2020 bei den Volvo China Open den zweiten Platz belegte. Die China Amateur Golf Open gewann der Spieler aus der aufstrebenden Golf-Großmacht 2019, 2020 und 2021.

Der Japaner Keita Nakajima hat die Asia-Pacific-Amateurs 2021 gewonnen und hat Erfahrungen beim Masters und der 150. Open gesammelt.

Der US-Amerikaner Michael Thorbjornsen schaffte den Cut bei den U.S. Open 2022 und wurde in diesem Sommer auf der PGA Tour Vierter bei der Travelers Championship. 2018 hatte er den Titel der U.S. Junior Amateurs gewonnen.

Gordon Sargent gewann 2022 den Einzeltitel der NCAA Division I.

Le Golf National/Albatros Course

Mit seinen meist sehr großen Grüns, den weiten, hügeligen Fairways mit unzähligen Bunkern im Links-Stil und den spektakulären letzten vier Löchern, die von Wasserhindernissen umgeben sind, gilt der Albatros Course als einer der besten Meisterschaftsplätze in Europa. Der Platz verbindet das traditionelle Gefühl eines Linksplatzes mit den modernen Merkmalen des Targetgolfs.

Le Golf National ist seit 1991 Austragungsort der French Open, war Austragungsort des Ryder Cups 2018 und wird auch Gastgeber der Olympischen Spiele Paris 2024 sein.

Im Jahr 2002 wurde der Platz zum ständigen Austragungsort der French Open ernannt. 2012 gewann Marcel Siem hier dieses traditionsreiche Turnier der European Tour.

Die Herren werden den Par-71-Course mit 6.390 Metern spielen.

Saint-Nom-La-Bretèche/Red Course

Der Red Course von Saint-Nom wurden in der Tradition der großen angelsächsischen Golfplätze angelegt. In den vergangenen 60 Jahren wurden auf dieser herrschaftlichen Anlage zahlreiche Turniere ausgetragen, darunter von 1970 bis 2003 34 Jahre lang die renommierte Trophée Lancôme.

Der von Fred Hawtree entworfene Red Course wurde 1959 eröffnet.

Der Club war dreimal Gastgeber der French Open (1965, 1969 und 1982).

Der Par-72-Course wird mit 6.258 Metern gespielt.

Rund um den Platz stehen Villen und Anwesen, die offenbar vor allem als Wochenend-Häuser oder in den Ferien genutzt werden. Vielfalt in ihrer besten Form, beeindruckend und anders, als bei vielen Resort-Plätzen, weit genug von den Spielbahnen entfernt. Nie kommt ein Anwesen störend ins Spiel, dafür gibt es immer wieder schöne Anblicke, bis hin zur Gartendekoration in bester Ryder-Cup-Ausführung.

Startzeiten

Mittwoch geht es um 8.00 Uhr direkt in der ersten Startzeit für Deutschland auf die Runde. Von Tee 10 auf dem Albatros Course von Le Golf National wird Anton Albers gemeinsam mit dem Norweger Mats Ege und Sam Jones aus Neuseeland in seine erste Team-WM starten.

Um 8.11 Uhr ist Jonas Baumgartner mit Michael Mjaaseth und James Hydes an der Reihe. Weitere elf Minuten später startet Laurenz Schiergen mit Herman Wibe Sekne und Kazuma Kobori.

 

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