Cut-Report

Rahm verteidigt Matsuyama in kniffliger Regelsituation


20. August 2022 , Daniel Dillenburg


Spielten in Runde zwei der BMW Championship zusammen: Jon Rahm und Hideki Matsuyama.
Spielten in Runde zwei der BMW Championship zusammen: Jon Rahm und Hideki Matsuyama. | © Rob Carr/Getty Images

Bei den FedExCup-Playoffs geht es um wichtige Punkte für den Gesamtsieg. Dies hindert Jon Rahm nicht daran, sich für seinen Spielpartner einzusetzen. Der Cut-Report:

PGA Tour: BMW Championship

Wilmington Country Club, Delaware, 18. bis 21. August

Hideki Matsuyama war nach vier Birdies auf den ersten sechs Löchern seiner zweiten Runde gerade auf dem Weg, das Leaderboard nach oben zu klettern, als er auf der siebten Bahn des Wilmington Country Clubs einen kleinen Schockmoment erlebte. Auf dem Par 3 landete sein Abschlag in einer schwierigen Roughlage direkt an der Bunkerkante. Der Japaner stellte sich in den Sand und führte einige Probeschwünge aus. Dabei schlug er ein paar Mal durch das dichte Gras, als sich plötzlich sein Ball bewegte und dieser in den Bunker rollte. Matsuyamas Blick ging direkt in Richtung seines Caddies Shota Hayafuji. Was war passiert? Und viel wichtiger noch: Wie geht es weiter?

Der ehemalige Masters-Sieger holte einen Regeloffiziellen heran, um die Situation zu schildern und entsprechend nach den Regeln fortzufahren. Es musste geklärt werden, wer die Bewegung des zunächst ruhenden Balls verursachte. War es Matsuyama, wäre Regel 9.4b angewandt worden, wo es heißt: „Wenn der Spieler seinen ruhenden Ball aufnimmt oder absichtlich berührt oder verursacht, dass dieser sich bewegt, zieht er sich einen Strafschlag zu.“ Würde aber zugunsten Matsuyamas entschieden, fände Regel 9.3 Anwendung: „Wenn Naturkräfte (wie Wind oder Wasser) verursachen, dass sich der ruhende Ball des Spielers bewegt, ist dies straflos und der Ball muss von der neuen Stelle gespielt werden.“

Die Situation im Video >>>

Als der Regeloffizielle eintraf, wurde die Situation geschildert. Doch Matsuyama bekam Unterstützung. Spielpartner Jon Rahm trat heran und setzte sich für seinen Kollegen ein. „Es war nicht tief“, so der Spanier über die ursprüngliche Lage des Balls im Rough. „Der Ball hätte jederzeit herunterfallen können. Er hat ihn nicht bewegt. Es war buchstäblich so, als ob das letzte bisschen Gras es oben gehalten hätte.“ Für den verantwortlichen Referee war die Situation klar und ohne Ansicht des Videomaterials zu bewerten. Matsuyama durfte nach Regel 9.3 straffrei aus dem Bunker weiterspielen. Der konnte durchatmen – zumal die Lage aus dem Sand deutlich einfacher war als im Rough. Am Ende wanderte das Par auf die Karte und ein kleines Dankeschön in Richtung seines Spielpartners.

Zur Halbzeit der BMW Championship, dem vorletzten Turnier der PGA-Tour-Saison, hat Matsuyama (-5) nur drei Schläge Rückstand auf den Führenden Adam Scott. Das letzte Mal, dass der Australier ein PGA-Tour-Event nach 36 Lächern anführte, liegt nun schon sechs Jahre zurück. Damals gewann er die World Golf Championship in Doral. „Ich hatte schon seit einiger Zeit nicht mehr mein bestes Spiel gezeigt. Es war mit Sicherheit ein Kampf“, sagte Scott, der seinen letzten Titel 2020 in Riviera feierte. „Aber so ist dieses Spiel nun mal. Ich möchte jetzt auf den nächsten 36 Löchern das Beste aus dieser Position machen.“

Die Verfolgergruppe hat es jedenfalls in sich. Der Weltranglistenerste Scottie Scheffler hat nur einen Schlag Rückstand. Einen weiteren Zähler dahinter folgen unter anderem Rory McIlroy, Patrick Cantlay und Xander Schauffele. Dieser Titelkampf verspricht also jede Menge Spannung.

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Korn Ferry Tour: Albertsons Boise Open

Hillcrest Country Club, Idaho, 18 bis 21. August

In Idaho findet in dieser Woche das erste von drei Finals-Events statt und zwei der vier deutschen Teilnehmer erreichten das Wochenende. Am besten präsentierte sich bislang Jeremy Paul. Der Korn-Ferry-Tour-Spieler liegt nach Runden von 67 und 69 Schlägen auf dem geteilten 44. Rang bei -6. Einen Zähler dahinter rangiert Matti Schmid, der mit einer Punktlandung den Cut überstand. Dies hatte er zwei späten Birdies zu verdanken. Für Yannik Paul (-4) und Hurly Long (Par) war dagegen nach zwei Runden Schluss.

Am Ende der Finals-Serie auf der Korn Ferry Tour erhalten die besten 25 Spieler der Finals-Punktewertung eine PGA-Tour-Karte.

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Ladies European Tour: Aramco Team Series – Sotogrande

La Reserva Club de Sotogrande, Spanien, 18. bis 20. August

Der Team-Titel bei der Aramco Team Series in Sotogrande ist bereits vergeben. Am Samstag steht nun die Entscheidung in der Einzelkonkurrenz an. Hier dominierte bislang Jessica Korda (-15) nach Belieben und geht mit einem komfortablen Vorsprung von sechs Schlägen in den Finaltag. Beste Deutsche ist Chiara Noja auf dem geteilten 24. Rang (-1).

Die Ergebnisse der weiteren Deutschen: Sophia Popov, Caroline Masson & Olivia Cowan T31 (+1), Leonie Harm T40 (+2), Sophie Witt T52 (+3) und Laura Fünfstück, Karolin Lampert & Leticia Ras-Anderica CUT.

Golf.de überträgt die dritte und finale Runde im kostenlosen Livestream ab 14 Uhr.

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DP World Tour: D+D Real Czech Masters

Albatross Golf Resort, Tschechien, 18. bis 21. August

Zwei Deutsche unter den besten Fünf, alle drei im Wochenende – so die schwarz-rot-goldene Halbzeitbilanz beim Czech Masters auf der DP World Tour. Das deutsche Trio um Marcel Schneider, Maximilian Kieffer und Jannik de Bruyn verbesserte sich am Freitag im Albatross Golf Resort bei Prag auf dem Leaderboard. Mehr Infos hier >>>

Challenge Tour: Dormy Open

Österakers Golfklubb, Schweden, 18. bis 21. August

Auch auf der Challenge Tour in Schweden mischt ein Deutscher vorne mit. Bei der Dormy Open im Österåkers Golfklubb bei Stockholm geht Max Schmitt mit nur drei Schlägen Rückstand auf die Spitze in die zweite Hälfte des Events. Mehr Infos hier >>>

Weitere deutsche Zwischenergebnisse:

PGA Tour Champions - Dick’s Sporting Goods Open, En-Joie GC, New York, 19. bis 21. August: Alex Cejka T10 und Bernhard Langer T39

PGA Tour Canada - Centreport Canada Rail Park Manitoba Open, Southwood G&CC, Kanada, 18. bis 21. August: Lukas Euler T70 und Alexander Herrmann T101 (wegen Wetterkapriolen erst eine Runde absolviert)