British Boys

British Boys und Girls


8. August 2022 , Stefan Bluemer



Bei einem der ganz großen Turniere für die Golfjugend der Welt gibt es in Schottland in diesem Jahr eine Premiere. Erstmals werden die Matchplay-Runden der Boys und Girls auf einem Platz ausgetragen – Carnoustie.

Ein Name wie Donnerhall: Carnoustie war 2021 Gastgeber der AIG Women's Open und 2018 von "The Open". Vom 8. bis 14. August wird an der schottischen Nordseeküste in der Nähe von Dundee der Nabel der Golfwelt für die besten Jugendlichen aus aller Welt sein.

Die R&A Boys' Amateur Championship ist für Jungen eines der prestigeträchtigsten Turniere überhaupt. Analog gilt dies für die Mädchen bei der R&A Girls' Amateur Championship, die zeitgleich ausgetragen wird.
Die Zählspielqualifikation für die 252 Jungen wird in Panmure und Monifieth ausgetragen.
Die 144 Mädchen werden dagegen vom ersten Tag an auf Carnoustie ihr Turnier austragen.
Der Cut ist für beide Felder hart. Jeweils nur die besten 64 steigen in die Matchplays auf.

Frühere Erfolge

Zu den früheren Gewinnern gehören José María Olazábal, Sergio Garcia, Matthew Fitzpatrick, Adrián Otaegui, Tom Lewis und David Howell.
Das Turnier wird seit 1921 ausgetragen, und der Sieger erhält eine Einladung für die Amateur Championship und zum finalen Qualifikationsturnier für The Open.
Falko Hanisch vom Berliner GC Stopper Heide war der letzte Deutsche im Finale der Boys´ Amateur Championship. 2016 in Muirfield gewann der Berliner, 2017 zog er auf The Nairn den Kürzeren.
Michael Hirmer war 2013 der Sprung bis ins Finale gelungen, wie auch 2010 Max Rottluff. Bernhard Neumann hatte 2005 als erster Deutscher den Titel gewonnen

2022 sind 17 Deutsche sind im Feld, davon sieben Talente aus dem Junior Team Germany. Betreut wird das deutsche Team von Alexander Schmitt, der als Co-Trainer von Christoph Herrmann in Schottland gemeinsam mit Physio Matthias Althoff vor Ort ist.

Stimmen vor dem Start

Team-Europameister Peer Wernicke ist vom Umfeld dieses Turniers sehr angetan: „Die Plätze, die wir hier spielen dürfen, sind sehr besonders und haben viel Tradition. Man fühlt, dass Golf hier einen hohen Stellenwert hat und das macht es echt cool. Ungewohnt für uns ist der starke Wind und der extrem harte Boden. Hier muss man flach schlagen und den Spin gut unter Kontrolle haben. Man muss sich darauf einlassen, wie der Ball springt. Der Boden ist nicht eben und man muss sich sehr gut vorbereiten. Um die Grüns herum sind viele flache Schläge gefordert und man muss kreativ sein, weil es oft mehrere Lösungen gibt. Diese Kreativität finde ich extrem cool. In Deutschland muss man darüber oft gar nicht nachdenken, aber hier gibt es so viele Optionen. Das ist eine echte Herausforderung, auf die ich mich sehr freue.“

Auch Korbinian Walther war im siegreichen Team der Jungen-EM und freut sich auf die nun anstehende Aufgabe: „Schottische Golfplätze gefallen mir sehr gut. Ich habe mir das genau so vorgestellt: eher unmodern, aber damit genau richtig. Aus der Teebox sollte man vor allem flache Schläge machen, um sie sicher ins Spiel zu bringen. Wegen des harten Bodens und des Windes lohnt es sich nicht, viele Risiken einzugehen. Daher wird meine Spielart eher simpel sein, so dass ich möglichst viele Bahnen treffe und keine Bälle verliere.“

Emil Albers geht sehr reflektiert in diese British Boys: „Das besondere auf diesen Links-Courses ist, dass man die Bunker zu vermeiden hat und die Schläge ins Grün gut und taktisch planen muss. Außerdem ist Variabilität um die Grüns herum gefragt. Ganz oft hat man viele Möglichkeiten, einen Chip zu spielen und muss dann ein gutes Gefühl dafür haben, welche Option die beste ist. Das macht es anspruchsvoll, zumal man in Deutschland selten mit solchen Anforderungen konfrontiert wird. Dazu kommt natürlich noch der starke Wind auf den flachen und waldlosen Plätzen sehr ins Spiel. An sollte also gut flache Schläge vom Tee können, die weniger vom Wind erreicht werden. Außerdem sind Chips mit Eisen oder sogar Holz wichtig, weil das ums Grün herum oft der richtige Weg ist.“

R&A Girls' Amateur Championship

Die R&A Girls' Amateur Championship wurde erstmals 1919 ausgetragen. Zu den bisherigen Gewinnerinnen gehören Major-Champions und Solheim-Cup-Spielerinnen wie Anna Nordqvist, Suzann Pettersen, Azahara Munoz und Georgia Hall.
Letzte Deutsche im Finale der British Girls war 2014 Chiara Mertens  vom GC Hubbelrath.
Miriam Nagl schaffte das Kunststück, von 1997 bis 1999 dreimal in Serie ins Finale einzuziehen. Der ganz große Triumph blieb ihr dann aber verwehrt.
Eine deutsche Siegerin hat es in der lange Geschichte dieses Turnier noch nicht gegeben.

Die Siegerin des Finales darf sich über etliche Einladungen zu hochkarätigen Turnieren freuen. Ein Startplatz bei der Women's Amateur Championship, der US Girls' Junior Championship, der Augusta National Women's Amateur und für die letzte Qualifikation zur AIG Women's Open 2023 sind der Lohn für eine siegreiche Woche.

13 Deutsche sind im Feld, darunter vier Athletinnen aus dem Junior Team Germany.


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